Agent der Superintelligenz by Michael Marcus Thurner
Autor:Michael Marcus Thurner [Thurner, Michael Marcus ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Neuroversum, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2011-09-16T01:00:00+00:00
*
Ennerhahl justierte das Armband immer wieder neu. Er verwendete es wie einen Kompass. Gemeinsam bewegten sie sich Gänge und Wege entlang. Sie begegneten einer Vielzahl Badakk und Xylthen. Dosanthi waren kaum zu sehen.
Das Movatorfeld war auf wenige Meter Durchmesser begrenzt. Rhodan achtete tunlichst darauf, Ennerhahl auf den Fersen zu bleiben. Sobald er einen gewissen Distanzbereich überschritt, fühlte er bleiernes Gewicht, das sich an seinen Körper hängte, und eine Kälte, die bis in die Knochen zu spüren war.
Von Zeit zu Zeit blieb Ennerhahl stehen, sah sich um, betastete das Armband, ging weiter. Gleich darauf zeigten sich Blitze, die durch Wände in den Gängen hinter ihnen drangen, gefolgt von Tönen, die wie Donnergrollen klangen.
»Was machst du?«, fragte Rhodan.
»Ich stifte Unruhe. Ich überlaste Teile der hiesigen Rechnersysteme und bringe sie zur Explosion. Man wird sich schwertun, unseren Spuren zu folgen.«
Er deutete nach rechts, in einen unscheinbaren Gang. Der erste Raum zur Linken wurde von einem Xylthen bewacht.
Ennerhahl begutachtete das Schloss und murmelte verärgert vor sich hin. »Ich muss rasch etwas erledigen und das Feld so weit wie möglich einengen. Bin gleich wieder da.«
Wiederum wurde Rhodan in die Realität des normalen Zeitablaufs zurückgeschleudert. Er stand da, wie angewurzelt, unmittelbar vor dem Xylthen, der ihn überrascht anblickte. Mit bemerkenswerter Reaktionsgeschwindigkeit erkannte der Wächter die Gefahr und griff nach seiner Waffe.
Zeitwechsel. Zurück in den beschleunigten Ablauf. Alles ringsum erstarrte, das Licht wurde matt, alle Geräusche endlos in die Länge gezogen. Das Gesicht des Wächters war schmerzverzogen.
Ennerhahl hielt ein Messer in der Hand. Er hatte es dem Xylthen aus der Tasche genommen. Blut klebte an der langen dünnen Klinge. Blut – und eine Fingerkuppe.
Ennerhahl nahm sie sorgfältig ab und fuhr mit dem Stück Fleisch über ein raues Signaturfeld links von der Tür. Die Sicherheitsprüfung erkannte den Abrieb, die DNS-Probe des Wächters.
Das Tor öffnete sich quälend langsam, während der Xylthe den Kopf senkte und mit schreckgeweiteten Augen seine Verwundung betrachtete.
»Bist du wahnsinnig geworden, Ennerhahl?«
»Haben wir etwa genügend Zeit, um dem Kerl gut zuzureden? Soll ich mich mit ihm zusammensetzen, bei einem heißen Erfrischungsgetränk, ihm unsere Situation zu erklären versuchen und auf sein Verständnis hoffen? – Ich bin kein Terraner, Rhodan. Ich tue, was getan werden muss.«
Wie sehr sie sich doch voneinander unterschieden! Rhodan wäre niemals auf die Idee gekommen, dem Xylthen ein Fingerglied abzuschneiden, um den Sicherheitsmechanismus der Tür zu überlisten. Ennerhahl hingegen zeigte keinerlei Skrupel. Es schien, als hätte er die Episode schon wieder vergessen. Er summte selbstzufrieden vor sich hin und trat in die Kammer.
Rhodan folgte ihm dichtauf, wie gehabt. Das Zimmer war voll mit benutzten Ausrüstungsgegenständen, die allesamt wie Beutegut wirkten, das den Vertretern mehrerer Dutzend Völker gehört hatte. Zwei weitere Xylthen taten hierin Dienst. Einer von ihnen war über jene grünblaue Kombi gebeugt, die Ennerhahl gehörte.
»Dein SERUN und der Anzug der Universen müssen sich im Lager befinden«, sagte er zu Rhodan und deutete unbestimmt hinter sich. »Sieh zu, dass du beides rasch findest. Ich kann das Temporalfeld nicht beliebig lange aufrechterhalten.«
Rhodan entdeckte seinen SERUN. Man hatte ihn achtlos in eine Ecke geworfen. Unzweifelhaft war
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