1860 - Goedda by Ernst Vlcek

1860 - Goedda by Ernst Vlcek

Autor:Ernst Vlcek [Vlcek, Ernst ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Tolkander, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1997-04-17T01:00:00+00:00


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Die große Stunde rückte näher. Irra’Anvete konnte seine Nervosität nicht verbergen, er vermochte das Zucken seines Gliederkörpers und das seiner siebengliedrigen Extremitäten einfach nicht im Zaume zu halten.

Diese Hektik übertrug sich auch auf seine Mitarbeiter, ohne jedoch deren Einsatzkraft zu schwächen.

Alle wußten, was vom Gelingen ihrer letzten großen Handlung für das Projekt Gullangoja abhing. Sein oder Nichtsein - und nicht nur das der Projektmitarbeiter, sondern das aller Insedder!

„Ihr habt gute Arbeit geleistet, jeder einzelne von euch", lobte Irra’Anvete seine Mitarbeiter über die Rundrufanlage; er konnte in jeder der 47 Mutterstationen gehört werden. „Es hängt nun alles davon ab, wie verträglich die Kleinen Mütter zueinander sind. Wenn es einen Gott in Umam-Urra gibt, dann möge er über den letzten Schritt unseres Projekts wachen."

Es gab sechs verschiedene Gen-Programme für die Kleinen Mütter, die jedoch nichts anderes als eine Art Placebos waren. Goeddas Gen-Struktur war zum Beispiel so angelegt, daß sie Larven der Gattung Dunglo gebären sollte. Das der Kleinen Mutter Seeda in KM-2 wiederum war auf das Gebären von Garraner-Larven ausgelegt. Die Kleine Mutter Nummer 3 dagegen war dazu bestimmt, Larven von Ayrrisaern in die Welt zu setzen. Bei der siebten Mutter wiederholte sich das Gen-Programm, das das Gebären von Dunglo-Larven suggerierte, und so weiter ...

Tatsächlich aber waren alle 47 Mütter dazu bestimmt, nur eine Art von Larven zu produzieren. Und diese Larven trugen totipotentes Zellmaterial in sich. Aus jeder Larve konnte ein beliebiger Ableger eines der auserwählten Völker werden, ein Treideve ebenso wie ein Ornasso oder Edeyde. Das war das ganze Geheimnis des Erfolges.

Da die Kleinen Mütter auf die Vereinigung aller sechs DNS in sich mit Abwehr reagiert hatten und zu Monstren geworden waren, hatte Irra’Anvete zu diesem kleinen Trick greifen müssen.

Das hörte sich freilich einfacher an, als es gewesen war. Aber ein wirkliches Problem hatte sich Irra’Anvete bei der Lösung der Aufgabe nicht gestellt. Der Genetiker hatte in der Natur viele Beispiele für das Vorhandensein totipotenter Genmuster gefunden, er hatte sie bloß für seine Zwecke extrapolieren müssen. Jeder Bruder trug totipotente Zellen in sich, und viele von Irra’Anvetes Mitarbeitern hatten sich als Spender zur Verfügung gestellt.

Irra’Anvete bezweifelte jedoch, daß Säuger auch über solche Grundsubstanzen verfügten. Die Krozza waren in Wirklichkeit doch nur halbes Leben und unter extremen Bedingungen nicht existenzfähig. Sie hatten bloß das Glück, Intelligenz und Kreativität in höherem Maße zu besitzen als Insedder; mit Hilfe dieser Eigenschaften jonglierten sie sich durch die Hürden der Prüfungen des kosmischen Lebens.

Aber vor die Wahl gestellt, hätte Irra’Anvete nicht tauschen wollen. Hatten er und sein Team letztlich nicht mehr Einfallsreichtum als die Krozza bewiesen, indem sie Kleine Mütter aus dem Nichts erschufen, die den Fortbestand der Brudervölker garantieren würden? Die so intelligenten und einfallsreichen Säuger hatten nichts Vergleichbares auf die Beine gestellt.

Ihre Bemühungen zur Arterhaltung waren beim Klonen steckengeblieben. Und als die Technik zusammenbrach und die Voraussetzungen für vernünftiges Klonen fehlten, waren die Krozza mit ihrem Wissen am Ende angelangt.

Das Universum gehörte den Inseddern!

Jede der 47 Mütter hatte den letzten entscheidenden Test bestanden, indem sie eine gesunde Larve zur Welt brachte. Seeda in Station KM-2 hatte den Anfang gemacht.



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