1856 - Shabazzas Gebote by Arndt Ellmer

1856 - Shabazzas Gebote by Arndt Ellmer

Autor:Arndt Ellmer [Ellmer, Arndt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Tolkander, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1997-03-20T01:00:00+00:00


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„Zehn Minuten sind bereits vergangen." Myles warf dem Arkoniden einen skeptischen Blick zu. „Wir schaffen das nicht. Laß uns anhalten."

„Du wirst wieder hysterisch. Entweder wirkt sich die Traumblase generell negativ auf diemenschliche Psyche aus, oder es ist noch immer der Einfluß der Kardia. Vielleicht erweitert er sich über das Bauwerk hinaus."

Myles erwiderte nichts. Während sie durch den Schacht rasten, versuchte er, möglichst weit nach vorne zu blicken.

Drei Kilometer über ihnen endete der Schacht an einer Metallplatte. Bisher ließ sich nicht erkennen, ob es sich um eine Sackgasse oder ein Schott handelte, hinter dem es - vielleicht - ins Freie ging.

Der Wissenschaftler ließ seine Gedanken für einen kurzen Augenblick bei dieser Frage verweilen, dann kehrten sie zu Dao-Lin-H’ay und ihrem SERUN zurück.

Neunundvierzig Prozent zeigte der Pikosyn inzwischen an. Nicht auszudenken, was geschehen konnte, wenn es sich bei dem Speicher um eine schadhafte Einheit handelte. Sie konnte jeden Augenblick in die Luft gehen.

Dem Arkoniden und ihm selbst würde es nichts ausmachen. Die Schutzschirme würden sich rechtzeitig aufbauen. Damit würden sie Schäden an den Systemen der SERUNS und Verletzungen der Insassen auf ähnliche Weise zu vermeiden suchen, wie dies bei der Fastkollision mit dem Gliederschiff geschehen war.

Völlig anders bei Dao-Lin-H’ay, SERUNS schützten nur nach außen, nicht nach innen. Eine Explosion des Energiespeichers und die damit verbundene Energieentfaltung würde den Körper der Kartanin zerfetzen und anschließend verdampfen, und das, noch ehe es die SERUNS von innen heraus zerriß.

Mit jeder Sekunde wuchs die Angst des Wissenschaftlers um das Leben der Kartanin. Fieberhaft kommunizierte er mit dem Pikosyn und suchte nach einer Möglichkeit, das drohende Unheil abzuwenden und doch eine Lösung zu finden.

Myles Kantors Angst wuchs ins Unermeßliche. Wären sie nur nicht in die Traumblase vorgestoßen! Sie hätten versuchen können, den Gliederschiffen bei ihrem Sturz hinab zu den Planetenoberflächen zu folgen und auf diese Weise ans Ziel zu gelangen. So aber - sein Verstand weigerte sich, die Konsequenzen zu Ende zu denken.

Daß Mila und Nadja den Dimensionsriß nicht erneuerten, verstärkte nur seine Befürchtungen. Natürlich konnte vieles geschehen sein. Unruhen unter den Herreach vielleicht. Wenn diese alle Fremden von Trokan verjagt hatten, nutzte den Zwillingen ihre Fähigkeit nichts mehr. Zu zweit brachten sie nicht die psychische Kraft zu einer derart gewaltigen Anstrengung auf. Nicht, solange das Gefüge zwischen Einsteinraum und Hyperraum an den Schnittstellen stabil blieb.

„Es handelt sich um ein Schott mit einem Hohlraum dahinter", meldete sich Atlan. „Allem Anschein nach eine Schleuse. He, Myles, hörst du mich überhaupt?"

„Ja", seufzte Kantor. „Ich höre dich. Wir sind bei fünfzig Prozent. Die Gefahr einer Explosion wächst."

Zwei Minuten benötigten sie, bis sie den Schleusenmechanismus in Betrieb gesetzt hatten. Die Prozedur der Durchquerung dauerte lediglich vierzig Sekunden. In dieser Zeit verließen zwei Funksprüche den Triebwerksteil in Richtung Gliederschiff. Roboter meldeten, daß die Überreste des Physanders Grallra aus dem Schrank gefallen waren, und fragten an, wie sie verfahren sollten.

Die Antwort traf ein, als Myles das Freie erreichte und neben dem Arkoniden in Deckung ging. Der Chaeroder Ympalor, inzwischen eine feste Größe in ihrem hiesigen Bekanntenkreis, ordnete an, daß der gedrittelte Tote endgültig in einen Konverter geschafft wurde.



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