1795 - Die Farbe Alenant by Ernst Vlcek

1795 - Die Farbe Alenant by Ernst Vlcek

Autor:Ernst Vlcek [Vlcek, Ernst ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Hamamesch, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1996-01-18T01:00:00+00:00


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Das war für Vestibor alles zuviel auf einmal. Er hätte dieses Wissen um Alenant und Aachthor, über Gonmoichs Selbstmord und seine, Vestibors, Berufung als Ersatz für Gonmoich als Bauleiter eines kosmischen Projekts lieber in kleinen Schritten und Portionen erfahren, anstatt dieses Wissen so ungestüm auf ihn einstürzen zu lassen.

Aber Ashobar konnte ihm keine Frist einräumen.

„Du mußt deine Baustelle kennenlernen und dich einarbeiten, Vestibor", ordnete ihm Ashobar an. „Wir alle stehen unter großem Druck. Nicht nur, daß uns die Roach im Strapo sitzen, auch wird Okora, dein Vorgänger, bald abtreten. Breshon wird dich nach Ormaniko bringen."

Vestibor erinnerte sich, daß er den Begriff Ormaniko bereits von Breshon als mögliches Ziel genannt gehört hatte. Ashobar entließ ihn mit den besten Wünschen, als Breshon erschien, um ihn abzuholen. „Deine Gollupfarbe gefällt mir gar nicht", sagte Breshon auf dem Weg zur Fähre, die sie zum im Orbit geparkten Raumschiff bringen sollte.

Sie flogen wieder an dem Gebilde aus Alenant vorbei. Vestibor erkannte nun, daß es viel größer war, als er es sich vorgestellt hatte.

„Das darf nicht wundern", beschwerte sich Vestibor. „Ich habe soviel Wissen in kürzester Zeit bekommen, das mein gesamtes Weltbild erschüttert -, aber es ist keine Frage, daß ich die mir zugewiesene Aufgabe überhaupt übernehmen möchte."

„Du hast auch gar keine Wahl", behauptete Breshon. Besänftigend fügte er hinzu: „Ich bin sicher, daß du noch daran Gefallen finden wirst. Vestibor - du bist als einer von vierzehn auserwählt, ein kosmisches Werk zu vollenden!"

Sie erreichten das Raumschiff und gingen an Bord. Vestibor bat sich aus, während des Fluges in Ruhe gelassen und nicht mit weiteren Informationen überfordert zu werden. Breshon achtete diesen Wunsch, und so blieb Vestibor die ganze Zeit über allein in seiner Kabine. Aber der Flug war viel zu kurz, und Vestibor fand nicht die Muße, sich zu sammeln und sein Innenleben in Ordnung zu bringen.

Seine Gedanken glitten immer wieder zu Carlemo ab. Er hätte es dem Freund gewünscht, daß er an seiner, Vestibors, Stelle hätte sein können. Was hätte Carlemo darum gegeben, die Bestätigung zu erhalten, daß das Element Alenant und der Götze Aachthor tatsächlich existierten! Ob Aachthor jedoch tatsächlich ein lebendes Wesen war, würde sich noch erweisen müssen. Vestibor hätte seinen Platz nur zu gerne an Carlemo abgetreten. Warum nur hatte der Freund sterben müssen?

Als die Reise nach nur wenigen Stunden zu Ende war und Breshon in Vestibors Kabine erschien, um ihn abzuholen, stellte er ihm eine Frage.

„Carlemos Tod erscheint mir so sinnlos. Warum wurde er getötet? Oder bestreitest du, daß eure Organisation dahintersteckt?"

„Geheimhaltung ist ein wichtiges Prinzip - es darf keine Außenstehenden als Mitwisser geben", war die Antwort.

„Und gibt es auch ein oberstes Prinzip?"

„Jawohl. Die Fertigstellung des kosmischen Werkes. Sie kommt noch vor der Arterhaltung.

Selbst wenn die Kospien untergehen - Aachthors Werk muß erhalten werden."

Vestibor fröstelte, und dieses Gefühl des eisigen Unbehagens widerspiegelte wohl auch die Farbe seines Gollups. Aber Breshon ignorierte es. Vestibor konnte nicht verstehen, daß es Kospien gab, die die Erhaltung der eigenen Art hinter die Frondienste für ein fremdes Wesen stellten, das sich als Gott aufspielte. Er würde das nie begreifen können, dessen war er sich in diesem Moment sicher.



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