1793 - Tod den Galaktikern! by Hubert Haensel
Autor:Hubert Haensel [Haensel, Hubert ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Hamamesch, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1996-01-04T01:00:00+00:00
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Beim Anblick der ungezählten Ortungsreflexe auf dem Hauptschirm klappte Coram-Till langsam der Unterkiefer auf. Im Aenur-System hatte sich eine gigantische Flotte versammelt.
„Wahnsinn!" stammelte Tolom-Nor neben ihm. „Ich bin jetzt siebzig Jahre alt, aber so etwas ..." Seine Stimme kippte um, wurde zum unhörbaren Flüstern.
„Meiner überschlägigen Schätzung nach sind mindestens 23.000 Raumschiffe versammelt", ließ Phora-Sugh vernehmen. Er war wohl der einzige in der Zentrale der RACHES, der Emotionen gar nicht erst aufkommen ließ. „Ein Teil der Schiffe steht im Ortungsschatten zweier Planeten, aber die Hochrechnung ist eindeutig."
„Die geballte Streitmacht aller Oktanten von Hirdobaan." Coram-Tills Fäuste öffneten und schlössen sich, als könne er die ungeheure Bedrohung allein mit einer Drohgebärde abwenden.
„Nicht auszudenken, wenn diese Flotte auch gegen uns Crypers losschlägt."
„Ich orte nur einige hundert Regenbogenschiffe", wandte Phora-Sugh ein. „Du weißt, was das bedeutet!?"
Der Ambraux vollführte eine knappe Geste der Bestätigung. Sobald diese Flotte und die zweifellos andernorts versammelten Fermyyd-Kampfschiffe gemeinsam losschlugen, würden die Galaktiker trotz ihrer Technik kläglich untergehen.
Und danach würde sich der Zorn der Hirdobaaner gegen die Rebellen richten.
„Mitgeschwommen, mitgefangen, mitgeschuppt", sagte eine heisere Stimme im Hintergrund der Zentrale.
Coram-Till konnte nicht erkennen, wer den Ausspruch getan hatte, doch der Mann hatte zweifellos recht. Niemand würde den Queeneroch-Crypers die Beteiligung am Angriff auf das Riffta-System und Borrengold vergessen.
„Wir haben uns die falschen Freunde ausgesucht."
Coram-Till wirbelte herum.
„So etwas will ich nicht hören!" bellte er. „Nie wieder, verstanden! Erst die Galaktiker haben die Umwälzungen in Hirdobaan herbeigeführt, an denen wir uns seit Jahrhunderten vergeblich die Kiemen anstoßen."
„Wir müssen Michael Rhodan warnen", sagte Tolom-Nor. „Verglichen mit dieser Flotte verfügt er nur über eine Handvoll Schiffe. Selbst seine Schutzschirme werden dem Ansturm nicht standhalten."
„Auch die BASIS würde am Kräfteverhältnis nichts ändern", überlegte Coram-Till laut.
„Außerdem weiß Rhodan über die Flottenansammlung Bescheid, er hat nur noch keine Ahnung davon, daß Gomasch Endredde den >Heiligen Krieg< gegen die Galaktiker ausgerufen hat."
„Wir können uns keinen Funkspruch erlauben", bemerkte Moin-Art.
„Außerdem wissen wir noch zuwenig. Sobald diese gigantische Flotte in Marsch gesetzt wird, bleibt uns noch Zeit genug für eine Warnung. Bis dahin sehen wir uns um."
„... und hoffen, daß die RACHES unerkannt bleibt", wandte Tolom-Nor ein.
„Befehl von Nill-Uttra!" rief der Funker. „Wir nehmen Kurs auf Tampir."
„Was will sie dort?"
Coram-Till schürzte die Lippen. „Daß sie nicht daran denkt, an den bevorstehenden Kämpfen teilzunehmen, ist klar. Sie sucht nach einer günstigen Gelegenheit, sich abzusetzen, sobald es losgeht."
Zwei Tage hatten sie benötigt, die auf Llatru stationierten vier Schiffe auszurüsten. Nill-Uttra selbst hatte das Kommando über ihre kleine Flotte übernommen und wie selbstverständlich vorausgesetzt, daß Coram-Till sie in dieser Situation nicht im Stich ließ. Sie kannte ihn gut genug.
Tampir war bislang eigentlich eine unbedeutende Welt gewesen. Wenn man es recht bedachte, war sie dies noch immer. Die 400 Millionen Bewohner setzten sich aus nahezu allen Völkern Hirdobaans zusammen; es gab keine Zentralregierung, vielmehr lag die Macht bei den Clans, die sich im Laufe der Jahrhunderte etabliert hatten und oft genug blutige Machtkämpfe untereinander austrugen.
Wirklich von Interesse für das Machtgefüge in Hirdobaan war nur Coenus, ein kraterübersäter Mond mit 3410 Kilometer Durchmesser und einer Schwerkraft von 0,21 Gravos.
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