1740 - Gefangene des Theans by H. G. Francis
Autor:H. G. Francis [Francis, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Ayindi, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1994-12-29T01:00:00+00:00
5.
Alaska Saedelaere hatte es nie als unangenehm empfunden, daß er an Bord der BASIS jederzeit von der Hamiller-Tube beobachtet werden konnte. Hamiller war für ihn eine neutrale Institution gewesen, die kein Eigeninteresse verfolgte, wenn sie ihn im Auge behielt.
Doch das hatte sich nun geändert. Er fühlte sich auf Schritt und Tritt überwacht. War er bisher davon ausgegangen, daß diese Überwachung zu seinem Schutz geschah, so war er nun nicht mehr sicher. Sah Hamiller in ihm noch einen Verbündeten oder schon einen Gegenspieler, den es zu neutralisieren galt?
Als er die Hauptleitzentrale betrat, blickte ihn Lugia Scinagra an. Er erkannte, daß sie sich mit ähnlichen Gedanken befaßte wie er.
So ging es nicht weiter. Sie mußten etwas gegen Hamiller unternehmen.
„Die Wasserversorgung ist in einigen Bereichen ausgefallen", berichtete sie und deutete dabei auf einige Kontrollinstrumente. „Über siebzig Prozent der Besatzung haben zur Zeit kein Wasser. Und Hamiller schweigt."
„Ich fürchte, es soll ein Härtetest für die Mannschaft sein", bemerkte Cisoph Tonk, der Chef der Feuerleitzentrale, spöttisch.
„Wahrscheinlich glaubt Hamiller, daß solche Ausfälle nötig sind, um die Mannschaft an Schwierigkeiten und Härtefälle zu gewöhnen", fügte Tassagol mit unverhohlenem Grimm hinzu.
„Ich werde noch einmal mit der Hamiller-Tube reden", sagte Alaska, obwohl er nicht diese Absicht hatte. „Entscheidungen über das nötige Training der Mannschaft treffen wir und nicht Hamiller. Das müssen wir endlich klarstellen."
„Ich frage mich die ganze Zeit, wie Voltago auf die eingetretenen Versorgungsengpässe reagiert", versetzte Lugia Scinagra. „Wie ich erfahren habe, ist er ebenfalls davon betroffen. Eine Wechselwirkung von Arresum und Parresum soll dafür verantwortlich sein."
Alaska Saedelaere stutzte, und dann begriff er, was sie ihm mit dieser Bemerkung zu verstehen geben wollte. Versorgungsengpässe hatte es bisher bei Voltago noch nie gegeben. Gerade bei ihm nicht, denn er war autark und benötigte keine Versorgung.
Die erwähnte Wechselwirkung von Arresum und Parresum war ein Bluff. Mußte die Hamiller-Tube dies nicht erkennen? Würde sie die Behauptung der Stellvertretenden Kommandantin so hinnehmen?
Lugia Scinagra ging es um etwas anderes. Sie wollte unbedingt an Bord von Voltagos Räumer, denn die MAMERULE war der einzige Platz, an dem sie nicht von Hamiller belauscht werden konnten!
„Wir sollten mit ihm reden", schlug Alaska geistesgegenwärtig vor.
„Ich werde ihn über Interkom fragen", sagte die Stellvertretende Kommandantin.
Es war eine Bemerkung, die ausschließlich für Hamiller gedacht war und die ihn täuschen sollte.
„Lieber nicht", widersprach Alaska. „Voltago könnte es falsch auffassen. Wir sollten zu ihm gehen. Ein persönliches Gespräch ist in solchen Fällen immer besser."
Er warf einen demonstrativen Blick auf sein Chronometer.
„Und Zeit haben wir ja dafür."
„Ich komme mit", verkündete Shaughn Keefe. „Ich habe schon lange nicht mehr mit Voltago geredet."
„Voltago wird sich freuen, mich zu sehen", fügte Meromir Pranka, der Feuerleitchef, hinzu, der von der QUEEN LIBERTY auf die BASIS übergewechselt war.
„Und uns auch", sagte Mila Vandemar, wobei sie die Hand ihrer Schwester ergriff.
„Wenn wir mit so vielen zu ihm gehen, sollten wir ihm eigentlich etwas mitbringen", lachte Nadja, während sie die Hauptleitzentrale verließen.
„Ich weiß nur nicht, was bei einem wie ihm als Geschenk angebracht ist."
Auf dem Gang vor der Zentrale stießen sie auf Robert Gruener. Als Alaska ihm mitteilte, wohin sie gehen wollten, schloß sich ihnen der Kybernetiker und Robot-Ressortchef augenblicklich an.
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