1710 - Mission in Magellan by H. G. Ewers

1710 - Mission in Magellan by H. G. Ewers

Autor:H. G. Ewers [Ewers, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Ayindi, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1994-06-02T01:00:00+00:00


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Ein paar Minuten später öffnete der Gefangene die Augen. Ein Assistenzarzt hatte ihm ein weites grünes Hemd angezogen und ihn auf eine Trage gebettet.

„Erkennst du mich?" fragte die Hanse-Spezialistin.

Seine Augen weiteten sich. Doch der Gurrad sprach kein Wort.

„Du willst also nicht mit mir reden", stellte Dilja drohend fest. „Du fragst nicht einmal, wie ich die Explosion meines Gleitertaxis und den Absturz überleben konnte. Ich bin Oxtornerin. Das hast du wohl nicht bedacht."

Der Gurrad verzog nur das Gesicht.

„Sag schon was!" drängte Dilja Mowak. „Wie heißt du?"

Der Gurrad preßte die Lippen zusammen. Es war klar und sogar verständlich, daß er die Aussage verweigern wollte.

Und der Hanse-Spezialistin war klar, daß sie sich in diesem Fall nicht auf langwierige Verhörspielchen einlassen konnte. Ruschkort wußte inzwischen möglicherweise schon, was geschehen war. Er würde die Auslieferung des Attentäters verlangen - und seine Leute sprangen beim Verhör eventuell so hart mit dem Raumfahrer um, daß er es nicht überlebte. Und mit ihm würden Informationen sterben, an denen vielleicht das Wohl und Wehe der Bevölkerung des ganzen Solsystems hing.

Außerdem war Dilja Mowak nicht rachsüchtig. Zwar hatte sie der Gurrad kaltblütig ermorden wollen; da er sich nun als ihr Gefangener in ihrer Obhut befand, galt für ihn ihre Fürsorgepflicht.

Sie verfügte zudem über die Mittel und Möglichkeiten, aus ihm alles herauszuholen, was sie wissen wollte - ohne ihm physisch oder psychisch zu schaden.

Doc Herzheimer wollte protestieren, als sie ihm erklärte, was sie vorhatte. Aber sie schnitt ihm das Wort ab, indem sie ihm klarmachte, daß sie als Hanse-Spezialistin einen Sonderstatus besaß, der ihr in solchen Fällen durchaus übergerichtliche Vollmachten verlieh.

Wenig später war sie mit dem Gefangenen in einem Raum des Bordhospitals - und mit Mooram Grujic, der im Falle des Falles würde bezeugen können, daß sie den Gurrad weder gefoltert noch mit schmerzhaften oder erniedrigenden Methoden zur Aussage gezwungen hatte.

Alles, was sie tun mußte, war, ihm ein spezielles Wahrheitsserum zu injizieren. Sie führte immer eine entsprechende Ausrüstung bei sich und konnte notwendige Injektionen mit Hilfe eines Syntrons exakt auf den Metabolismus eines Gefangenen abstimmen, sofern er nicht einem bisher unbekannten und sehr fremdartigen Volk angehörte.

Nach der Injektion wichen Angst und Verkrampfung von dem Gurrad.

Er antwortete freimütig und ausführlich auf die im Plauderton gestellten Fragen.

Folgendes kam dabei heraus: Der Attentäter war Handelsschiffer, hieß Nakdansch und arbeitete als Zwischenhändler und Vertrauensmann einer Organisation, die sich NONDED nannte. Die NONDED verkaufte seit beinahe zweihundert Jahren über Strohmänner beziehungsweise Zwischenhändler High-Tech-Kleingeräte, sogenannte Prix-Stips.

Dabei handelte es sich um vielseitig verwendbare Schaltelemente, die bei den Gurrads in Waffen, Computern und Triebwerken Verwendung fanden. Ohne diese hochleistungsfähigen Miniaturgeräte wäre ihre Zivilisation derjenigen der Völker des Galaktikums technisch noch weiter unterlegen gewesen.

Allerdings kam jedes Jahr nur eine kleine Menge der Prix-Stips auf den Markt, denn die Produktionskapazität war sehr eng begrenzt.

Dementsprechend hoch war der Preis, zu hoch für Kleinreeder.

Dilja Mowak erfuhr auch die Vorgeschichte dieses Handels. Demnach stieß vor rund 200 Jahren eine Gruppe von Prospektoren zufällig auf eine uralte Fabrik, die antriebs- und energielos im All schwebte - und zwar exakt bei jenen Koordinaten, an denen die IRA ROGABERG zuerst gesucht hatte.



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