1708 - Geheimsache Gender by Robert Feldhoff

1708 - Geheimsache Gender by Robert Feldhoff

Autor:Robert Feldhoff [Feldhoff, Robert ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Ayindi, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1994-05-19T01:00:00+00:00


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Sein morgendliches Trainingsprogramm dauerte eine halbe Stunde.

Es bestand aus Bauch- und Kreislaufübungen, die andere Menschen als brutal empfunden hätten. Für ihn war es normal, täglicher Standard.

Frühstück, fünfzehn Minuten: Es entsprach seiner persönlichen Philosophie, den Körper als leistungsfähiges, aber auch empfindliches Instrument zu betrachten. Wenn er dessen Leistungskraft erhalten wollte, mußte er ihn pflegen und zugleich auch fordern.

Er besaß weder Freunde noch einen Ehevertrag oder Kontakt mit Verwandten. Er war vollkommen frei in seinen Entscheidungen. Es gab niemanden, der ihn an Bord der BO GOND vermissen würde. Keinen, dem er eine Erklärung schuldete.

Also nahm er unbeschwert die eigentliche Arbeit auf.

Im Vorraum seiner Kabine lagen verschiedene Dinge bereit, die er am gestrigen Tag bestellt hatte. Dazu ge hörten ein leichter Schutzanzug, der wie Straßenkleidung aussah, den er ab jetzt regelmäßig tragen wollte, ein High-Tech-Armbandorter mit einge bautem Hyperfunkgerät und der Ausweis eines LFT-Kommissars.

Sheremdoc fand sich unter der Mondoberfläche schnell zurecht. Im Rahmen seiner Ausbildung hatte er sich häufig hier aufgehalten.

Es war Neujahr, und ungefähr die Hälfte aller Passanten machte einen sichtlich abgekämpften Eindruck. Kein Mensch nahm den neuen Mann zur Kenntnis. Allein in diesem Sektor NATHANS mußte es viele tausend Personen Besatzung geben.

Per Kurzstrecken-Transmitter erreichte er Lunaport 39: ein riesiges Landefeld inmitten meteorgeformter Mondoberfläche. Die SUCCATICON war etwa drei Kilometer entfernt. Von einer Hochdruck-Vakuumkapsel ließ sich Sheremdoc ans Ziel schießen. Er passierte ein wahres Labyrinth von Abflugtoren, Vorratshallen, Ersatzteillagern.

Um an Bord zu gelangen, zeigte er zum erstenmal seinen neuen Ausweis vor.

Die Mannschaft der SUCCATICON war bestens geschult.

Jedermann erkannte auf Anhieb das strahlende Siegel, die Unterschrift der Ersten Terranerin.

Der Schleusensyntron tastete dagegen den unsichtbaren Chip ab - und kam zum selben Ergebnis. Man hatte den derzeit wichtigsten Entscheidungsträger des Solsystems vor sich. Und das war ein nicht ganz unwichtiges Detail, mit dem sich Sheremdoc selbst noch anfreunden mußte.

Ein Posten an der Schleuse flüsterte aufgeregt in den Interkom. Kurz darauf war die Kommandantin zur Stelle, eine hochgewachsene, dunkelhäutige Frau namens N'Violae. Sie hatte eine breite, momentan gerümpfte Nase, dazu sehr helle Augen, deren Blick mit sichtbarer Abneigung den Fremden musterte.

„Dein Name ist Geo Sheremdoc?" fragte sie mit hochgezogenen Brauen. „Das ist richtig."

„Ich hab' von dir gehört. Du genießt einen zweifelhaften Ruf. Weshalb bist du hier?"

Ihre Körpersprache machte deutlich, daß sie nicht gewillt war, sich allein dem Ausweis widerspruchslos zu beugen.

Der Glatzkopf musterte N'Violae kalt von oben bis unten - bis sie den Blick senkte und sich seiner Autorität geschlagen gab.

„Ich will Timmersson Gender sehen. Du kommst bitte mit, Kommandantin. Vielleicht benötige ich die eine oder andere Erläuterung."

Er kannte sich mit dem Aufbau moderner Raumer aus. Also ging er voran in die Medo-Abteilung, N'Violae immer hinterher.

Von da an übernahm sie selbst die Führung. „Hier entlang. Wir haben ihn in der Quarantänestation untergebracht."

Die fraglichen Räume besäßen nur einen einzigen Zugang. N'Violae hatte ihn durch einen aktivierten Schutzschirm und zusätzlich durch Kampfroboter sichern lassen. Keine der Maschinen regte sich, als die zwei Besucher sich der Quarantänestation näherten.

Plötzlich blieb die Kommandantin stehen.

„Merkwürdig", sagte sie. „Es wäre die Pflicht der TARA-V-UHS, uns spätestens jetzt zu überprüfen."

„Das haben sie vermutlich auch getan", antwortete Geo Sheremdoc.



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