1644 - Sturm auf Wanderer by H. G. Francis

1644 - Sturm auf Wanderer by H. G. Francis

Autor:H. G. Francis [Francis, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Ennox, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1993-02-25T01:00:00+00:00


5.

Mit aller Kraft kämpfte Henna Zarphis um ihre Selbstkontrolle.

Sie brauchte lange, um sich soweit von der Paralyse zu erholen, daß sie ohne Mühe in ihren Räumen auf und ab gehen und ihren Kreislauf mit Gymnastik in 3chwung bringen konnte. Als sie sich danach etwas besser fühlte, ging sie erneut unter die Dusche, um sich mit eiskaltem Wasser weiter zu mobilisieren.

Immer wieder versuchte sie, an Selbstmord zu denken, doch mehr als ein flüchtiger Gedanke daran gelang ihr nicht. Es war, als habe Gendal Jumphar eine Schranke in ihrem Gehirn errichtet, die ihre Persönlichkeit einengte.

Um sich abzutrocknen, setzte sie sich nicht dem warmen Luftstrom aus wie sonst, sondern benutzte Handtücher. Sie rieb, bis ihre Haut krebsrot war.

Auch damit konnte sie die Droge nicht bekämpfen. Die erhöhte Durchblutung ihres Körpers hatte keine abbauende Wirkung.

Henna kleidete sich enttäuscht an und konzentrierte sich von nun an auf die Flucht, und das verhinderte die Droge nicht.

Sie holte sich ein heißes, anregendes Getränk aus dem Automaten, setzte sich mit untergeschlagenen Beinen in einen der Sessel und rief sich alles ins Gedächtnis zurück, was sie hinsichtlich einer Flucht in den letzten Wochen und Monaten erarbeitet hatte.

Ein Gedanke faszinierte sie ganz besonders.

Die Droge machte einen Selbstmord unmöglich, konnte jedoch nicht verhindern, daß sie ihre Schwester Alnora angriff.

Ich will sie nicht töten, dachte sie. Wahrscheinlich kannte ich das gar nicht. Im entscheidenden Moment würde ich sicher nicht zudrücken, um sie zu erwürgen, oder sonst etwas zu tun, was ihren Tod herbeiführt.

Eine Attacke wäre jedoch ganz sicher eine Überraschung für Alnora. Henna konnte sich vorstellen, daß ihre Klonschwester darauf zu spät reagieren und ihr dadurch einen Vorteil verschaffen würde.

Danach müßte es mir gelingen, aus diesen Räumen zu entkommen, überlegte sie.

Mittlerweile war sie ganz sicher, daß die MAGENTA gestartet, längst zur Überlichtgeschwindigkeit übergangen und nun auf dem Weg zum Solsystem war.

Damit läutete Alnora Deponar die letzte Runde ein!

Sie zieht ihren Wahnsinnsplan durch, erkannte Henna, auch ich kann sie nicht mehr davon abbringen.

Die Andeutungen, die Alnora gemacht hatten, genügten ihr. Sie glaubte erkennen zu können, welchen Plan ihre Klonschwester verfolgte.

Sie wußte, daß sich die EIDOLON auf dem Kunstplaneten Wanderer befand. Das war der entscheidende Punkt im Plan Alnoras. Sie war sicher, daß die MAGENTA den Transmitter an Bord der EIDOLON aktivieren würde, sobald sie das Solsystem erreicht hatten. Danach würde Alnora versuchen, mit Hilfe des XD-Transponders so viele Anwärter auf die Unsterblichkeit auf die Kunstwelt zu bringen wie nur eben möglich.

Sie hat von einem Aufruf gesprochen, den sie im Solsystem hat ausstrahlen lassen, erinnerte sich Henna. Darin hat sie ES imitiert und die Jäger der Unsterblichkeit ermutigt, nach Wanderer zu gehen. Wenn sie das kann, wird sie Hunderte von ihnen mit Hilfe des XD-Transponders und der eingeschalteten Bordtransmitter nach Wanderer schicken.

Henna Zarphis schauderte vor Entsetzen, als sie daran dachte, was aus den Menschen werden würde, die voller Hoffnung dem Ruf der vermeintlichen Superintelligenz folgten. Deren Schicksal war Alnora vollkommen egal. Sie würde sie auch nach Wanderer schicken, wenn sie wüßte, daß es ihren sicheren Tod bedeutete. „Warum?" fragte sie ihre Schwester, als Alnora etwa eine Stunde später überraschend in ihrer Kabine erschien.



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