1565 - Der Intrigant by Arndt Ellmer

1565 - Der Intrigant by Arndt Ellmer

Autor:Arndt Ellmer [Ellmer, Arndt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Linguiden, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1991-08-01T01:00:00+00:00


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Als Shina Gainaka die Zentrale betrat, war Stalker schon da. Diesmal hatte er den entscheidenden Moment des Auftritts verpaßt, denn natürlich hatte er damit gerechnet, daß sie ihn bereits erwartete. Er ließ sich nichts anmerken und stolzierte mit wiegenden Schritten um den Ophaler herum, der zwischen zwei Sesseln Aufstellung genommen hatte. Stalker rannte beinahe die Sessel um, und bemühte sich sichtlich, Salaam Siin nicht zu nahe zu kommen. „Ah, da bist du ja, Kommandantin!" rief er aus, als er sie erblickte. „Welch ein Zusammentreffen. Ich bin ganz froh, mich einmal mit dir unterhalten zu können, ohne daß Tekener seine terranischen Ohren dabeihat. Hört er zufällig über Interkom mit?"

„Nein. Das hast du sicher auch schon überprüft." Shina deutete auf eine kleine Sitzecke, die sie hatte projizieren lassen. „Nimm Platz. Ich habe keine Lust, lange um den heißen Brei herumzureden."

Sie vermied es, Salaam Siin einen Blick zuzuwerfen. Die Ode der Wahrhaftigkeit war seit zwei Tagen fertig.

Der Ophaler hatte sie mehrmals an Bord seines Schiffes geübt und war bereit, sie vorzutragen.

Stalker ließ sich in den Sessel sinken, in dem er dem Ophaler den Rücken zukehrte. „Was möchtest du wissen?" fragte er leise. „Du kannst es kurz machen", antwortete sie. „Was hast du vor? Wieso richtest du in der ROBIN so viel Unheil an? Es kann nicht allein daran liegen, daß dir die Besatzung lästig geworden ist oder du allein nach Estartu fliegen willst. Wenn das dein Ziel wäre, dann hätte sich eine Möglichkeit für dich finden lassen!"

Während sie sprach, war ein leises Summen wie von einem Aggregat aufgeklungen. Es erfüllte die Zentrale bis in den hintersten Winkel, und Shina registrierte, daß mehrere ihrer Artgenossen die Köpfe wandten und in Richtung des Ophalers blickten. Sie grinste verhalten. „Die Antwort, Stalker!" fuhr sie fort. „Kurz und schmerzlos!"

„Ja, du sollst sie erfahren", meinte das Wesen aus Estartu. „Ich habe keinen Grund, sie zu verheimlichen. Von Anfang an gab es für mich mehrere Ziele. Das eine und endgültige war meine Rückkehr nach Estartu. Das andere, nähere ist darin zu sehen, daß ich selbst zunächst einmal Informationen über die Superintelligenz benötige, ehe ich den letzten Schritt wage. Ich arbeite euch damit in die Hände, denn ihr habt dasselbe Ziel, nur geht es euch um ES. ES aber interessiert mich überhaupt nicht."

Er machte eine Kunstpause, und die Ertruserin lauschte dem Orgeln im Hintergrund. Salaam Siin hatte angefangen zu singen. Er sang die Ode der Wahrhaftigkeit, und zwischen den Klängen voller Harmonie und Vielfalt glaubte Shina das Muster zu erkennen. Es berührte sie tief in ihrem Innern und schlug eine Saite an, die sie bisher nicht gekannt hatte. Sie blinzelte ein wenig und starrte Stalker an, der mit runden Augen in seinem Sessel saß und unruhig die Arme bewegte. „ESTARTU ist nicht in Cyrans zu finden", hielt sie ihm vor. „Was sollte der ganze Quatsch mit dem Maniac, der uns nur Zeit gekostet hat? Gib zu, daß du die gesamte Besatzung auf Maniacs End zurücklassen wolltest.

War es nicht so?"

Stalker brach in lautes Wehklagen aus. Er drehte den Körper hin und her und schlug mehrmals die Hände zusammen.



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