1538 - Der Thron von Arkon by K. H. Scheer
Autor:K. H. Scheer [Scheer, K. H. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Linguiden, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1991-02-01T01:00:00+00:00
5.
Fünf Tage lang auf etwas zu warten, das vielleicht nie eintreten würde,war nicht jedermanns Sache.
Tetch Wossonows Fähigkeit, sich in Geduld zu üben, war jedoch ungebrochen.
Er hatte das kosmische Trümmerstück RP-1426-A III zwar vier Tage lang verlassen, es aber durch vorsorglich aufgestellte Geräte im Auge behalten.
Der ehemalige Widder hatte sich ausrechnen können, wieviel Zeit Unbekannte benötigen würden, um seinen Hyperspruch an Atlan zu dechiffrieren, ihn auszuwerten und nach etwas zu sehen, was sie mit hoher Wahrscheinlichkeit interessieren würde.
Zusammen mit Atlan hatte Wossonow dafür gesorgt, daß Kassians Übereifer hinsichtlich der Überprüfung des Arkoniden Hatracon gedämpft worden war.
Man hatte den Imperialen Rat unbehelligt gelassen, obwohl man mittlerweile erfahren hatte, daß Hatracon sein Amt mißbrauchte.
Für die Attentate auf Atlan schien er nicht direkt verantwortlich zu sein. Seine Querverbindungen auf den Arkonwelten mußten jedoch noch überprüft werden.
Sicher war, daß Hatracon ein geldgieriger Geschäftemacher war, der guterhaltene Raumschiffe aus den riesigen Ausmusterungsarsenalen der Cantaro als angeblichen Schrott verkaufte und dem Galaktikum auch Schrottpreise überwies. Tatsächlich machte er Milliarden Galax gut. „Der kommt mir wie gerufen", hatte Atlan dünn lächelnd gesagt. „Gewähren lassen! Keiner rührt den Ehrenwerten vorerst an! Wossonow, wir gehen davon aus, daß die an alle möglichen Interessenten verkauften Schrott-Kriegsschiffe unbrauchbar gemachte Transformkanonen an Bord haben. Dafür haben Rhodan und ich rechtzeitig gesorgt. Laß dir etwas von genialer Einfachheit einfallen."
Nach dieser Geheimbesprechung im Sternpalast der Imperatoren von Arkon war Tetch in aller Ruhe zum kosmischen Trümmerstück geflogen, hatte dort intensiv umgesehen und gewissermaßen eingerichtet.
Und nun, am 21. April 1171 NGZ, 09:31 Uhr, wurde Tetch für seine Geduld belohnt. Ein Kleinraumschiff war auf der spiegelblanken Oberfläche gelandet und verankert worden.
Das Bruchstück RP-1426-A III war über hundert Kilometer lang, halb so breit und halb so hoch.
Eine Seite hatte ehemals zu einem Raumhafen des arkonidischen Kriegsplaneten gehört. Der aber war eine technifizierte Einöde ohne Pflanzenwuchs, natürlich Erhebungen oder Flußläufe gewesen.
Dafür war tief im Innern des künstlich umgestalteten Himmelskörpers die gigantischste Kriegsund Rüstungsmaschinerie der alten Zeit gelaufen. Durch sie war das Erste oder Große Imperium zum Machtfaktor Nummer eins geworden.
Die Zeiten waren lange vorbei, aber nun liefen plötzlich wieder einige alte Robotbandstraßen.
Die Anlagen waren beim Auseinanderbrechen des Planeten an dieser Stelle kaum beschädigt worden. Es wäre anders ausgegangen, wenn Arkon III noch die Spur eines Magmakerns besessen hätte.
Jemand hatte das gelandete Boot verlassen. Tetch hatte das Lebewesen nur schemenhaft sehen können. Es war geschickt.
Nur Minuten später war es mit einem wieder betriebsbereit gemachten Lastenaufzug des Oberflächenterminals in die Unterwelt eingetaucht.
Dort war anschließend eine alte Materialschleuse geöffnet und auch wieder verschlossen worden.
Einige Teile der subplanetarischen Anlagen standen wieder unter Druck. Die Luft war verbraucht, aber atembar. Jemand hatte sich viel Mühe gegeben, das uralte Rüstungswerk wenigstens in den Kontrollabschnitten bewohnbar zu machen.
Wossonow wartete mit stoischer Geduld. Wer immer hier eingedrungen war, mußte wißbegierig sein. Das aber würde ihn zum Umherstreifen veranlassen.
Wossonows Mikrosonden erfaßten den Besucher erstmals im Bereich der vorderen Kontrollschaltungen. Er trug einen SERUNähnlichen Kampfanzug.
Der Kopf war unter dem runden Druckhelm nicht zu erkennen. Das Sichtglas reflektierte das auftreffende Licht der wenigen Deckenleuchten, die in der Robotfabrik anscheinend ständig brannten.
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