1502 - Die letzte Frist by Kurt Mahr

1502 - Die letzte Frist by Kurt Mahr

Autor:Kurt Mahr [Mahr, Kurt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Linguiden, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1990-06-04T01:00:00+00:00


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Sie standen im Halbkreis vor dem offenen Tor - alle zehn, die dem Aufruf der Superintelligenz gefolgt waren: Atlan, Perry Rhodan, Homer G. Adams, Alaska Saedelaere, Gucky, Reginald Bull, Roi Danton, Julian Tifflor, Ronald Tekener und, ganz am rechten Flügel, der halutische Koloß, Icho Tolot.

Homunk wirkte gelassen. Die Tragödie, die sich hier in den nächsten Minuten abspielen würde, ging ihn nichts an. Er war nur der Beauftragte, der Zwischengänger, ein Geschöpf seines Herren, des Überwesens. Er hatte eine Aufgabe zu erfüllen, weiter nichts.

Die Aktivatorträger waren in SERUNS gekleidet. Nur Icho Tolot trug die grellrote Kampfkombination halutischer Fertigung, die man an ihm gewöhnt war. Ronald Tekener war seinem Vorsatz treu geblieben und hatte sich bewaffnet. Es herrschte eine ungute Atmosphäre in der Runde.

Homunk war der Feind, der gekommen war, um zehn Wesen, die nach ihrer Ansicht keine Schuld auf sich geladen hatten, vom Leben zum Tode zu befördern, indem er ihnen die Zellaktivatoren abnahm. Es war gerade die Gelassenheit, die der Androide an den Tag legte, die Perry Rhodan als herausfordernd empfand. Niemand wußte, wie Homunks Bewußtsein beschaffen war, aber es besaß ohne Zweifel eine organischbiotische Komponente. Niemand, der auch nur um Haaresbreite von der gefühllosen, syntronischen Existenz eines Roboters entfernt war, konnte derart teilnahmslos den Tod von zehn intelligenzbegabten Wesen akzeptieren. Rhodan spürte, wie der Zorn in ihm zu brodeln begann. „Du bist gekommen, um unsere Aktivatoren einzusammeln?" fragte er. „Das ist richtig", antwortete Homunk unbewegt. „Was hier gespielt wird", brach es aus Rhodan hervor, „ist die grausamste, bösartigste Farce, die in der Geschichte der Milchstraße je gespielt wurde. Du kennst den Grund, warum uns die Zellaktivatoren abgenommen werden sollen?"

„Ich kenne ihn", bestätigte der Androide. „Eure Zeit ist abgelaufen."

„Zwanzigtausend Jahre sind vergangen?"

„Seit eurem ersten Besuch auf Wanderer, ja."

Perry Rhodan reckte den Arm in die Höhe und wies zum halbdunklen Himmel hinauf. „Schalte die Energieglocke für ein paar Minuten ab und sieh hinaus in die Milchstraße!" schrie er. „Dann wirst du feststellen, daß noch nicht einmal dreitausend Jahre seit unserem ersten Besuch verstrichen sind. Es ist barbarischer Irrsinn, uns dem Tod auszuliefern, nur weil ES nicht weiß, welches Jahr wir heute schreiben."

Da spielte ein feines, spöttisches Lächeln um Homunks Lippen. „Du sprichst von einer Superintelligenz, Perry Rhodan", sagte der Androide. „Glaubst du wirklich, daß ES sich derart täuschen könnte?"

„Ich weiß nichts über ES", antwortete Rhodan. Er zwang sich zur Ruhe, so schwer es ihm auch fiel. Über 21 Jahrhunderte Lebenserfahrung hatten ihn gelehrt, daß Emotionalität und Überzeugungskraft einander im Wege standen. Und hier kam es darauf an zu überzeugen. „Ich weiß nicht, wie es im Bewußtsein deines Herrn aussieht. Ich kenne seine Denkweise nicht. Ich weiß nicht, wo ES die letzten siebenhundert Jahre verbracht hat. Sonst könnte ich deine Frage mit mehr Überzeugung beantworten. Aber ja: Ich glaube, daß ES getäuscht worden ist. Irgend jemand, irgend etwas hat ein Interesse daran, uns aus dem Weg zu schaffen. Deswegen wurde der Superintelligenz vorgegaukelt, die Frist von zwanzigtausend Jahren sei abgelaufen."

„Ihr habt versagt, Perry Rhodan", sagte Homunk. „Ihr habt die Aufgabe, die euch zugewiesen wurde, nicht bewältigen können.



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