1490 - Endstation Sol by Ernst Vlcek
Autor:Ernst Vlcek [Vlcek, Ernst ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Cantaro, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1990-03-13T01:00:00+00:00
6. Ager Catomen
Obwohl kein geringerer als der weise Herr Carol Shmitt gerufen hatte, war die große, runde Ratshalle nur etwa zur Hälfte gefüllt. Gut vierhundertundfünfzig der in stufenförmigen Reihen angeordneten Sitzplätze waren leer.
Das Fehlen so vieler Suprematoren hatte nichts mit mangelnder Ehrerbietung zu tun. Ihre Abwesenheit war einfach damit zu begründen, daß sie im Außendienst waren. In den letzten Tagen hatten sich die Ereignisse hektisch überstürzt, und viele Mitglieder des Supremkommandos waren in den Einsatz geschickt worden. Es herrschte Alarmstimmung. Dies war auch der Grund, warum Carol Shmitt nach Schotschi gekommen war, um vor dem versammelten Supremkommando eine Rede zu halten.
Es geschah nicht oft, daß ein Herr der Straßen sich dazu herabließ, sich dem Supremkommando persönlich zu widmen; da mußte schon ein gewichtiger Grund vorliegen.
Daarshol war gespannt, was Carol Shmitt ihnen zu sagen hatte.
Der Platz links von ihm war leer, zu seiner Rechten saß Onchesho, mit dem er seit der Schlußbesprechung über ihren gemeinsamen Einsatz auf dem Humanidrom nichts mehr zu schaffen gehäbt hatte; sie hatten sich auch nichts mehr zu sagen.
Daarshol überbrückte die Zeit bis zu Carol Shmitts Erscheinen damit, daß er die Videoeinrichtungen und Sytitron-Kommunikationsgeräte seines Pultes überprüfte.
Endlich war es soweit, und der weise Herr Carol Shmitt betrat das Rednerpult. Er war flankiert von zwei bedrohlich wirkenden Multi-Cyborgs. Deren Kampfsatelliten umschwirrten seinen Kopf wie ein Schwarm Riesenmücken.
Augenblicklich trat Stille ein.
Carol Shmitt war ein bullig wirkender Mann, dessen großer Kopf mit dem breiten, flachen Gesicht halslos auf den fleischigen Schultern zu sitzen schien. Er stützte sich mit den herben Händen auf das Pult und ließ die Blikke seiner grünen, in Tränensäcke gebetteten Augen gemächlich über das Rund des Sitzungssaals wandern.
Zwischendurch fuhr er sich immer wieder mit den wulstigen Fingern durch sein glattes, fettig glänzendes farbloses Haar und bedeckte auf diese Weise damit sein linkes Ohr. Es war, als wolle er so einen körperlichen Makel verhüllen - und, in der Tat, sein linkes Ohr wirkte wie eine dicke, gerötete Geschwulst.
Es hieß, daß sich Carol Shmitt die Verstümmelung seines Ohrs im Zweikampf mit einem Widder zugezogen hatte. Doch war es nur schwer vorstellbar, daß er sich dieser Verletzung schämte. Daarshol glaubte eher an eine einstudierte Geste, die sagen sollte: Seht her, ich bin mir nicht zu gut, wie ein Mann zu kämpfen!
Der weise Herr zog jedenfalls das versammelte Supremkommando in seinen Bann, noch bevor er das Wort an die Runde gerichtet hatte. Und als er sprach, füllte er mit seiner vollen Stimme mühelos den großen Ratssaal aus, ohne sich eines Verstärkers bedienen zu müssen. „Dies ist eine schwere Zeit, eine harte Bewährungsprobe für uns alle", sagte Carol Shmitt und fuhr sich durchs Haar. „In diesen Tagen müssen wir alle unser Bestes geben, um dem zu erwartenden Sturm unserer Feinde Paroli bieten zu können. Wir alle phne Ausnahme - jeder kleine Cantaro, jeder General und jeder Stratege, alle Suprematoren und ebenso meine Mitstreiter und ich! Wir müssen über uns hinauswachsen und jene Kräfte und Fähigkeiten mobilisieren, die wir uns für eine solche Stunde der Bewährung aufgespart haben. Wir können uns keine Schwächen und keine Schwächlinge leisten.
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