1433 - Blockadebrecher by Kurt Mahr

1433 - Blockadebrecher by Kurt Mahr

Autor:Kurt Mahr [Mahr, Kurt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Cantaro, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1989-02-07T01:00:00+00:00


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Er hatte es nicht eilig. Aber es war dennoch geboten, sparsam mit der Zeit umzugehen. Seine Vorgehensweise mußte die gewünschte Wirkung ohne Umwege erzielen.

Er brauchte ein Fahrzeug. Er durfte es sich nicht dort beschaffen, wo es in Kürze vermißt worden wäre. Er suchte einen Ort, an dem ein Fahrzeug stand und der so abgelegen war, daß das Verschwinden des Fahrzeugs erst geraume Zeit später bemerkt werden würde.

Er lenkte die Schritte nach Nordosten.

Geschwind und fast geräuschlos bewegte er sich die Pfade entlang, die die Bewohner dieses Planeten im Lauf der Jahrzehnte durchs Buschwerk gebrochen und ins Gras getrampelt hatten. Bald erreichte er den Rand der Stadt. Am Rand entlang schritt er weiter dahin. Die Sensoren, direkt mit dem syntronischen Bewußtsein gekoppelt, arbeiteten mit gewohnter Zuverlässigkeit.

Sie wußten unwichtige Geräusche von informationstragenden zu unterscheiden, und schließlich signalisierten sie ihm, daß sie die Stimmen organischer Wesen hörten.

Er schwenkte in die entsprechende Richtung. Die Sensoren waren mit ihrer Diskriminationsfähigkeit so empfindlich, daß sie eine Stimme, die in einhundert Metern Entfernung mit normaler Lautstärke sprach, noch einwandfrei empfingen.

Es waren zwei Wesen, die sich dort unterhielten - im Garten zwischen zwei kleinen Häusern. Auch das Bild wurde deutlich, nachdem die Optik Hindernisse wie Zweige, Grashalme und ähnliches ausgefiltert hatte. Eine Kartanin sprach dort mit einem Blue. Er stand still und lauschte. Die Sprache war ihm vertraut. Er verstand jedes Wort. „Der wundervolle Pilz Mü-Iir wächst nur in einem engbegrenzten Gebiet", sagte der Blue. „Ich bin ein Narr, dir den Sammelplatz zu verraten. Aber du bist meine Nachbarin, und es freut mich, daß du den Eßgeschmack meines Volkes zu schätzen weißt. Deswegen will ich dir verraten, wo man den Mü-Iir findet."

Es folgte eine langatmige Beschreibung des Ortes, an dem der Pilz wuchs. Das syntronische Bewußtsein verarbeitete und speicherte jedes Detail. Die Kartanin fragte: „Wann ist die beste Zeit, den Pilz zu sammeln?"

„Jetzt, Lia-Ning, jetzt!" antwortete der Blue mit Nachdruck. „Die beste Zeit sind die ersten Stunden nach Mitternacht."

„Ich danke dir, Lii-Meegh", sagte die Kartanin.

Dann gingen sie beide davon, ein jeder in sein Haus. Das syntronische Bewußtsein kombinierte: Es gab keine Garantie dafür, daß Lia-Ning noch heute nacht auf Pilzsuche gehen werde, aber die Wahrscheinlichkeit war groß. Er schlich sich zum Haus der Kartanin und fand ein geräumiges Gleitfahrzeug unter einem hohen Baum geparkt. Geräuschlos öffnete er das Luk, das in den Laderaum führte.

Nach kurzer Zeit hatte er sein Versteck gewählt, einen mit einer Klappe versehenen Behälter. Er schloß das Luk von innen.

Dann zwängte er sich in den Behälter. Ein anderes Wesen seiner Statur hätte darin keinen Platz gefunden. Ihm aber verliehen die flexiblen Muskeln und die semielastischen Elemente des Knochenbaus die Fähigkeiten eines Kontorsionisten. Er ringelte sich zusammen und achtete darauf, daß ein Arm frei blieb, mit dem er die Klappe schließen konnte.

Er wartete. Die feinfühligen Sensoren registrierten Geräusche, die aus dem Haus kamen. Die Bewohner waren noch nicht zur Ruhe gegangen. Er hörte Stimmen und glaubte zu erkennen, daß kartanisch gesprochen wurde. Aber verstehen konnte er nichts. Es lagen zu viele Hindernisse zwischen ihm und denen, die dort sprachen.



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