1427 - Die Reise nach Ardustaar by Marianne Sydow

1427 - Die Reise nach Ardustaar by Marianne Sydow

Autor:Marianne Sydow [Sydow, Marianne ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Cantaro, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1988-12-27T01:00:00+00:00


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Es war kein Aufstand im üblichen Sinn, sondern reine Hysterie. Die Wut der Kartanin richtete sich nicht gegen bestimmte Personen - sie war ziellos, ein Ausdruck der Unsicherheit und der Angst.

Natürlich boten sich gerade Surama und Vuin als Ziele für die offenbar schon seit langem aufgestauten Aggressionen an, aber es hätte auch jeden anderen treffen können.

Es hatte keinen Sinn, mit diesen hysterischen Schiffbrüchigen zu reden. Es war auch sinnlos, ihnen Versprechungen zu machen, weil sie offenbar selbst nicht wußten, was sie eigentlich wollten. Dao-Lin-H'ay und Ge-Liang-P'uo versuchten es anfangs. Als sie daraufhin die Treffsicherheit der Schiffbrüchigen beim Werfen mit harten Gegenständen aller Art zu spüren bekamen, zogen sie sich zurück und warteten auf Verstärkung.

Und das war das Ende des „Aufstands".

Die wilde Wut der Schiffbrüchigen schlug um in nackte Angst, als sie plötzlich ganze Gruppen von wohlbewaffneten Galaktikern gegenüberstanden.

Noch größeren Eindruck machten jedoch die Kartanin, die mit den Galaktikern aus der HERKULES herübergekommen waren. Ihre Zahl war zwar nur gering, aber ihr Aussehen schien verschüttete Erinnerungen zu wecken. Solche Kartanin hatte man bisher nur in den Bildschauen gesehen.

Innerhalb weniger Minuten war alles vorbei. Ein paar der Wrack-Kartanin blieben paralysiert zurück. Die anderen flohen und tauchten irgendwo in den zahllosen Verstecken unter, die das riesige Wrack für sie bereithielt.

Vorsichtig und zögernd fanden sie sich im Lauf der nächsten Tage wieder ein und stellten verwundert fest, daß sich plötzlich alles verändert hatte.

In den Gängen und Hallen der ehemaligen Bürgerwelt war es hell und warm geworden. Reinigungsroboter schnurrten umher und beseitigten Schmutz und Abfälle. In den Verpflegungsstellen warteten Kartanin in blütenweißen Anzügen auf die meist ziemlich zerlumpten Neulinge, schickten sie in die neueingerichteten Medostationen, wiesen ihnen frisch gereinigte Wohnräume zu, teilten Kleidung und Decken aus. Es gab warmes Essen, frisches Wasser, Früchte und Gemüse - und Bilderschauen.

In jeder größeren Halle waren Bildschirme in Betrieb, und die Schiffbrüchigen verbrachten Stunden damit, sich anzusehen, was man für sie geplant hatte.

Die meisten wußten nur wenig über die Welt, in der sie lebten, beziehungsweise über das, wovon diese Welt umgeben war.

Viele ahnten nicht einmal, daß ihre „Welt" nichts anderes als ein Wrack war, noch dazu nur der kleine Teil eines ehemals wirklich großen Raumschiffs. Der Weltraum, die Sterne, die Heimatgalaxis Ardustaar - all das hielten sie für Mythen, für Märchen, die man den Kindern erzählte. Viele hatten Angst, als sie sahen und hörten, daß man ihre Welt in Bewegung setzen wollte. Aufgeregt führten sie lange Diskussionen und erregten sich über die Vermessenheit der Galaktiker und dieser großen, fremden, so wohlbepelzten Kartanin.

Aber während sie aufeinander einschrien, endlose Debatten führten, in dunklen Winkeln geheime Konferenzen abhielten, Illus Geist um Rat und Beistand baten und auf Schritt und Tritt miteinander flüsterten, umkreisten die Beiboote der HERKULES bereits das mächtige Wrack und spürten die schlimmsten Lecks und instabilen Stellen auf.

Diese Aktivitäten konnten die Schiffbrüchigen ohne weiteres ignorieren, da sie außerhalb ihrer Welt stattfanden.

Anders stand es um die Vorgänge im Innern des Wracks.

In kleinen Gruppen zogen Galaktiker und Kartanin durch die NARGA SANT, umgeben von Horden emsiger Roboter, und nichts und niemand konnte sie aufhalten - selbst im Todesschacht kletterten sie respektlos herum.



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