1270 - Der Rettungsplan by Arndt Ellmer

1270 - Der Rettungsplan by Arndt Ellmer

Autor:Arndt Ellmer [Ellmer, Arndt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Chronofossilien, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1985-12-01T01:00:00+00:00


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Die silbernen Bänder woben sich über den Himmel und erweckten in Gluschuw-Nasvedbin den Eindruck, als würde ein unsichtbares Wesen Schatzen als Geschenk einpacken und wegschenken. Tatsächlich verschwanden unablässig Teile des Landes, er schätzte die Fläche auf rund zwei Zehntel der Gesamtfläche. Sie verschonten nichts, nicht einmal die Museen. Mit der Bergkette hatte es angefangen.

Der Archivar stand an einem leeren Hain. Er starrte die Distelbäume an, die sich unter dem Einfluß des Graulebens zu ihrem Vorteil verändert hatten. Zumindest empfand er es so. Nach den Ereignissen mit den Rittern der Tiefe am Transmitterdom von Mhuthan war er nach Schatzen zurückgekehrt. Er hatte sich in seiner Kate verkrochen und war erst daraus hervorgekommen, als Kälte sich in seine Seele geschlichen hatte. Er hatte sich in Grauleben verwandelt. Er war fast wahnsinnig geworden von dem Geschrei des Zyrmii auf seinem Rücken. Nasvedbin hatte den Alesterwanen zur Raserei getrieben. Er hatte den größten Teil der spärlichen Einrichtung der Kate zertrümmert und dann grau vor den kümmerlichen Überresten gestanden.

Es hatte ihn nicht gekümmert. Er war hinausgegangen und hatte die veränderte Vegetation betrachtet. Die neuen Formen der Gewächse beruhigten ihn. Sie stimmten ihn zufrieden. Er tat etwas, was er zuvor noch nie getan hatte. Er setzte sich in das harte Gras und dachte an seine Artgenossen und an die Artefakte, die in den Museen eingelagert waren. Und er dachte an das Tabernakel von Holt, den Spion der RZI, der sich lange Zeit in Schatzen aufgehalten hatte. War er wieder zurückgekehrt? Spionierte er das Grauland aus?

Die Trümmer in der Kate waren nichts gegen das, was der Archivar soeben erlebt hatte.

Sein Hain war verschwunden, die Kate mit ihm. An seiner Stelle gähnte ein tiefes Loch im Boden, erfüllt von unendlicher Finsternis.

Gluschuw-Nasvedbin starrte fassungslos auf die Stelle, dann machte er kehrt und eilte wie gehetzt in Richtung des Zentralmuseums davon. Er fand eine Flugscheibe und benutzte sie. Schon von weitem erkannte er die Gruppe seiner Artgenossen, die sich um den Tempelring versammelt hatte. Wie Monolithe standen sie einsam in der Gegend. Sie diskutierten nicht Schweigend und mit etlichen Körperlängen Abstand zwischendurch verharrten sie an der Außenwandung des Museums. Archivare waren Einzelgänger. Sie besuchten sich nicht gegenseitig. Ihr ganzes Wollen war auf die Erhaltung der Artefakte ausgerichtet. Und sie hatten genug mit ihrer Symbiose zu tun, so daß sie sich gern voneinander fernhielten.

„Auch mein Hain ist betroffen", sagte er, nachdem er von der Scheibe gestiegen war.

„Seht ihr die Bänder? Sie weben den Himmel über Schatzen ein, und bald werden sie das Zentralmuseum und das Spiralmonument erreicht haben. Wir müssen die Konsequenz ziehen!"

„Und was ist sie?" fragte Drovhon-Kwellink scharf. „Was willst du?"

„Wir müssen Schatzen verlassen und vor allem einen Grauen Lord von den Vorgängen informieren", sagte Gluschuw.

„Du irrst dich!" schrie Nasvedbin von seinem Rücken. „Wie immer. Ich habe noch nie einen Alesterwanen gesehen, der sich nicht irrt!"

Gluschuw brachte ihn zum Schweigen. Gemeinsam mit den anderen wartete er. Aus allen Richtungen kamen weitere Archivare herbei. Teilweise waren sie zu Fuß lange Strecken gegangen.

Gluschuw-Nasvedbin traf eine Entscheidung. Er verließ seinen Platz und eilte in das Zentralmuseum hinein.



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