1262 - Schule der Helden by Ernst Vlcek

1262 - Schule der Helden by Ernst Vlcek

Autor:Ernst Vlcek [Vlcek, Ernst ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Chronofossilien, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1985-11-01T01:00:00+00:00


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Während sich im großen Festsaal die Leute gegenseitig auf die Zehen traten, gab es Gänge und Räumlichkeiten, die fast verlassen waren.

Sheela betrat einen dieser langen Gänge, um dem Trubel zu entfliehen. Hier herrschte eine fast heilige Stille. Die wenigen Gäste, die sich hierher verirrten, achteten diese Stille und verhielten sich entsprechend leise. Wie in einer Kathedrale, dachte Sheela.

Links und rechts des Ganges waren offene Türen. In den Räumen dahinter konnte man sich über die Wunder von ESTARTU und die Upanishad-Lehre informieren. Artgenossen von Stalker standen bereit, um jedem Interessierten die gewünschten Auskünfte zu geben.

Sheela stellte jedoch fest, daß keiner der Gäste es zu wagen schien, die Bereitstehenden anzusprechen und um Auskunft zu bitten.

Vielleicht lag es daran, daß sie starr wie Statuen dastanden und unnahbar wirkten. Es mochte aber auch an einer gewissen Interesselosigkeit liegen. So erging es zumindest Sheela, sie war in Gedanken viel zu sehr mit Erasmus' Schicksal beschäftigt, als sich um die unverständliche Upanishad-Lehre zu kümmern.

Einmal blieb sie stehen, um eine faszinierende Holorama-Show zu betrachten, die in einem der Zimmer ablief. Es wurden in rasch wechselnden Bildern verschiedene Planeten gezeigt, die alle durch Ringsysteme gekennzeichnet waren. Zwischendurch waren auch plastische Schaumodelle von ganzen Planetensystemen zu sehen, die mehrere Planetoidengürtel auf wiesen, die nicht selten gegeneinander verschränkt waren und recht ungewöhnliche und geradezu exzentrische Umlaufbahnen aufwiesen.

Sheela brauchte nicht erst nachzufragen, um zu wissen, daß es sich dabei um die Elysischen Ringe von Erendyra handelte. Jedes Kind auf Terra kannte dieses Wunder von ESTARTU.

In einem anderen Raum war nur eine einzelne Montur ausgestellt. Sie stand auf einem Sockel in der Mitte des Raumes und wurde durch irgendwelche unsichtbare Energiefelder in der Schwebe gehalten und ausgefüllt.

Es handelte sich dabei um eine einteilige, silberfarbene Kombination mit hochgeschlossenem Kragen. Die Beine steckten in schwarzen Stiefeln, die Mitte wurde von einem breiten schwarzen Gürtel umschlossen, dessen silberne Schnalle die Form eines dreigeteilten gleichschenkligen Dreiecks hatte: Das Hoheitszeichen von ESTARTU, Symbol für den 3. Weg.

Dieser Anzug wies keine Besonderheiten auf, und Sheela fragte sich, warum er wohl ausgestellt sei. Aber so genau wollte sie es auch wieder nicht wissen, um sich an den Artgenossen von Stalker zu wenden, der bewegungslos wie ein Standbild daneben stand.

Sheela ging weiter, bog in einen Seitengang ab und kam zu einer Tür, die ihre Neugierde erweckte, weil sie als einzige geschlossen war.

Die Tür war doppelt mannshoch, hatte zwei Flügel und eine antike Klinke. Sheela lächelte über diese Spielerei. Sie ging zu der Tür, versuchte sich an der Klinke und erschrak förmlich, als die Tür nach innen aufschwang. Der Raum dahinter lag im Halbdunkel, und eine tiefe, wohltimbrierte Stimme war zu hören.

Sheela faßte nach, um die Tür rasch wieder zu schließen. Aber da stand sie auch schon in dem relativ kleinen Vortragssaal. Die Tür schwang zu und schloß sich mit einem kaum hörbaren Seufzer. Um nicht weiter zu stören, ließ sich Sheela auf einen Sitz der letzten Reihe nieder. Sie war erleichtert, daß sich kein Kopf aus den vorderen Reihen nach ihr umwandte und auch der Vortragende keinerlei Notiz von ihr nahm.



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