1248 - Das Glaslabyrinth by H. G. Ewers
Autor:H. G. Ewers [Ewers, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Chronofossilien, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1985-08-01T01:00:00+00:00
6.
Wir waren in breiter, locker geschlossener Front in den Streifen aus Grünflächen, Flugplätzen, Gebäudekomplexen und kleinen festungsartigen Bauwerken eingedrungen, der als erstes vom goldenen Nebel der Vitalenergieglocke freigegeben war und zwischen zwanzig bis fünfzig Kilometer breit sein mochte.
Auf Anraten des Tabernakels von Holt hatten wir dabei Ausschau gehalten nach den Lla Ssann, den sogenannten Tiefenschwimmern, die die Hüter des Vagendas sein sollten.
Das Tabernakel beschrieb sie als wurmförmige, zirka drei Meter lange und fünfzig Zentimeter durchmessende Lebewesen, die in der Körpermitte ein faustgroßes, unter der Haut pulsierendes golden schimmerndes Organ besitzen sollten - und außerhalb der Vitalströme telekinetische Kräfte zur Fortbewegung benutzten.
Mehr hatte das Tabernakel uns bisher noch nicht über diese eigentümliche intelligente Lebensform verraten - und es schien auch nicht mehr nötig zu sein, denn anscheinend waren sie ausgestorben. Wir entdeckten nämlich nicht ein einziges solches Wesen und auch kein anderes. Die Grünflächen waren verwahrlost, die Flugplätze leer bis auf Schrotthalden an ihren Rändern, und die Gebäudekomplexe erwiesen sich als Geisterstädte, durch deren leere Fensterhöhlen der Wind pfiff und deren Straßen sich in kärglich bewachsene Dünenlandschaften verwandelt hatten.
Lediglich einige der festungsähnlichen Bauwerke waren nicht völlig leergeräumt. Die Exterminatoren entdeckten in ihnen verschiedenes Kriegsmaterial wie Projektorstäbe, Sprengdrähte, Elektronetze sowie ein ganzes Sammelsurium handlicher Panzerabwehrwaffen plus Munition und Minen aller Art.
Diese Funde weckten in mir Erinnerungen an erbitterte Stellungskämpfe während des Methankriegs zwischen Arkoniden und Maahks auf zahlreichen Planeten. Wir hatten dort meistens gegen erdrückende Übermachten kämpfen müssen und dieses Handikap durch taktisch überlegenen Einsatz selbsttätiger Defensivwaffen auszugleichen versucht.
Anhand dieser Erinnerungen wies ich die Terminatoren an, den zirka zehn Kilometer breiten Streifen, den wir bereits durchquert hatten, mit allen Schikanen wie Belastungsund Akustikminen, Springminen und ferngezündeten Minen zu spicken. Außerdem ließ ich die versandeten Straßen mit vergrabenen Elektronetzen und die Innenwände der Gebäude mit Sprengdrähten präparieren. Die Projektorstäbe wurden unter meiner Anleitung so eingestellt und postiert, daß sie die Ortungs- und Zielpositroniken von Kampfmaschinen verwirrten, die zwischen ihnen hindurchfuhren oder -schwebten.
Wir waren noch nicht einmal fertig damit, da quollen die Angriffsspitzen der Grauen Heere über den oberen Rand des Vagendaplateaus. Rasselnd, stampfend und dröhnend näherten sie sich der verlassenen Zone.
Ich war froh darüber, daß die Lords ihre Kriegsmaschinen vorschickten und die Sturmtruppen aus intelligenten Lebewesen erst mit einigen hundert Metern Distanz folgen ließen. So würden es nur die Maschinen sein, die den Defensivmitteln zum Opfer fielen.
Sie waren nach den bisherigen Erfahrungen unbemannt.
Als die ersten Kriegsmaschinen von Minen zerrissen, von gesprengten Bauwerken begraben und von den Energiestößen der Elektronetze geschmolzen wurden, geschah das, womit niemand von uns gerechnet hatte.
Überall in den Geisterstädten wimmelte es plötzlich von unzähligen Robotern aller Spielarten. Sehr viele von ihnen fielen schon innerhalb der ersten Sekunden nach ihrem Auftauchen unseren Defensivmitteln zum Opfer. Aber Millionen dieser kleinen Maschinen blieben übrig - und sie stürzten sich mit solcher Vehemenz auf uns, daß wir gar nicht dazu kamen, an Gegenwehr auch nur zu denken.
Wären sie auf Töten programmiert gewesen, es hätte für uns alle wahrscheinlich das Ende bedeutet. Doch sie trafen keine Anstalten, einem von uns Schaden zuzufügen - jedenfalls vorläufig.
Ich
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