1237 - Rebellion der Kyberneten by H. G. Ewers

1237 - Rebellion der Kyberneten by H. G. Ewers

Autor:H. G. Ewers [Ewers, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Chronofossilien, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1985-05-01T01:00:00+00:00


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Caglamas Vlot flüchtete in ein kleines pyramidenförmiges Gebäude, als rings um ihn zahllose Kyberneten auffuhren und ebenso zahllose Kybermodule den Himmel verdunkelten.

Fast zu spät erkannte er, daß das vermeintliche Gebäude auch ein Kybernet war. Im ersten Schreck nahm er seine Passivgestalt an und lag als unregelmäßig geformter, dunkelblauer „Felsblock" auf dem Unterdeckboden des Kyberneten, den KYRUN und die übrige Ausrüstung neben sich.

Doch bevor seine Lebensvorgänge sich so stark reduziert hatten, daß eine Reaktivierung zur zeitraubenden Quälerei geworden wäre, merkte er, daß der Kybernet überhaupt nicht auf seine Anwesenheit reagierte.

Im nächsten Moment wurde ihm klar, woran das lag.

Das pyramidenförmige Aggregat war ein Schwarzkabelzieher, das hieß, es bewegte sich kriechend über den Boden des Fabrikgeländes, streckte seine dünnen, stabförmigen Arbeitssonden in alle Kabelschachtöffnungen und zog mit ihnen und den daran befestigten kleinen Greifern die schwarzen Eslingskabel gerade, die sich im Betrieb immer wieder zusammenringelten. Derartige Aggregate aber konnten nicht rebellieren, da ihre Positroniken entsprechend ihrer stupiden Arbeit zu winzig waren, um etwas anderes zu denken als Sonden ein- und auszufahren, Schwarzkabel zu greifen, zu ziehen und wieder loszulassen.

Sofort erkannte der Jascheme die Chance, die sich ihm dadurch bot. Er verwandelte sich so schnell wie möglich in seine Aktivgestalt zurück, streifte den KYRUN über, testete seine Ausrüstung durch und ließ sich an einer Sonde in einen der vertikalen Zugriffsschächte hinab.

Nach etwa hundertzwanzig Metern erreichte er den eigentlichen Kabelschacht, in dem außer dem schwarzen Eslingskabel auch noch zahllose, andere Kabel verlegt waren, für die jedoch der Schwarzkabelzieher nicht zuständig war. Dafür gab es wieder andere Kyberneten.

Dieser Schacht verlief horizontal und eignete sich dadurch beinahe optimal für Vlots Zweck. Was die Einschränkung „beinahe" bedeutete, bekam der Jascheme zu spüren, als die kleinen Greifhaken des Schwarzkabelziehers sich in den Unebenheiten seines KYRUNS festkrallten und ihn geradezuziehen versuchten.

Nach einem erbitterten Kampf, den Vlot mit Hilfe eines Impulsstrahlers und eines Vibromessers für sich entscheiden konnte, stürmte er auf allen vieren den horizontalen Schacht entlang. Seine selbstleuchtende Kombination erhellte ihm dabei den Weg.

Schon bald merkte er, daß die Greifhaken des einen Schwarzkabelziehers nicht seine einzigen Widersacher gewesen waren - genauso, wie dieser horizontale Schacht nur einer von hunderttausend kreuz und quer unter der Atmosphärefabrik verlaufenden Schächten war, Unablässig waren in diesem Netz Fehlerspürer, Isolationssprüher, Spannungsmesser und andere kybernetische Elemente unterwegs.

Zu Vlots Glück waren solche untergeordneten Einheiten nicht in die Rebellion miteinbezogen, doch auch so machten sie ihm infolge ihrer normalen Programmierungen schwer zu schaffen. Manche Elemente hakten, klemmten oder magnetisierten sich nur an ihm fest, andere besprühten seinen KYRUN mit allen möglichen Isoliermitteln, Lacken und Gleitfetten und wieder andere setzten atomare Brennschneider oder Punktschweißaggregate an ihm an, um seinen KYRUN aufzutrennen und seine Arme und Beine zusammenzulöten. Bei solchen „Angriffen" blieb ihm nichts anderes übrig, als die betreffenden Aggregate durch seine Waffen zerstören zu lassen. Das rief natürlich Prüfelemente auf den Plan, vor denen er dann oft ziellos fliehen mußte, was zur Folge hatte, daß er schon bald die Orientierung verlor.

Er war bereits ziemlich demoralisiert, als ihn die Greifhaken eines Kabelauswechslers packten und zusammen mit halbverrottetem schwarzen Eslingskabel durch einen Vertikalschacht nach oben zogen.



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