1223 - ORDOBANS ERBE by Detlev G. Winter

1223 - ORDOBANS ERBE by Detlev G. Winter

Autor:Detlev G. Winter [Winter, Detlev G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Chronofossilien, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1985-02-01T01:00:00+00:00


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Zibbatu, der zweiäugige Zwerg, blickt zu mir hoch und macht eine unbestimmte Geste.

„Es wird dir nicht helfen, wenn du dir Vorwürfe..."

„Ich werfe mir nichts vor!" unterbreche ich ihn. „Ich denke laut nach, das ist alles."

Die Sonne schickt sich an, hinter der Kimmung zu versinken, während sie Speere flammendroten Lichtes zu uns herüberschickt Helicron hält einen Arm vor das Auge, um nicht geblendet zu werden, und auch ich Wechsle ständig die Blickrichtung. Zibbatu hat den Kopf gesenkt.

Als die Sonne endgültig hinter dem Horizont verschwindet, wird es noch düsterer über dem weiten, kargen Land. Die Hitze hat meinen Mund inzwischen völlig ausgetrocknet.

Trotzdem bewege ich die Lippen und sage, was ich entschieden habe.

„Wir gehen, ohne die Welt für Nor-Gamaner in Besitz zu nehmen. Ich werde dafür sorgen, daß diese Zone zum Sperrgebiet erklärt wird. Kein fremdes Raumschiff soll jemals wieder hier landen. Sie sollen mit ihrer eigenen Welt ein würdiges Grab haben, und niemand soll ihre letzte Ruhe stören. Das bestimme ich, Ordoban, im Namen der Völker von Nor-Gamaner."

Zibbatu packt mich mit einem seiner dünnen Armchen.

„Recht getan, Kommandant/ Ich hätte nicht anders gehandelt."

Helicron ist nicht begeistert, daß der Zwerg solche Kommentare geben darf. Sein Unmut ist ihm deutlich anzusehen. Auch mit meiner Entscheidung ist er keineswegs einverstanden. Er macht eine heftige Handbewegung, die seine Ablehnung ausdrückt.

„Kein guter Gedanke, Ordoban. Dieser Planet kann von äußerster strategischer Wichtigkeit für uns sein. Es ist falsch, Sentimentalität zu zeigen. Die Welt eignet sich als Stützpunkt wie kaum eine andere."

Natürlich hat er recht. Dennoch werde ich bei dem einmal getroffenen Entschluß bleiben. Zu nahe ist mir das Schicksal dieses Volkes gegangen, als daß ich fähig wäre, den herrenlosen Planeten als Operationsbasis zu nutzen.

„Aber...!" stieß Nachor entsetzt hervor. „Das stimmt doch alles nicht. Gerade eben haben wir die Szene ganz anders erlebt!"

Durch die ohne Unterbrechung weiterlaufende Erinnerungssequenz drang Vishnas Stimme in sein Bewußtsein.

„Bleibe ruhig, Nachor. Das Mosaik hat sich verändert, aber es fügt sich noch immer nahtlos ineinander. Ich weiß nicht, was hier geschieht. Wir müssen zunächst beobachten."

Der kleine Zibbatu wird wütend. Ich merke es an den fahrigen Bewegungen, die er plötzlich vollführt. Seine beiden unterschiedlich großen Augen starren zornig zu dem Waffenmeister hoch.

„Wie sprichst du mit dem Kommandanten! Seine Entscheidung ist weise, und ich bin sicher, die Mehrheit aller Saddreykaren wird sie gutheißen. Wir haben schon so viel Leid und Elend in der Nagu Nakira entfacht, daß es an der Zeit ist, sich zu besinnen."

Helicron funkelt den Gnomen aggressiv an. Nirgendwo ist Zibbatu gut gelitten, und letzten Endes hat er es allein meiner Fürsorge zu verdanken, daß er nicht längst davongejagt worden ist. Solange er sich in meiner Nähe aufhält, wagt es gewöhnlich niemand, sich an ihm zu vergreifen. Mit meinem Waffenmeister gehen jedoch anscheinend die Nerven durch.

„Du Wicht!" schreit er. „Wie kommst du dir vor, mich in dieser Weise zu belehren? Ich drehe dir den Hals herum, wenn du..."

Der Rest dessen, was er sagen will, bleibt ihm förmlich in der Kehle stecken. Zibbatu ist mit einem Satz vom Boden geschnellt und fliegt dem Waffenmeister entgegen. Die winzigen Händchen bekommen das Schulterteil seines Schutzanzugs zu fassen und krallen sich daran fest.



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