1219 - Der blockierte Mutant by H. G. Francis

1219 - Der blockierte Mutant by H. G. Francis

Autor:H. G. Francis [Francis, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Chronofossilien, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1985-01-01T01:00:00+00:00


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Auf dem Monitorschirm erschien ein schlanker Turm, an dessen Spitze sich ein gezacktes Gebilde wie eine Radarantenne drehte.

Lethos-Terakdschan lenkte den Porleyter-PALADIN auf eine Anhöhe hinauf und hielt ihn dort hinter einer Säule an.

„Es ist ein großes Lager", sagte Bonsin. „Wahrscheinlich sind dort mehr als dreihundert Kinder gefangen."

„Es sieht so aus", erwiderte Lethos. „Ich kann sie nicht auszählen. Die Dornenkrone schirmt die Gedanken der Kinder fast vollständig ab. Ich empfange nur Impulse der Verzweiflung und der Resignation."

„Mir geht es nicht anders."

Ein meterhohes Gebilde, das wie ein Dornenkranz aussah, umgab das Camp der Kinder. Es war so dicht, daß es niemand durchdringen konnte, und es war ständig in Bewegung. Es war ein lebendes Wesen, das keinem der Gefangenen eine Chance gab.

In der Mitte des Lagers erhob sich ein Turm aus einem kuppelförmigen Bau, der nur etwa drei Meter hoch war. Um diesen herum lagerten die Kinder aus dem Volk der Hätterer. Es waren außerordentlich grazile Wesen mit seltsamer Körperform. Der vordere Teil ihrer Körper bestand aus einer Art Schirm, der auf zwei Beinen lief. Von seiner Oberseite erhoben sich wenigstens fünf und höchstens acht Stielaugen, sowie einige faden- und fächerförmige Gebilde als Wahrnehmungsorgane. Verbunden war dieser Körperteil durch zwei dünne, gewundene, etwa zwei Meter lange Schläuche mit dem Hinterteil. Dieses lief auf drei Stummelbeinen und konnte sich auf einem vierten, wesentlich längeren Bein bis zur dreifachen Höhe des kugelförmigen Hinterkörpers aufrichten. Geschah das, dann fuhren die Hätterer zarte Finger aus ihren Füßen und benutzten diese als Hände.

Lange Fransen hingen von der Körperkugel herab und verhüllten zumeist die Stummelbeine.

Ein grauer Nebel umgab das Lager. Er drehte sich langsam über der Dornenkrone, als sei er ein Teil davon. Lethos-Terakdschan konnte nicht erkennen, ob der Nebel alle Farben verschluckte, so daß die Hätterer und das ganze Camp in einem düsteren Grau erschienen, oder ob die ganze Anlage mit ihrem lebenden Inhalt ein voll integrierter Teil von Grauland war.

„Was geschieht dort?" fragte Bonsin.

„Ich kann es nur vermuten", erwiderte Terakdschan. „Wahrscheinlich mißbrauchen Wissenschaftler, die im Dienst des Grauen Lords stehen, die Kinder zu Forschungszwecken."

„Ich empfange keine Gedanken von Wissenschaftlern, sondern nur von den Kindern und von dem Dornenkranz."

„Ich auch, aber sie sagen mir nichts. Sie sind diffus, so daß ich kaum etwas verstehe.

Nur hin und wieder erfasse ich einen klaren Gedanken, und der kommt dann meist von den Kindern."

„Sie fürchten sich. Sie haben eine entsetzliche Angst davor, in die Kuppel gebracht zu werden."

„Wir werden sie davon befreien."

Terakdschan schickte einen Gedankenbefehl an die Positronik des Kampfroboters, und dieser stürmte los. Er raste mit weit ausgreifenden Schritten den Hügel hinab, übersprang eine halbverfallene Mauer und rannte auf die Dornenkrone zu. Hinter ihm stieg eine Staubfahne auf, die nur langsam wieder zu Boden sank.

Als sie noch etwa fünfzig Meter von dem Dornenwall entfernt waren, bemerkten Terakdschan und Bonsin, daß dieser sie bemerkt hatte.

Einige Ranken hoben sich wie Stielaugen aus ihm heraus. Gleichzeitig bildete sich eine Lücke im Dornengestrüpp, als wolle diese lebende Gefängnismauer den Roboter hindurchlassen.

Lethos steuerte die Maschine ohne Zögern hinein. Auf dem Monitor sah er, daß die Ranken sich hinter ihm schlossen, und dann hörte er, wie sich die Dornen um die Maschine legten.



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