Zalina 01 - Vergessen by v. Golden Lexy

Zalina 01 - Vergessen by v. Golden Lexy

Autor:v. Golden, Lexy [v. Golden, Lexy]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-01-11T23:00:00+00:00


-11-

Alle vierzig Frauen tummelten sich unter den vielen Dienerinnen in dem großen Ankleidesaal, wo sie für das Fest zurecht gemacht wurden. Jetzt begriff Zalina, weshalb der Ankleideraum auch ein Saal war – um alle Zulais für ein Fest herrichten zu können.

Zalina saß vor dem großen Spiegel und beobachtete im Spiegel hinter sich, als ihr die Haare gemacht wurden, wie die Zulais aufgeregte Gespräche führten, belustigt tuschelten und vor Freude lachten. Tatsächlich freuten sie sich auf das Fest, als würde es etwas Schönes zu feiern geben. Zalina überlegte, ob Pokene recht behielt und die anderen Zulais viel zu sehr ihr Leben im Zulaika genossen, statt in Gedanken bei ihrem leidenden Volk zu sein.

Die verhüllte Dienerin tippte Zalina auf die Schulter, um ihr ein Zeichen zu geben, dass sie mit ihrer Frisur fertig seien. Erst jetzt löste sich ihr Blick von den anderen Zulais, und ihr wurde aufgeholfen, um sich im Spiegel die Frisur anzuschauen. Ihr Haar wurde offen gelassen, sodass es wie ein seidiger Vorhang bis zu ihrer Mitte auf den Rücken fiel. Links und rechts wurden ihr Strähnen mit Bändern und Zierperlen ins Haar eingeflochten.

Zalina drehte sich vorsichtig. Es fühlte sich gut an, das Haar offen zu tragen. Viel zu lange hatte sie es während der Sklaverei zusammen binden müssen und im Zulaika wurde es auch immer festgesteckt, sodass ihre Kopfhaut davon brannte und gereizt war.

Von den zwei Dienerinnen wurde sie zu ihrem Kleid geführt, das silbern weiß vor ihr strahlte. Nein, ich trage kein Weiß, nachdem Wesen in meinem Land starben. Auch Duray.

Zalina wandte sich um.

»Nein, das werde ich nicht anziehen«, sprach sie zu den Dienerinnen, die große Augen machten. Unerwartet tauchte Elonaria in einem traumhaft schönen roséfarbenen, ausladenden Kleid mit Bändern und Tüll hinter den Dienerinnen auf.

»Alles in Ordnung bei dir?«, fragte sie Zalina, die nun ihre Arme verschränkte.

»Ich möchte dieses weiße Kleid nicht tragen, Elonaria. Nicht, nachdem ich heute die vielen Toten gesehen habe.«

Elonaria stöhnte auf und verzog genervt ihr Gesicht.

»Du musst es tragen, es wurde von deinem Diamond ausgewählt, Flöckchen. Außerdem steht dir die Farbe ganz besonders. Wenn du dir schwarz erhofft hast, enttäusche ich dich nur ungern. Wir gehen auf ein Fest und nicht auf eine Trauerveranstaltung.«

Zalina biss sich verärgert auf die Zähne, als sie Elonarias Worte hörte. Das konnte unmöglich ihr Ernst sein.

»Dann gehe ich nicht auf das Fest. Es sind genug Zulais für den Diamond da. Ich brauche nicht auch noch dort zu erscheinen.« Sie hatte als Domnita nichts auf einem Fest zu suchen, wo die Niederlage ihres Landes gefeiert wurde.

»Ich glaube, ich höre wohl nicht richtig!«, schrie die erste Zulai schrill auf und stemmte ihre Hände in die Hüfte. Zalina setzte einen finsteren Blick auf. »Du wirst sofort dieses Kleid anziehen und an dem Fest teilnehmen, habe ich mich deutlich ausgedrückt!« Die Dienerinnen wichen zurück, als Elonaria lauter wurde.

»Nein, ich bleibe hier!«, entgegnete ihr Zalina trotzig. Plötzlich holte Elonaria aus und verpasste Zalina einen Schlag ins Gesicht. Klatsch! Ihre Wange brannte wie Feuer, und Tränen stiegen in Zalinas Augen auf. Die anderen Zulais stoppten ihre lustigen Unterhaltungen, wandten sich um und starrten nun zu Zalina.



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