YOU & ME - Ein neues halbes Leben: Band 3 (German Edition) by Any Cherubim

YOU & ME - Ein neues halbes Leben: Band 3 (German Edition) by Any Cherubim

Autor:Any Cherubim [Cherubim, Any]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-04-20T16:00:00+00:00


***

»Hey! Wir sind da.« Jemand rüttelte sanft an mir. Ich öffnete die Augen, streckte mich gähnend, und als ich kapierte, dass ich immer noch mit Liam im Auto saß, war ich sofort hellwach. Draußen war es bereits dunkel. Liam parkte in der Nähe meiner Wohnung, saß neben mir und beobachtete mich grinsend.

»Na, gut geschlafen?« Alles Düstere war aus seinem Gesicht verschwunden, stattdessen sah er mich so liebevoll an, dass ich treudoof zurücklächelte.

»Geht es dir besser?«

Nickend richtete ich mich auf und ärgerte mich darüber, den ganzen Weg verschlafen zu haben.

»Ja, und dir?«

»Mir geht es gut. Mach dir bitte um mich keine Sorgen«, sagte Liam, zog den Schlüssel aus der Zündung und reichte ihn mir. Wir machten beide keine Anstalten, aus dem Auto auszusteigen, zögerten den Moment des Abschieds hinaus.

»Wo wirst du Weihnachten verbringen?«, wollte er wissen, doch ich wusste genau, dass er krampfhaft versuchte, ein unverfänglicheres Thema zu finden.

»Ich fahre zu meiner Mutter nach Little Falls.«

»Sie lebt noch dort?«

»Ja, wir haben ein Jahr nach der Verhandlung das Grundstück verkauft, aber Mum hat es einfach nicht übers Herz gebracht, Little Falls ganz zu verlassen. Und du? Wann hast du Ilion den Rücken gekehrt?«

»Erst ein paar Jahre später.«

»Wohin bist du gegangen?«

»In die US Army und von dort aus nach Afghanistan. Ich kam erst vor drei Jahren zurück.«

Ich nickte. Das erklärte, wo er das Töten gelernt hatte. Nervös nestelte ich mit meinen Fingern. »War es schlimm?«

»Du meinst die Zeit in Afghanistan?« Er wandte seinen Blick von mir ab. »Dort herrscht Krieg, Lisa. Man sieht Dinge, die so grausam und brutal sind, dass man sie sein ganzes Leben nie wieder vergessen kann.«

Ich konnte und wollte mir nicht vorstellen, was Liam alles durchmachen musste. Seine inneren Dämonen waren um einiges größer als meine.

»Und wo wirst du Weihnachten verbringen?«, versuchte ich ihn abzulenken.

»Nirgends. Ich ... halte nichts von solchen Festtagen.«

Wieder schwiegen wir und ich überlegte, ob ich ihn fragen sollte, ob er noch mit hochkommen wollte.

Er legte einen Finger unter mein Kinn und schob meinen Kopf zurück, sodass er mir direkt in die Augen sah. »Ich muss los«, flüsterte er. »Danke fürs Mitnehmen.«

Wärme durchströmte mich, als sein Blick auf meinen Lippen verweilte. Wieder keimte der Wunsch in mir auf, ihn fest an mich zu ziehen. Mein Atem ging flach und mein Puls raste. Seine Mundwinkel zuckten und ich wusste, dass auch er einen inneren Kampf mit sich austrug. Er wollte mich genauso küssen wie ich ihn.

Unsere Lippen waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt, nichts anderes nahm ich noch wahr. Verlangen erfasste mich. Ich schloss die Augen, streckte ihm meinen Mund entgegen, in voller Erwartung, seine Lippen fest auf meinen zu spüren.

Doch nichts geschah. Liam lehnte seine Stirn an meine.

»Du bist so schön, Lisa, und ich würde dich wirklich gerne küssen, aber ... wenn ich das jetzt tue, will ich dich noch mehr«, flüsterte er.

»Dann tu es doch«, hauchte ich voller Erregung.

Er öffnete seine Augen und sah mich an. »Dann will ich mehr, süße Lisa – viel mehr. Bist du bereit, mir das zu geben?«

Was? Schlagartig riss er mich damit wieder in die Realität zurück.



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