Wo ist Emma? by Steena Holmes

Wo ist Emma? by Steena Holmes

Autor:Steena Holmes [Steena Holmes]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-12-11T00:00:00+00:00


KAPITEL SIEBZEHN

Und wir haben schöne Blumen gepflückt und Ketten daraus gemacht. Genau wie Daisy und ich immer. Es hat so viel Spaß gemacht!« Emmie plapperte am Küchentisch vor sich hin, während sie mit den Erbsen auf ihrem Teller spielte.

Jack kicherte. Die Begeisterung seiner Enkeltochter war ansteckend. Zumindest für ihn. Dottie jedoch saß auf der anderen Seite des Tisches und starrte nur finster vor sich hin. Jack ignorierte sie. Sie war schlecht gelaunt. Schon seit sie das Haus der Nachbarn so unhöflich verlassen hatten. Das sah Dottie so gar nicht ähnlich, dass Jack wissen wollte, was los war, als sie wieder zu Hause waren. Aber Dottie klapperte nur mit den Töpfen in den Schränken herum, bis er nach draußen flüchtete.

»Und sie sieht auch wie meine Schwester aus. Ist das nicht lustig, Opa?« Emmie schob weiter ihre Erbsen auf dem Teller herum. »Ich finde es lustig.«

»Ist das wahr?« Jack starrte Dottie weiter an und beschwichtigte Emmie lediglich, bis er den Ausdruck in Dotties Augen bemerkte. Sie waren ganz groß. Vor Angst.

»Ja. Und Opa, weißt du was?«

»Nein, Emmie. Was?« Er sah Emmie an. Ihre Augen waren auch ganz groß. Vor Freude.

Eine Gabel klapperte auf dem Teller. Dottie legte ihre Gabel nieder, nahm ihre Serviette auf und tupfte sich damit den Mund ab, bevor sie sie auf den Teller legte. Ein Teller voll mit nicht angerührtem Essen. Was ist los. Hat Dottie heute vergessen, ihre Medizin zu nehmen?

»Sie ist auch so nett wie meine Schwester! Ist das nicht toll? Ich wünschte, meine Schwester könnte hier sein. Dann wären wir alle Freunde!« Emmie warf ihre Arme überschwänglich in die Luft.

»Schwester? Welche Schwester?« Jack schüttelte den Kopf. Er hat da wohl etwas nicht mitbekommen.

»Die Schwester meiner Freundin. Sie ist wirklich nett!« Emmie schaufelte eine Portion Auflauf in ihren Mund. »Ja, das ist schön, nicht wahr?«

Jack hatte keine Ahnung, wovon sie sprach, aber er dachte sich, dass sie noch genug erzählen würde, damit er es herausfinden könnte. Wenigstens hatte Emmie jetzt Freunde. Zumindest kam aus diesem peinlichen Besuch etwas Gutes heraus.

»Also, Frau, du hast wieder etwas Wunderbares gekocht.« Jack klopfte sich auf den Bauch und zwinkerte.

Dottie funkelte ihn an. Sie schnappte sich ihren Teller, stieß den Stuhl zurück und stand auf.

Was soll das?

Er folgte Dottie zum Abwasch. Er stellte seinen Teller auf die Anrichte und legte seine Hand auf ihre, als sie gerade den Wasserhahn aufdrehen wollte. Sie schüttelte seine Hand ab.

»Glaubst du nicht auch, das wäre toll, Opa?«

Jack starrte auf Dottie und bemühte sich, in ihren Augen zu lesen, aber sie blieben für ihn verschlossen. Er seufzte und ließ die Schultern hängen, als er einsah, dass es zwecklos war. Deshalb wandte er sich wieder Emmie zu.

»Was meinst du, Prinzessin?«

»Wenn sie sich treffen könnten?« Emmies Stimme sang vor Glück.

Jack schloss seine Augen. In all den Jahren hatte er die Sprache der Frauen nie beherrscht. Das würde er auch nie tun.

»Wenn wer sich treffen könnte?« Jack fing an, sich Sorgen zu machen. Dotties Lippen waren so fest gespitzt, dass er die einzelnen weißen Linien sehen konnte. Ihr Kinn zitterte.



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