Wild Cards 03 - Asse hoch! by George R. R. Martin

Wild Cards 03 - Asse hoch! by George R. R. Martin

Autor:George R. R. Martin [Martin, George R. R.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-09-02T00:00:00+00:00


Walter Jon Williams

BIS IN DIE SECHSTE GENERATION

Teil Zwei

Eine eisige sibirische Luftströmung suchte die Stadt heim. Sie fuhr in die Lücken zwischen den Häusern, zerrte an den halbherzigen Weihnachtsdekorationen, die die Stadtverwaltung aufgehängt hatte, und verteilte winzige Partikel des russischen Fallouts auf den Straßen. Dies war der kälteste Winter seit Jahren. Der New Jersey-Pennsylvania-Schwarm war vor zwei Tagen offiziell für vernichtet erklärt worden, und die Asse, die Marineinfanterie und die Armee waren zurückgekehrt, um über die Fifth Avenue zu paradieren. In ein paar Tagen würden US-amerikanische Truppen und alle Asse, die dazu überredet werden konnten, sich ihnen anzuschließen, nach Norden und Süden fliegen, um sich mit den Invasionen in Afrika, Kanada und Südamerika zu befassen.

Der Android stieß einen wieder mit synthetischem Fleisch bedeckten Finger gegen den Geldeinwurfschlitz eines Münztelefons und spürte etwas klicken. Man mußte diese Dinge einfach nur verstehen. Er wählte eine Nummer.

»Hallo, Cyndi. Wie kommst du mit der Jobsuche voran?«

»Mod Man! Hey… ich wollte nur sagen… gestern, das war einfach wunderbar. Ich hätte nie gedacht, daß ich mal an einer Parade teilnehmen und dann auch noch neben einem Kriegshelden sitzen würde.«

»Tut mir leid, daß es so lange gedauert hat, bis ich mich wieder melden konnte.«

»Die Bekämpfung des Schwarms hatte Vorrang. Mach dir keine Gedanken. Du hast die verlorene Zeit mehr als wettgemacht. Die letzte Nacht war einfach unglaublich.«

»O nein.« Der Android empfing einen Polizeiruf. »Ich fürchte, ich muß Schluß machen.«

»Sie greifen doch nicht schon wieder an?«

»Nein, ich glaube nicht. Ich ruf dich an, okay?«

»Ich freue mich drauf.«

Etwas, das einer schleimgrünen Gelatinemasse glich, war aus einem Gulli in die Straßen Jokertowns gequollen, eine Schwarmkreatur, die die Entscheidungsschlacht am Hudson offenbar überlebt hatte. Die Kreatur hatte zwei Weihnachtseinkäufer und einen Hot-Dog-Verkäufer verschlungen, bevor jemand einen Notruf abgeben konnte und die Meldung über den Polizeifunk gegangen war.

Der Android traf zuerst ein. Als er in die Straßenschlucht tauchte, sah er etwas, das wie ein zehn Meter durchmessender Wackelpudding aussah, der zu lange im Kühlschrank gestanden hat. In der Gelatine trieben schwarze Flecken, bei denen es sich offenbar um die Opfer handelte, die die Kreatur langsam verdaute.

Der Android stoppte über der Masse und gab gezielte Schüsse aus seinem Laser ab, wobei er die schwarzen Flecke in der Hoffnung mied, die Opfer wiederbeleben zu können. Die Gelatine warf Blasen, wo sie der lautlose unsichtbare Strahl traf. Die Kreatur unternahm einen vergeblichen Versuch, ihren fliegenden Peiniger mit einem Pseudopodium zu erreichen, dann wälzte sie sich auf der Suche nach einer Fluchtmöglichkeit einer Gasse entgegen. Sie war zu hungrig oder zu dumm, ihre Nahrung zurückzulassen und in der Kanalisation Zuflucht zu suchen.

Die Kreatur zwängte sich in die Gasse und wälzte sich weiter. Der Android setzte seinen Beschuß fort. Teile der Gelatinemasse verdampften, und das Ding schien rasch Energie zu verlieren. Plötzlich sah Modular Man eine gebückte Gestalt in der Gasse stehen.

Die Gestalt war weiblich und weiß und trug mehrere Kleidungsschichten übereinander, alle abgetragen, alle schmutzig. Ein Schlapphut war über eine Schirmmütze der Marine gestülpt. Zwei Einkaufstaschen baumelten von ihren Armen herunter. Verfilztes graues Haar fiel ihr in die Stirn.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.