Wer hat Alice umgebracht? by Hogan S

Wer hat Alice umgebracht? by Hogan S

Autor:Hogan, S
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-95446-569-9


7. KAPITEL

Cameron war alles andere als begeistert, als ich in Begleitung von Allison aus der Umkleide zurückkehrte. Meine Freundin trug jetzt nicht mehr ihr Sportdress, sondern war wieder ganz normal gekleidet mit Leggins, einem knielangen Rock, Sneakers und einer Collegejacke.

„Das ist mein Freund Cameron“, stellte ich ihn vor. Außerdem sagte ich ihm natürlich, wer die Studentin neben mir war. Cameron würdigte Allison keines Blickes, sondern sprach mich direkt an.

„Lindsay, hast du dir das gut überlegt? Ich würde einen Freund, der mich ein Mal enttäuscht hat, für immer in den Wind schießen.“

„Menschen können sich ändern, Cameron“, brachte Allison beschämt hervor.

Aber er zuckte nur mit den Schultern.

„Ihr müsst wissen, was ihr tut.“

Insgeheim war ich froh darüber, dass Cameron meine Freundin so offensichtlich ablehnte. Allison ist nämlich sehr attraktiv. Trotz ihrer großen Kraft hat sie auf keinen Fall eine unweibliche Figur, sondern sieht im Gegenteil richtig knackig aus. Wenn sie erst mal in einem knappen Bikini bei dem Bodybuilding-Wettbewerb auf der Bühne stand, würden die Typen bestimmt Stielaugen bekommen. Doch ob es dazu kommen würde, war eine ganz andere Frage. Denn wenn wir das Verbrechen wirklich aufklären konnten, würde ja herauskommen, warum meine Freundin die Polizei zunächst angelogen hatte. Und dann konnte sie ihre Sportkarriere wegen des Dopings knicken. Doch im Moment war mir das herzlich egal. Ich wollte endlich die Wahrheit ans Licht bringen.

Jetzt half uns Allison jedenfalls ganz konkret, indem sie Cameron und mich in ihr Auto verfrachtete. Meine Freundin besaß einen alten Mitsubishi Colt, den sie auf dem Parkplatz des Sportzentrums abgestellt hatte. Cameron und ich setzten uns nach hinten, und Allison ließ den Motor an.

„Wohin fährst du uns? Zum Polizeipräsidium?“

„Sehr witzig, Cameron. Ich bringe euch zur Kunsthochschule. Und dann schicke ich Fiona eine SMS und hoffe, dass sie rauskommt.“

Das war ein guter Plan, jedenfalls fiel mir selbst kein besserer ein. Fiona war die Ehrgeizigste von uns. Sie würde nur sehr ungern das Seminar verlassen. Plötzlich kam mir ein entsetzlicher Gedanke: Was, wenn Fiona von dem Stipendium erfahren hatte, das mir verliehen werden sollte? Ob das ein Grund gewesen war, mir den Mord in die Schuhe zu schieben? Doch kaum war mir dieser Einfall gekommen, als ich ihn auch schon wieder verwarf. Schließlich war Fiona, soweit ich mich erinnern konnte, während der Tatzeit mit Allison und mir zusammen gewesen. Und außerdem – Alices Tod wäre für sie sinnlos gewesen, denn dadurch bekam sie das Stipendium garantiert nicht zugesprochen. Es hätte Fiona mehr gebracht, mich zu ermorden.

Schweigend quälte ich mich mit diesen düsteren Überlegungen. Auch Cameron war nicht gesprächig, hielt aber die ganze Zeit meine Hand, während wir im Auto saßen. Dadurch fiel etwas von der Anspannung von mir ab. Einmal wäre ich beinahe ausgeflippt, als ein Streifenwagen an einer roten Ampel direkt neben uns stand. Allison hätte einfach nur aus dem Mitsubishi Colt springen und zu den Officers hinüberlaufen müssen. Cameron und ich saßen ja hinten in der zweitürigen Karre und konnten nicht so schnell entkommen.

Aber meine Freundin bewegte sich nicht. Sie blieb hinter dem Lenkrad sitzen. Als die Ampel



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