Riskante Versuchung by Brockmann S

Riskante Versuchung by Brockmann S

Autor:Brockmann, S
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-10-03T16:00:00+00:00


11. KAPITEL

Doris lächelte wissend, als Jess am nächsten Morgen um halb zehn in einem Mietwagen vorfuhr, um Kelsey abzuholen. Doch genau wie am Abend zuvor, als Jess angerufen und gefragt hatte, ob ihre Tochter über Nacht bleiben könne, stellte Doris nur eine Frage: „Schätzchen, bist du dir sicher, dass du weißt, was du tust?“

Nein, Jess war sich nicht sicher.

Irgendwann gegen ein Uhr morgens war sie aufgewacht und hatte festgestellt, dass Rob nicht mehr neben ihr lag. Er hatte ihr eine handgeschriebene Nachricht hinterlassen. Das hätte nicht noch einmal passieren dürfen, lautete sie. Es tue ihm leid, aber er scheine einfach nicht die Finger von ihr lassen zu können. Dieses ständige Verlangen nach ihr treibe ihn noch in den Wahnsinn.

Mit diesem Problem war er nicht allein.

Die vergangene Nacht war wundervoll gewesen. Unglaublich.

Und sie war der Beweis dafür, dass ihr erstes Mal kein Zufall gewesen war. Die Leidenschaft zwischen ihnen war intensiver als alles, was Jess jemals erlebt hatte. Rob hatte ihr alles gegeben - in emotionaler, spiritueller und körperlicher Hinsicht. Jess war eine unabhängige Frau. Sie würde ohne Rob leben können und zurechtkommen. Doch wenn sie zusammen waren, war sie so glücklich und zufrieden wie niemals zuvor.

Trotzdem war sie allein aufgewacht.

Nachdem sie Kelsey zur Schule gebracht hatte, fuhr sie nach Hause, wo das Lämpchen ihres Anrufbeantworters blinkte.

Die erste Nachricht stammte vom Kindergarten, wo sie am Morgen Musikunterricht geben sollte. Alle Dreijährigen der Gruppe hatten die Windpocken. Ob sie einen neuen Termin vereinbaren könnten?

Dann meldete sich Franks Stimme aus dem Lautsprecher des Anrufbeantworters. Er klang gereizt und teilte ihr mit, dass er für ein paar Tage geschäftlich nach Atlanta müsse. Er würde sich melden, sobald er zurück sei. Er hoffe, es gehe ihr gut, und er sei enttäuscht, dass sie sich am vergangenen Abend nicht mehr gesehen hätten.

Die letzte Nachricht war von der Werkstatt, in die ihr Wagen geschleppt worden war. Man hatte die Kupplung repariert, aber dabei hatte der Mechaniker festgestellt, dass die Bremsbeläge erneuert werden mussten. Nun fragte man nach, ob Jess das auch gleich erledigt haben wolle.

Das Ganze war wirklich zu ironisch. Jess hatte sich einen Wagen gemietet, um ihren Termin im Kindergarten wahrnehmen zu können. Und jetzt wurde nicht nur besagter Termin abgesagt, sondern ihr Wagen war obendrein auch noch fertig. Vorausgesetzt natürlich, sie wollte nicht noch einmal zwei Millionen Dollar in die Reparatur der Bremsen investieren.

Entnervt legte sie den Kopf auf die auf dem Küchentisch verschränkten Arme. Mit ihrer finanziell desaströsen Situation würde sie ja noch zurechtkommen, wenn nicht gleichzeitig ihr Privatleben so katastrophal wäre.

Rob hatte sie in der vergangenen Nacht wild und leidenschaftlich geliebt. Genau so, wie Jess es mochte. Es gefiel ihr, verzweifelt begehrt zu werden. Und es gefiel ihr, wie der ansonsten zurückhaltende Rob die Kontrolle verlor.

Hinterher hatte er sie liebevoll, beinah andächtig in den Armen gehalten. So war sie dann eingeschlafen.

Wenigstens ein einziges Mal wollte sie auch in seinen Armen aufwachen. Nur ein Mal wollte sie ganz ruhig und zärtlich im frühen Morgenlicht mit ihm schlafen.

Plötzlich läutete die Türglocke und riss sie aus ihren Gedanken.



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