Wer braucht schon Zauberfarben? by Marie Lu Pera

Wer braucht schon Zauberfarben? by Marie Lu Pera

Autor:Marie Lu Pera [Pera, Marie Lu]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
veröffentlicht: 2014-02-27T23:00:00+00:00


Aus dem Fenster meines Zimmers in der Villa starrend, lasse ich den Abend Revue passieren. Ich kann nicht schlafen, Beliar will mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Seine Worte verfolgen mich, lassen mein Herz höher schlagen. Dann sehe ich wieder Hopes Blick vor mir und fühle mich einfach nur mies.

„Schmiedest du wieder Pläne“, lässt mich zusammenzucken. Beliar. Verdammt.

Aufgebracht drücke ich mich ans Fenster. Er steht neben meinem Bett und lässt seinen Blick über meinen Körper gleiten. Die Tatsache, dass ich ein weißes, bodenlanges Seidennachthemd trage, das keine Wünsche offenlässt, versuche ich zu ignorieren.

„Wie kommst du hier herein?“, hauche ich aufgeregt. Ich dachte, mein Bann, den ich um das Gebäude herum gezogen habe, würde Eindringlinge fernhalten.

„Durch die Tür“, sagt er doch tatsächlich.

„Das ist wieder einer meiner Träume, oder?“, taste ich an.

„Wenn, dann habe ich denselben Traum“, antwortet er und kommt auf mich zu.

„Nein Beliar. Tu das nicht. Du darfst nicht hier sein“, ist mein jämmerlicher Versuch, ihn auf Abstand zu halten.

„Ich kann mich nicht mehr von dir fernhalten Raven“, gesteht er.

„Doch, du kannst. Du hättest Hopes Blick heute sehen sollen. Sie weiß es, macht mich dafür verantwortlich und zu Recht, wie ich meine. Ich will sie nicht hintergehen. Das ist falsch. Wäre ich an ihrer Stelle, ich würde durchdrehen, wenn ich erfahren würde, dass du hier bei mir bist – bei einer anderen Frau“, stoße ich erschöpft aus.

Beliar kommt näher und nimmt mich wieder mit seinem Blick gefangen. Ich kann schon aus dieser Entfernung seine Gegenwart spüren. Spüre die Wärme, die von seinem Körper ausgeht.

Halbherzig flehe ich: „Tu das nicht Beliar.“

„Willst du, dass ich gehe?“, fragt er mit rauer Stimme. Ich zittere bereits vor Verlangen, mich an ihn zu schmeißen.

„Nein“, flüstere ich gequält.

„Was willst du dann?“, flüstert er mir ins Ohr. Ich schließe die Augen, um nicht umzukippen.

„Ich kann nicht. Du bist mit einer anderen Frau zusammen. Hast dich für sie entschieden“, erkläre ich.

„Du weißt, wieso ich es getan habe. Und du weißt auch, dass ich für sie nichts empfinde Raven“, entgegnet er.

„Aber sie liebt dich Beliar“, flüstere ich.

„Ich will dich Raven“, haucht er.

„Bitte geh“, flehe ich.

„Du sagtest, du willst nicht, dass ich gehe“, berichtigt er mich.

„Will ich auch nicht, aber wenn ich mich dir hingebe, verliere ich mein Herz endgültig an einen Mann, den ich nicht haben kann. Ich versuche, über dich hinwegzukommen, verstehst du das denn nicht? Der Mann, dem ich mein Herz schenke, gehört mir allein. Niemals würde ich ihn mit einer Frau teilen. Da du mir nie allein gehören wirst, wird mich die Liebe zu dir früher oder später in die Verzweiflung treiben. Willst du das etwa Beliar? Willst du mich in den Wahnsinn treiben?“, frage ich ihn.

„Nein“, antwortet er und entfernt sich von mir. Ein Stich durchfährt mein Herz.

„Warte, nein … bleib bei mir. Geh nicht fort“, flehe ich wie eine Verrückte. Was tust du da? Zuerst sagst du ihm, er soll gehen, jetzt flehst du ihn an, zu bleiben. Spinn ich denn jetzt schon?

Beliar kommt erneut auf mich zu. Mit einem energischen „Stopp“ halte ich ihn zurück.



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