Wayward-Pines 03 - Die letzte Stadt by Blake Crouch

Wayward-Pines 03 - Die letzte Stadt by Blake Crouch

Autor:Blake Crouch [Crouch, Blake]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-10-24T16:00:00+00:00


VI

Hassler

Gas Works Park

Seattle, Washington

Vor 1816 Jahren

Hassler wendet einen Burger auf dem Grill, der im Schatten der Überreste der Seattle Gas Light Company steht, einer Ansammlung aus verrosteten Zylindern und Eisenteilen, die in der Ferne aufragen wie die Ruinen einer Steampunk-Skyline. Das smaragdgrüne Gras reicht bis zum Ufer des Lake Unions herunter, der im Licht der Nachmittagssonne funkelt. Es ist Juni. Es ist warm. Die ganze Stadt scheint auf den Beinen zu sein und diesen wunderschönen Tag, wie es ihn hier nur selten gab, zu genießen.

An Segelbootmasten hängen bunte Dreiecke und sprenkeln den See.

Drachen bringen mehr Farbe an den Himmel.

Frisbees fliegen durch die Luft, und der helle Klang lachender Kinder hallt vom Lüftungsgebäude der Anlage herüber, das zu einer „Spielfarm“ umgebaut worden ist.

Hier findet das jährliche Firmenpicknick des Seattle-Büros des Secret Service statt, und Hassler kann den Gedanken nicht abschütteln, dass es sehr merkwürdig ist, all diese nackten Beine und Füße in Sandalen anstelle der ordentlichen schwarzen Anzüge und Kostüme zu sehen.

Sein Assistent Mike kommt mit zwei leeren Tellern und dem Wunsch nach Bratwürsten zu ihm herüber.

Während Hassler eine Wurst aufspießt, entdeckt er Theresa Burke, die sich von der Gruppe entfernt, mit der sie bis eben geplaudert hat, und relativ schnell auf das Ufer zugeht.

Hassler legt die Gabel hin und sieht seinen Assistenten an.

„Hatte ich erwähnt, dass Sie befördert werden?“, fragt Hassler.

Mike reißt selbstsüchtig die Augen auf. Der junge Mann arbeitet erst seit acht Monaten für Hassler, aber er hat bereits bei mehreren Gelegenheiten bewiesen, wie unfähig er ist zu bemerken, dass seine Hauptaufgabe im Leben darin liegt, ans Telefon zu gehen, Kaffee einzuschenken und die Diktate des leitenden Special Agents abzutippen.

„Ehrlich?“, sagt Mike.

Hassler nimmt seine rot-weiß karierte Schürze ab und reicht sie seinem Lehrling.

„Zu Ihren neuen Pflichten gehört, die Leute zu fragen, ob sie einen Hamburger, eine Bratwurst oder beides wollen. Und natürlich, nichts anbrennen zu lassen.“

Mike sackt in sich zusammen. „Ich wollte gerade für Lacy etwas zu essen holen.“

„Ist das Ihre neue Freundin?“

„Ja.“

„Dann sagen Sie ihr, sie soll herkommen, damit Sie ihr die gute Nachricht mitteilen können.“ Hassler schlägt Mike auf die Schulter und verlässt den Grill, um über das mit Butterblumen durchzogene Gras zu gehen.

Theresa steht am Wasser.

Hassler geht ans Ufer, bleibt in sechs Metern Entfernung stehen und tut so, als würde er die wundervolle Aussicht genießen.

Die Funktürme auf dem Capitol Hill.

Die mit Häusern bedeckten Hänge von Queen Anne.

Nach einem Augenblick sieht er zu ihr herüber.

Theresa starrt mit finsterer Miene aufs Wasser, hat den Kiefer angespannt, und in ihren Augen lodert es.

„Ist alles in Ordnung?“, erkundigt er sich.

Sie zuckt zusammen, sieht zu ihm hinüber, wischt sich über die Augen und zwingt sich zu einem gequälten Lächeln.

„Oh, ja. Ich genieße nur den Tag. Da wünscht man sich doch, dass es öfter so schön wäre.“

„Allerdings. Ich wünschte mir beinahe, dass ich segeln könnte.“

Theresa dreht sich zum Park um, wo sich die anderen aufhalten.

Hassler sieht ebenfalls hin.

Die Brise trägt den angenehmen Geruch von Bier in Plastikbechern herüber.

Er entdeckt Ethan Burke und Kate Hewson, die allein ein Stück abseits stehen. Kate lacht, als Ethan gestikuliert und ihr offenbar eine Geschichte oder einen Witz erzählt.



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