Viel Trubel um Sam by Lori Wilde

Viel Trubel um Sam by Lori Wilde

Autor:Lori Wilde [Wilde, Lori]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: MIRA Taschenbuch
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


7. KAPITEL

Sam folgte Edies Blick. Dann beugte er sich schnell nach vorne, zog das Hosenbein herunter und verdeckte den Stiefel mit der Waffe. Ganz ruhig, als ob nichts geschehen wäre, richtete er sich auf und starrte ihr ins Gesicht.

“Ich würde dich gerne zum Frühstück einladen”, sagte er.

Er trug eine Waffe!

Aber er zielt damit nicht auf dich.

Gut, aber warum hatte er überhaupt eine Waffe bei sich? Nur Polizisten und Kriminelle versteckten eine Pistole in ihren Stiefeln.

Ich werde keine vorschnellen Schlüsse ziehen. Ich werde keine vorschnellen Schlüsse ziehen.

Doch leider Gottes zogen sich diese Schlüsse ganz von selbst. Welchen anderen Grund sollte es geben, dass er sich so benahm?

“Also Frühstück?”, fragte er.

“Ich kann nicht.” Sie deutete hilflos auf den Ladentisch der Kosmetikabteilung. “Ich muss erst Jules finden.”

Sam kam näher und flüsterte ihr ins Ohr: “Sweetheart, ich glaube es wäre das Beste, wenn du und deine Freundin das Kaufhaus verlassen würdet.”

Warnte er sie, weil er wusste, dass hier gleich etwas laufen würde? So drückten sich Kriminelle doch aus, wenn es um etwas Illegales ging, oder?

“Ja. Das ist eine gute Idee. Danke.”

Er schaute sie einfach an. Edie wurde ganz flau im Magen. Wie war es ihm gelungen, nicht nur ihre Neugier, sondern auch ihr Begehren zu wecken?

Es gab endlos viele Gründe, warum sie die Finger von ihm lassen sollte. Es ging um ihre Doktorarbeit, um ihren Job und um ihre geistige Gesundheit. Bevor sie Sam Stevenson kennenlernte, hatte sie niemals auch nur in Erwägung gezogen, etwas derart Verrücktes zu tun.

Er tat ihr nicht gut.

Kein bisschen.

Er stand auf, zog den Kopf unter dem Bett hervor und steckte ihn auf den Körper der Schaufensterpuppe.

“Hey, Edie. Wer ist das?” Jules tauchte hinter einem Ständer mit Feinstrumpfhosen auf. “Warte mal.” Sie schnippte mit den Fingern. “Du bist der Weihnachtsmann. Hat Edie dich angerufen, damit ihr euch hier treffen könnt?”

“Da bist du ja”, meinte Edie. “Wo hast du nur gesteckt, Jules?”

“Um ehrlich zu sein, habe ich gedacht, dass dich der Nachtwächter erwischt hat. Als du geschrien hast, habe ich mich auf den Boden geworfen und versteckt. Dann hörte ich euch sprechen. Und als dann die Bettfedern zu quietschen begannen, dachte ich, ihr wollt die ausgeschalteten Kameras ausnutzen und ein wenig alleine sein.”

“Darum ging es nicht”, protestierte Edie.

Jules feixte. “Ach nein? Wie kommt es dann, dass er Lippenstift am Kragen hat?”

Edie drehte sich um und betrachtete Sams verschmiertes weißes Hemd. Hitzige Röte stieg ihr in die Wangen.

“Nun, es war nett, mit dir zu plaudern, Sam”, sagte Edie, als ob sie auf einer Cocktailparty wären und nicht nach Geschäftsschluss in einem Kaufhaus. “Aber wir müssen jetzt los.”

“Darf ich die Damen zum Auto begleiten?”, fragte Sam, hakte sich bei beiden unter und führte sie hinaus zum Parkplatz.

“Stevenson”, fauchte Chief Timmons übers Telefon. “Ich möchte ein paar Antworten von Ihnen, und zwar umgehend.”

Sam wälzte sich herum und starrte mit müden Augen auf die Uhr. Halb acht. Vor weniger als einer Stunde war er nach Hause gekommen. Er hatte gehofft, noch ein paar Stunden Schlaf zu finden, bevor er um zehn Uhr wieder im Kaufhaus erscheinen und einen Tag lang “Ho, Ho, Ho” rufen musste.



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