Verführt von dem schottischen Earl by Diana Cosby

Verführt von dem schottischen Earl by Diana Cosby

Autor:Diana Cosby
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783733765491
Herausgeber: 2016 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg


12. KAPITEL

Fluchend kehrte Giric Sarra den Rücken. Die Angst in ihrem Gesicht verriet ihm, was sie dachte. Doch er hatte noch nie eine Frau gegen ihren Willen geliebt und würde es auch jetzt nicht tun. Nicht dass er sie nicht wollte oder das Verlangen in ihren Augen nicht erkannt hätte. Eine Frau wie sie konnte einem Mann den Kopf verdrehen. Und in diesem Moment hätte er sie nur zu gern in Besitz genommen und die Leidenschaft entfacht, die unter ihrer kalten Fassade brodelte. Eine Leidenschaft, von der er zwei Nächte zuvor einen Vorgeschmack erhalten hatte.

Er stapfte durch den Wald, der im Licht des Vollmonds dalag. Herr im Himmel, kein Wunder, dass sie ihn so panisch angeschaut hatte! Vermutlich hatte sie seine lustvollen Gedanken geahnt. Wie konnte es bei einer Jungfrau in ihrer Hochzeitsnacht auch anders sein?

Unserer Hochzeitsnacht.

Warum hatte er nicht schon früher daran gedacht? Auch wenn er versprochen hatte, sie unberührt ihrem Vormund zu übergeben, war Sarra angespannt, ob er sein Wort halten würde.

Im fahlen Mondlicht ragte vor ihm ein großer abgestorbener Baumstamm aus dem Waldboden auf. Giric kämpfte sich durch den hohen Schnee zu dem dicken Stammende, umfasste es und zog.

Das Holz knarrte, doch es gab nicht nach.

„Komm schon!“ Er zog fester und setzte sein ganzes Gewicht ein.

Knackend gab der Stamm um eine Handbreit nach.

Es musste eine Verschwörung sein. Schlagartig wurde ihm klar, was er da eigentlich machte. Er ließ den Stamm los und betrachtete ihn voller Abscheu. So wie er seit dem Aufbruch bei Fergus versuchte, Sarra seinen Willen aufzuzwingen, so versuchte er es nun hier mit dem Stamm. Und wie das Holz sich gegen ihn wehrte, so wehrte sich auch Sarra.

Tief ein- und ausatmend musterte er die Neigung des Stamms. Wenn er statt zu ziehen gegen das Holz drücken würde, konnte er die Bruchrichtung des Baumes nutzen. Nur wenig später schon machte er sich auf den Rückweg zu ihrem Lager, wobei er den Stamm hinter sich herzog.

Als er aus dem Wald trat, verliehen die funkelnden Sterne und das Mondlicht der unberührten Schneedecke etwas Magisches. Jede Wölbung, jede Senkung des Bodens warf einen Schatten, der ein faszinierendes Geheimnis zu bergen schien. Sarra saß regungslos am Feuer.

Als er näher kam, warf sie ihm einen Blick zu und zog ihren Umhang fester um ihre Schultern.

Ihre schützende Geste war ihm Warnung genug, und so ging er bewusst ungezwungen und ohne sein Verlangen erkennen zu lassen auf sie zu. Sie sollte sich entspannen. Am Feuer brach er einige kleinere Äste von dem Stamm ab, kniete nieder und warf sie in die Flammen. Anschließend zerkleinerte er den Stamm selbst.

Immer höher schlugen die orange-blauen Flammen und züngelten durch die Spalten im Holz.

Obwohl Sarra so tat, als beachtete sie ihn nicht, bemerkte er, wie sie ihn nicht aus den Augen ließ. Jedes Mal, wenn sich ihre Blicke trafen, zog sie herausfordernd die Brauen hoch. Dennoch hoffte er, ein wenig Vertrauen zurückzugewinnen.

Am Feuer wurde es immer wärmer, und zufrieden setzte Giric sich auf einen Ast gegenüber von Sarra. Das Mondlicht bahnte sich seinen Weg durch die Bäume und ließ den Boden schimmern.



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