Verfuehrt von einem Vampir - Band 1 by Sienna Lloyd

Verfuehrt von einem Vampir - Band 1 by Sienna Lloyd

Autor:Sienna Lloyd [Lloyd, Sienna]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
ISBN: 9791025701492
Herausgeber: Addictive Publishing
veröffentlicht: 2013-09-10T22:00:00+00:00


3. Eine Rückkehr

Tag 16, 16:10

Seit sechs Tagen habe ich Gabriel nun nicht mehr gesehen, seit unserem intensiven Liebesspiel im roten Salon und seinem überstürzten Aufbruch. Er ist verschwunden. Am ersten Tag habe ich seiner Abwesenheit keine Beachtung geschenkt, ich war davon überzeugt, dass er mir abends einen kurzen Besuch abstatten würde. Ich habe den Tag mit Schreiben verbracht, habe über mich geschrieben, über ihn, über die Krise des Blutes … Hier entdecke ich meine Leidenschaft für das geschriebene Wort, und aus meiner Isolation erwächst ein neues Hobby: das Schreiben von Aufsätzen. Zwei Tage vergehen, drei Tage, heute sind es bereits sechs … Ist er auf Reisen? Was macht er gerade? Ich versuche, Magda einen Hinweis zu entlocken, doch die treue Haushälterin verrät ihren Hausherren nicht.

Ich drücke auf den Knopf. Ich brauche nichts, abgesehen von etwas Gesellschaft, menschlichem Kontakt. Charles kommt umgehend in mein Zimmer.

„Was wünschen Sie, Héloïse?“

„Antworten.“

„Stellen Sie Ihre Frage!“

„Gut. Was könnten Sie mir vorschlagen, um auf andere Gedanken zu kommen? Wenn ich noch einen Tag alleine bleiben muss, werde ich anfangen, mit meinen Schuhen zu sprechen.“

„Haha! Ich verstehe. Machen wir doch einen Spaziergang!“

„Draußen?“

„Das kann ich Ihnen leider nicht erlauben. Das Haus ist jedoch groß genug, um eine gute halbe Stunde darin spazieren zu gehen.“

Freiraum … ich brauche im Moment nicht mehr, um glücklich zu sein. Ich lege das vollgeschriebene Heft auf das Nachttischchen. Dann ziehe ich meine Schuhe an und schlage die Tür zu meinem goldenen Käfig zu. Ich habe seit Ewigkeiten nicht mehr die Sonne oder frische Luft gespürt, doch ich freue mich darauf, neue Räume zu entdecken.

Ein Gang, mein Badezimmer, ein weiterer Gang, der Haupteingang, die Küche, der rote Salon … und schon geht es auf zu neuen Entdeckungen. Charles öffnet eine kleine grüne Tür, wir folgen einem langen Flur und betreten eine riesige Bibliothek.

„Das ist mein Lieblingszimmer.“

Charles lacht und blickt mich wohlwollend und ehrerbietend an. Ich bin erstaunt, seine Augen sind blaugrau, er kann nicht zur gleichen Gattung gehören wie Magda, Gabriel und seine Freunde. Er sieht nicht minder gut aus, doch seine Züge sind etwas weniger perfekt. Er hat eine markante Nase, die mich an jene meines Vaters erinnert, und große, kräftige Hände. Neben ihm sehe ich winzig aus, doch ich habe keine Angst, da er einen sanften Charakter hat.

„Dieses Zimmer ist unglaublich schön. Es ist so hell, alle anderen Räume sind düster. Das macht dieses spezielle opake Glas. Das Licht kommt durch, es ist jedoch so schwach, dass es uns nicht schaden kann. Und dann diese Bücher, es ist eine wahre Schatzkiste.“

„Ich glaube, ich werde meine letzten zwei Wochen hier verbringen.“

„Das dürfen Sie nicht. Das ist mein Zimmer.“

„Teilen Sie es mit mir.“

„Führen Sie mich nicht in Versuchung.“

Er zwinkert mir zu. Ich weiß nicht, ob es Gabriels Abwesenheit ist, die mich in die Arme eines anderen treibt, oder ob es einfach so ist, weil Charles mir gut gefällt. Ich fühle mich wohl mit ihm, vor allem kann ich ich selbst sein.

„Sie sind anders.“

Charles schlägt die Augen nieder. Er sieht sich um, öffnet den obersten Hemdknopf und zeigt mir zwei kleine runde Narben.



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