Verfallen by D.C. Odesza

Verfallen by D.C. Odesza

Autor:D.C. Odesza
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Erotik
veröffentlicht: 2014-07-16T22:00:00+00:00


GIDEON

Wie unschuldig dieser kleine Racheengel schlafen kann, fast wie eine Prinzessin. Gestern Nacht ist sie unter meiner leichten Massage eingeschlafen und selbst, als ich sie vorsichtig unter die Decke gezogen habe, ist sie nicht mehr aufgewacht. Ich weiß, dass wir ihr viel abverlangt haben, aber heute ist sie dran und wir werden sie schonen.

Für wenige Sekunden betrachte ich ihr Gesicht und gehe in die Knie. Ich weiß, dass sie mir gestern nicht die Wahrheit erzählt hat, und auch, dass ihr das Studium zusetzt ...

Gerade jetzt könnte ich ihr Stunden beim Schlafen zusehen. Aber ich muss mich beeilen.

Ich knöpfe mein Hemd zu und ziehe das Jackett vom Bügel, um es mir überzustreifen. Dann beuge ich mich zu ihr herab, küsse ihre Wange und schiebe einen Zettel neben ihr auf den Platz, wo ich gelegen habe.

Zu gern wäre ich länger geblieben, um zu beobachten, wie sie langsam wach wird, aber es ist gleich halb neun und heute findet der erste Tag des Kongresses statt. Mich werden langweilige Statistiken, Börsenbeiträge und Vorträge erwarten, die ich am liebsten absagen würde. Aber die Kleine braucht Ruhe – auch von mir.

In der Küche wartet Eram, eine kleine, etwas pummelige Angestellte, auf mich, die mir mein Frühstück zubereitet. Lawrence biegt in seinen Boxershorts um die Ecke und fährt durch sein geöffnetes Haar, das ungekämmt ist und an eine Löwenmähne erinnert.

»Hast du mal auf die Uhr gesehen?«, frage ich ihn. »Wir müssen in zehn Minuten los.«

»Mach mich nicht fertig. Ich schaffe das noch rechtzeitig.« Er nimmt sich die Milch aus dem Kühlschrank, öffnet sie und trinkt aus der Flasche. Wie ich es hasse! Dorian kommt mit einem hellen Anzug und Papieren in der Hand zu mir an den Tisch und setzt sich.

»Morgen«, murmelt er.

»Morgen.«

Lawrence grummelt nur etwas, dann verzieht er sich, während ich mein Rührei esse, das mir Eram hingestellt hat.

»Wie geht es Maron?«, interessiert es ihn, greift sich einen Apfel aus der Obstschale auf dem Tisch und beißt ab. Dann sieht er von seinen Zetteln mit einem gekräuselten Nasenrücken auf. Etwas scheint ihn zu beunruhigen.

»Schläft noch. Aber ich denke, so weit gut.«

»Das wird Jane freuen. Sie hat mir die halbe Nacht vorgehalten, was wir für Idioten sind. Obwohl das Wort Idiot nicht das ist, was sie benutzt hat.« Eram blickt in unsere Richtung, aber ich zucke bloß mit den Schultern, als würde ich nicht wissen, worum es geht.

»Weil sie es nicht gewohnt ist. Aber ich habe gesehen, wie es Maron gefallen hat.« Ich zwinkere ihm zu, sehe auf die Uhr und muss das halbe Frühstück zurücklassen. »Wir sollten gehen.«

»Was ist mit Law?«

»Sein Problem, wenn er verpennt. Das kann er Vater selber erklären.« Ich grinse schief und gehe mit Dorian in die Eingangshalle des Anwesens. Einen letzten Blick werfe ich zur ersten Etage hoch. Hoffentlich schläft Maron sich aus und macht keinen Blödsinn.

Auch wenn sie Ruhe nötig hat, kann ich ihre Revanche heute Abend kaum erwarten. Sie ist wirklich ein kleiner Racheengel – dafür einfach bezaubernd.



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