Ungezaehmte Nacht by Christine Feehan

Ungezaehmte Nacht by Christine Feehan

Autor:Christine Feehan
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Paranormal
ISBN: 3838745884
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2014-02-13T23:00:00+00:00


KAPITEL ELF

Signor DeMarco! Was in aller Welt tut Ihr in diesem Bett?« Sarinas Stimme war schrill vor Empörung und Entsetzen. Die Wirtschafterin schlug sofort die Tür zu, um neugierige Blicke auszuschließen und erfolgreich Isabellas Schlaf zu stören.

Nur sehr widerstrebend, weil ihr Körper so wunderbar entspannt und warm war, öffnete Isabella die Augen. »Musst du mich so früh schon wecken?«, stöhnte sie und versuchte, sich noch tiefer in ihrem Kissen zu vergraben. Zu spät bemerkte sie, wie warm und hart es war, oder das ruhige Schlagen eines Herzens unter ihrem Ohr. Ihr schockierter Blick schoss zu Don DeMarco.

Einen Arm um sie geschlungen, lag er neben ihr, und jetzt hob er auch noch den Kopf, um einen Kuss auf ihren Halsansatz zu hauchen. »Grazie, cara mia! Ich habe noch nie zuvor so ruhig geschlafen.« Während Isabella ihn anstarrte, erhob er sich mit der für ihn so typischen Geschmeidigkeit. Sein Haar war zerzaust; es hatte sich im Laufe der Nacht aus dem Lederband gelöst, mit dem er versucht hatte, es zu bändigen. Er versuchte jedoch nicht einmal, die lange Mähne glatt zu streichen, und Isabella fand, dass sie sein gutes Aussehen höchstens noch betonte. Weder in seiner Miene noch in seinen Augen war auch nur das kleinste Anzeichen von Reue wegen seines ungehörigen Benehmens zu erkennen.

Isabella griff nach seiner Hand. »Trink eine Tasse Tee mit mir!«

Sarinas schockiertes Luftholen hätte sie beide zusammenfahren lassen müssen. »Er wird in Eurem Schlafzimmer keinen Tee mit Euch trinken!«, beschied sie Isabella, bekreuzigte sich und küsste ihren Daumen.

»Nicht hier.« Isabella hielt den Blick unverwandt auf Nicolai gerichtet. »Unten im Speisesaal, wo jeder uns zusammen sehen kann.«

»Er muss sofort hier heraus, und nicht durch die Tür. Niemand darf ihn aus Eurem Zimmer kommen sehen.« Sarina rang erregt die Hände. »Ich werde den Priester holen. Ihr müsst ihn bitten, die Trauung auf der Stelle vorzunehmen.«

»Ich werde mit dem Priester reden, Sarina«, beruhigte Nicolai sie, während sein Blick über Isabellas Gesicht glitt. »Und mach Isabella keine Vorwürfe! Die Schuld liegt ganz allein bei mir. Ich kam herein, als sie schon schlief und nichts davon bemerkte.« Ein Befehl lag in seiner Stimme. Er war nur sanft und leise, aber nichtsdestoweniger ein Befehl. Er schaute flüchtig zu Sarina hinüber und sah dann wieder Isabella an. »Ich würde sehr gern mit dir Tee trinken, bellezza.« Sie als ›Schönheit‹ zu bezeichnen genügte nicht einmal annähernd als Erklärung dafür, wie sehr sie ihm den Atem raubte. Er nahm ihre Hand und ließ seine Finger in einer gemächlichen Inspektion ihrer Haut über ihre gleiten, bevor er die Handinnenfläche an die Lippen hob und küsste.

Isabella konnte ihn nur fasziniert anstarren, diesen Mann, der im Austausch gegen die Rettung ihres Bruders ihre Hand gefordert hatte, ihr dann aber mit seinem unbändigen Stolz und seiner unglaublichen Zärtlichkeit das Herz gestohlen hatte. Er raubte ihr buchstäblich den Atem. Seine Augen enthielten tausend Geheimnisse, dunkle Schatten und turbulente Emotionen. Wenn er sie so ansah, versetzte es ihr jedes Mal einen Stich ins Herz.

Don DeMarco durchquerte mit fließenden und kraftvollen Bewegungen den Raum. Beide Frauen sahen zu, wie er durch die Geheimtür und in dem verborgenen Gang verschwand.



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