Tydmers 01 - Die Sanddornkoenigin by Sandra Luepkes

Tydmers 01 - Die Sanddornkoenigin by Sandra Luepkes

Autor:Sandra Luepkes [Luepkes, Sandra]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fiction, Crime, Sea Stories, Mystery & Detective, General
ISBN: 9783864120329
Google: ybQpDwAAQBAJ
Herausgeber: Leda Verlag
veröffentlicht: 2017-06-26T20:59:43.762000+00:00


Wencke rannte die Treppe hinunter, immer dem Geruch nach, dann fand sie die Küche. Obwohl es noch lange nicht Mittag war, standen mehrere riesige Töpfe auf dem Feuer, das Brodeln darin war trotz des Abzugsgebläses zu hören. Ein Radio spielte zudem noch unüberhörbar eine merkwürdige Musik, die irgendwie russisch klang.

»Mach den Scheiß aus«, schrie eine Männerstimme aus der Ecke, »ich kriege das Kotzen bei diesem Gejaule.«

»Leck mich, Gunnar.« Eine zierliche dunkelhaarige Frau zerhackte Kräuter mit einem abgerundeten Messer, dessen Schneidefläche dreimal so groß war wie ihre Hand. Das rasende Tempo, mit dem sie die Klinge hin und herschwang, war beängstigend.

»Du lahme Schnecke, bei deinem polnischen Heimatgedudel wirst du noch gemütlicher. Wenn du so weitermachst, können wir das Parfait erst nächstes Jahr zu Ostern servieren.«

Die Frau wischte sich ihre Finger an der weißen Schürze ab und ging zum Radio. Sie drehte es lauter und lachte. Der Mann stürzte aus der Ecke hervor und riss den Stecker aus der Dose. Wencke erkannte den Restaurantleiter. Er hatte sie noch nicht bemerkt und schnippte mit den Fingern die Kochmütze der Frau tiefer, sie rutschte ihr vor die Augen, und im selben Moment schnitt sich die Küchenhilfe in den Finger.

»Arschloch«, sagte sie, schob sich die Kappe zurück und lutschte an ihrem Daumen. Dabei lächelte sie immer noch.

»Hallo«, machte sich Wencke bemerkbar. Die beiden schauten sie an. »Ich muss sehr dringend zu Fokke Cromminga.«

»Er ist im Kühlhaus«, sagte der schlacksige Kellner knapp und wies mit dem Kopf in eine Richtung. Sie konnte nicht glauben, dass dies derselbe Kerl sein sollte, der ihr gestern noch am liebsten die Füße geküsst hätte.

Sie ging an den langen Edelstahlplatten vorbei, unter den von der Decke hängenden Regalflächen baumelten Unmengen von Schöpflöffeln, Schneebesen und langen Gabelspießen, die sich sicher auch hervorragend als Mordwerkzeug eigneten. Töpfe, Pfannen, skurrile Formen und schwere Deckel von der Sorte, die man nicht im Supermarkt kaufen konnte; es musste ein System in diesem Chaos stecken, ansonsten würde sich nie ein Mensch in dieser Küche zurechtfinden.

Im hinteren Teil der Küche schälten zwei milchgesichtige Jungen Kartoffeln und erzählten sich schmutzige Witze. Als sie Wencke kommen sahen, wurden sie rot.

»Kühlhaus?«, fragte sie knapp.

»Da lang, hinter der Salatküche rechts.« Sie ging weiter, und die beiden kicherten hinter ihr her.

Sie hatte Schwierigkeiten, die dickwandige Tür zu öffnen, dahinter war es hell und kühl. Bis zur Decke stapelten sich Kisten mit Obst und Gemüse. Eine Art Salat, der aussah wie eine missratene Dauerwelle, stand vor ihren Füßen, sie musste darüber steigen. In einer Holzbox lagen dicke Bambusrohre, Wencke nahm sie in die Hand und fuchtelte ein wenig damit herum, da legte sich eine kalte Hand um die ihre. Fokke war von hinten an sie herangetreten.

»Vorsicht.«

»Warum bewahrt ihr eure Deko im Kühlschrank auf?«

Er lachte, brach ein Stück davon ab und klopfte damit gegen das Metallregal. Der gelbliche Stängel zerbarst, Fokke riss eine Faser des saftigen Marks ab und steckte es ihr in den Mund.

»Es ist Kaugummi«, sagte Wencke, als sich der süße Geschmack auf ihrer Zunge ausbreitete.

»Es ist Zuckerrohr. Aus Südamerika. Wir werden es



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.