Totgespielt by Frey L C

Totgespielt by Frey L C

Autor:Frey, L C [Frey, L C]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Thriller, anAndyL, anMehmet
ISBN: 9783738060669
Google: 4VZVDAAAQBAJ
Herausgeber: ideekarree
veröffentlicht: 2016-02-27T23:00:00+00:00


Nach einer Weile kam Lina aus der Küche zurück, mit zwei Bechern und der Kanne Frischgebrühtem, die Herzog angesetzt hatte. Als sie ihn noch für einen Killer gehalten hatte. Dennoch war sie auch da nicht geflohen oder hatte sich nach einer Waffe umgesehen. Als ob es ihr tief im Inneren egal gewesen wäre, dachte Herzog. Tief im Inneren war ihr vielleicht wirklich alles egal.

»Genießen wir’s, so lange wir es haben«, sagte sie mit einem matten Lächeln und schenkte die Becher voll.

»Gute Einstellung«, meinte Herzog, lehnte sich zurück und nippte an seinem Kaffee.

»Ich habe mir etwas überlegt«, sagte Lina, während sie löffelweise Zucker in ihren Kaffee schaufelte und ihn anschließend verrührte.

»So?«, fragte Herzog über den Rand seiner Kaffeetasse hinweg. »Was denn?«

»Ihr Agent«, sagte Lina und starrte auf den Kaffeelöffel, mit dem sie den Inhalt ihrer Tasse umrührte. »Der könnte es gewesen sein.«

»Was?« Beinahe hätte Herzog sich an seinem Kaffee verschluckt. »Urby? Wie kommen Sie denn auf diese absurde Idee?« Bloß dass die Idee gar nicht so absurd war, wie sie auf den ersten Blick erschien. Auf den ersten Blick nämlich war Urby ein anständiger Bursche. Mit einem Hang zu gewissen Wachmachern, zugegeben, aber schließlich hatte auch Herzog so seine Schwächen. Auf den zweiten Blick jedoch …

Das Schattengericht, erinnern Sie sich? Dieser Kerl, der einen Killer engagierte, um die Sache dann dem Liebhaber seiner Frau in die Schuhe zu schieben? Dem Liebhaber seiner Frau.

Was, wenn doch?

Herzog schüttelte energisch den Kopf, doch Lina ließ nicht locker.

»Ich weiß natürlich nicht, ob er für die Tatzeit ein Alibi hatte, denn das würde ihn sofort entlasten. Aber Sie wissen schließlich auch nicht, wo er zur Tatzeit war, oder?«

»Nein«, sagte Herzog zögernd.

»Okay. Nehmen wir also einmal an, er hatte keins. Er wusste aber, so weit ich das mitbekommen habe, dass Sie vorhatten, zu Ihrer Exfrau zu fahren.«

»Na ja … das hätte wohl jeder leicht herausbekommen können. Immerhin war Weihnachten.«

»Ja. Aber die näheren Umstände lassen darauf schließen, dass der Täter Sie ein bisschen genauer kannte als jeder x-Beliebige, der den Wikipedia-Artikel über Sie gelesen hat. Wie Sie selbst sagten, wollte er Sie glauben machen, dass Sie die Tat selbst begangen hätten. Dazu muss man ziemlich gut über Sie Bescheid wissen, nicht?«

»Na, ich weiß nicht …«

»Und er hatte ein Motiv.«

»So?«

»Ja. Geld.«

»Was? Wie kommen Sie denn darauf? Wenn das eines nicht war, dann ein Einbruchdiebstahl.«

»Stimmt. Aber so meine ich es auch gar nicht. Ich meine keinen Raub, sondern Geld im großen Stil. Das er mit Ihnen verdient. Immerhin besitzt er die Rechte an Ihren Büchern. Eine Einnahmequelle, die funktioniert, und zwar unabhängig davon, ob Sie in der Lage sind, weitere Thriller zu schreiben oder nicht.«

»Er besitzt die Rechte zur Vermarktung, das stimmt. Aber …«

»Sehen Sie? Nehmen wir einmal an, er hatte Ihren kleinen Trick mit dem alten Manuskript durchschaut. Wenn Sie es ihm nicht selbst verraten haben, und auch diese Möglichkeit haben Sie ja bereits eingeräumt. Nehmen wir weiter an, er hatte Angst, dass seine ertragreichste Quelle demnächst versiegen würde. Sie nämlich …«

»Ach Gott, das neue Buch lief ja ganz gut an.



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