Total Control (Das Labyrinth) by David Baldacci

Total Control (Das Labyrinth) by David Baldacci

Autor:David Baldacci [Baldacci, David]
Die sprache: deu
Format: mobi
Herausgeber: GUSTAV LÜBBE VERLAG
veröffentlicht: 1996-12-31T23:00:00+00:00


Das Aufzeichnungsgerät wurde ausgeschaltet, der Telefonhörer aus der speziellen Halterung daran entfernt. Als nächstes spulte Kenneth Scales das digitale Band zurück. Er drückte die Wiedergabetaste und lauschte, wie Jason Archers Stimme neuerlich durch den Raum hallte. Mit einem bösartigen Grinsen im Gesicht schaltete er die Maschine aus, entnahm ihr das Band und verließ das Zimmer.

»Er ist vom Innenhof aus durch das Fenster gestiegen«, teilte Sawyer ein auf dem Dach postierter Agent mit, der von dort aus Sidney Archers Unterkunft einsah. »Er ist immer noch da drin«, flüsterte der Agent ins Funkgerät. »Soll ich ihn hochnehmen?«

»Nein«, antwortete Sawyer, der durch die Jalousie hinunter auf die Straße schielte. Von den Überwachungsgeräten aus Sidneys Nebenzimmer wußten sie, was Paul Brophy trieb: Er durchsuchte das Zimmer. Sawyers ursprünglicher Verdacht, die beiden Anwälte könnten ein Treffen vereinbart haben, erwies sich augenscheinlich als falsch.

»Jetzt zieht er Leine. Denselben Weg zurück«, berichtete der Agent plötzlich.

»Gott sei Dank«, erwiderte Sawyer, der Sidney Archer die Straße heraufkommen sah. Nachdem sie in der Pension verschwunden war, befahl Sawyer einem Agententeam, den enttäuschten Paul Brophy zu verfolgen, der die Bourbon Street die entgegengesetzte Richtung davonmarschierte.

Zehn Minuten später erfuhr Sawyer, daß Sidney Archer während ihres morgendlichen Frühstücksspaziergangs von einer Telefonzelle aus einen Anruf getätigt hatte, und zwar zu sich ins Büro. Die nächsten fünf Stunden verstrichen ereignislos. Dann sprang Sawyer auf, als Sidney Archer das LaFitte Guest House verließ. Ein weißes Taxi fuhr vor, und sie stieg ein. Sogleich brauste es davon.

Sawyer rannte die Treppe hinunter und raste kaum eine Minute später in demselben schwarzen Wagen hinter dem Taxi her, in dem er Sidney Archer vom Flughafen weg verfolgt hatte. Er war weder überrascht, als das Taxi auf die Interstate 10 lenkte, noch, als es diese nach einer halben Stunde Fahrzeit an der Ausfahrt zum Flughafen wieder verließ.

»Sie fliegt nach Hause«, murmelte Sawyer im Wagen vor sich hin. »Sie hat nicht gefunden, wofür sie hergekommen ist, soviel steht fest. Außer, Jason Archer hat sich in einen Unsichtbaren verwandelt.« Der langjährige FBI-Agent sank auf den Sitz zurück, als ihm eine neue und äußerst beunruhigende Erkenntnis durch den Kopf schoß. »Sie weiß, daß wir an ihr dran sind.«

Der Fahrer drehte Sawyer den Kopf zu. »Unmöglich, Lee.«

»Ganz bestimmt sogar«, beharrte Sawyer. »Sie fliegt die weite Strecke hier runter und hängt herum. Dann telefoniert sie, und plötzlich ist sie auf dem Rückweg nach Hause.«

»Ich weiß aber, daß sie keines unserer Beschattungsteams bemerkt hat.«

»Ich habe nicht behauptet, daß sie etwas bemerkt hat. Aber ihr Mann und wer auch immer sonst noch in diese Sache verstrickt ist sehr wohl. Die haben ihr Bescheid gesagt, und jetzt fliegt sie nach Hause.«

»Aber wir haben den Anruf überprüft. Er ging in ihr Büro.« Ungeduldig schüttelte Sawyer den Kopf. »Telefonanrufe kann man umleiten.«

»Und woher wußte sie, daß sie anrufen sollte? Könnte es im voraus so ausgemacht gewesen sein?«

»Wer weiß? Hatte sie wirklich nur mit diesem Schuhputzer Kontakt? Ganz sicher?«

»Ja. Er trieb sein übliches Touristenspielchen mit ihr, dann hat er ihr die Schuhe geputzt. Eindeutig ein Obdachloser. Zuletzt gab er das Wechselgeld raus und das war’s.



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