Tony Cantrell #23: Die Killer-Droge (German Edition) by Cedric Balmore

Autor:Cedric Balmore [Balmore, Cedric]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: BookRix
veröffentlicht: 2017-04-11T22:00:00+00:00

9

„O Gott“, sagte der Hausmeister und lehnte sich gegen den Türrahmen.

Cantrell ging zum Telefon. Er rief Rollins an. „Unser Killer hat erneut zugeschlagen“, sagte er. „Corbett Street 118.“

„Wenn es dich nicht gäbe, liefe ich vermutlich Gefahr, ein ganz normales Leben zu führen“, schnaufte der Lieutenant und legte auf.

Zwanzig Minuten später traf er mit seinen Leuten ein.

Cantrell saß in Jenkins’ Schaukelstuhl und bewegte lustlos einen Kaugummi im Mund.

„Erschossen“, stellte Rollins mit einem Blick auf den Toten fest. „Ein Blattschuss, aus nächster Nähe. Was ist passiert?“

Cantrell schilderte den Auftakt des Unternehmens und schloss: „Als ich unseren blutigen Valentino im Haus verschwinden sah, hatte ich keine Eile, ihm zu folgen. Nichts deutete darauf hin, dass er beabsichtigen könnte, Jenkins zu töten, und tatsächlich dürfte er das auch nicht vorgehabt haben. Es war mein Fehler, nicht an Jenkins zu denken, an dessen Reaktionen. Jenkins muss seinem Killer von dem Vorfall im Stadion berichtet haben.“

„Ich verstehe“, sagte der Lieutenant grimmig. „Dem Killer wurde klar, dass Jenkins auf einmal wusste, wen er vor sich hatte. Möglicherweise hat Jenkins versucht, aus diesem Umstand Kapital zu schlagen.“

„Wie dem auch sei, unserem Killer hat es gefallen, die Notbremse zu ziehen“, sagte Cantrell. „Valentino glaubte es sich nicht leisten zu können, von Jenkins erpresst oder identifiziert zu werden.“

„Er hat Jenkins abserviert und ist dann durch den Hinterausgang verschwunden, vermutlich über den Hof“, ergänzte der Lieutenant.

„Aber ich weiß jetzt, wie er aussieht. Wir können ein Phantombild von ihm anfertigen und in allen Zeitungen veröffentlichen lassen.“

Der Lieutenant sah nachdenklich aus. „Es kann sein, dass Jenkins seinem Mörder von dir erzählt hat. Vielleicht weiß der Killer jetzt, dass du ihn bedrohst. Er wird versuchen, diese Drohung zu beseitigen. Du wirst dich in Acht nehmen müssen, Tony.“

„Ich weiß“, sagte Cantrell seufzend und stemmte sich aus dem Schaukelstuhl hoch. „Aber du kennst mich ja“, fügte er spöttisch hinzu. „Ohne Gefahr kann ich nicht leben. Sie ist wie die Luft, die ich zum Atmen brauche.“

Er verabschiedete sich und ging.

Er musste „Valentino“ finden, und zwar rasch.

Ein Unbekannter lief Amok. Er hatte bereits fünf Menschenleben auf dem Gewissen und überlegte vermutlich in diesem Augenblick, wie er die Zahl seiner Opfer auf sechs erhöhen konnte.

Cantrell kehrte zurück zu seinem Wagen. Er blieb zweimal stehen und wandte sich abrupt um, aber der Mann, den er zu sehen hoffte, zeigte sich nicht.

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