The words unwritten (German Edition) by Annie Stone

The words unwritten (German Edition) by Annie Stone

Autor:Annie Stone [Stone, Annie]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-11-27T05:00:00+00:00


Zweiundzwanzig Stunden später bin ich in Chennai und begrüße die beiden Mädels aus Irland stürmisch.

»Hey, seit wann hast du denn ein Ashley Piercing?«, frage ich Niamh.

Sie streckt mir die Lippe entgegen. »Cool, oder? Hab ich mir in Galway stechen lassen.«

»Fesch«, meine ich und grinse sie an. So ein Piercing in der Lippe ist schon heiß. Ob ich mir auch eins machen lassen soll? Ob Liam das gefällt? Ach, ist doch egal.

Sie bringen mich in unser Hotel, wo ich als erstes dusche, um mir den Schmutz der Reise abzuwaschen. Und seien wir mal ehrlich: Eigentlich bin ich auf luxuriöseste Art gereist. Ich mein, ich hab weder auf Holzbänken, noch auf Kunststoff gesessen. Und was noch viel wichtiger ist. Ich hab weder außen am Zug gehangen, noch oben drauf gesessen. Stattdessen hatte ich mein eigenes Abteil, was offensichtlich heiß begehrt war.

Ist das schön, bekannte Gesichter zu sehen, denke ich, während mir das Wasser den Körper runterfließt. Als ich angezogen aus dem Bad komme, warten die beiden schon, um mit mir vierundzwanzig Stunden lang die Sehenswürdigkeiten von Chennai zu bewundern. Wir sehen tausendundeinen Tempel, natürlich die St. Thomas Basilica, die wichtigste Kirche der Stadt, ebenso wie den Kapaliswarar-Tempel, der Shiva geweiht ist. Und um die religiöse Tour abzuschließen, besuchen wir auch noch die Thousand Lights Mosque an der Anna Salai, der Hauptstraße der Stadt.

Danach klappern wir die Bauwerke des indo-sarazenischen Stils ab, die es hier in bunter Menge gibt. Das berühmteste ist ganz eindeutig der Madras High Court, der Ende des neunzehnten Jahrhunderts gebaut wurde. Abschließend baden wir unsere Füße im Wasser am Marina Beach, der mit dreizehn Kilometern der zweitlängste Strand der Welt sein soll. Ein Fakt, den jeder aus Chennai mindestens dreimal erwähnt, auch wenn er dadurch nicht wahr wird. Die Menschen in Iquique in Chile sagen auch, dass ihre Strände die schönsten der Welt seien. Mittlerweile bin ich allerdings an so vielen Stränden vorbei gekommen, dass ich sagen kann, stimmt nicht.

Und dann setzen wir uns in ein typisches indisches Restaurant und essen traditionell tamilisch. Reis mit sechs Beilagen, Curry, Rasam, Thayir, Chutney, frittiertes Gemüse und Sambar. Als unsere Teller kommen, fragt uns die Kellnerin, ob wir Besteck haben wollen. Wir verneinen und beginnen zu essen. Natürlich nur mit der rechten Hand. Inder sagen, dass das Essen dann besser schmeckt. Nun, ich weiß nicht, ob das stimmt, aber das Essen ist unglaublich lecker.

Nach einer kurzen Nacht ist dann auch schon wieder Zeit, uns zu verabschieden. Die beiden Mädels fliegen wieder nach Hause, und ich ... ich hab gar kein Zuhause mehr. Liam war immer mein Zuhause, doch er hat eine andere. Penner.



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