Tatsächlich Weihnachten by Julia Williams

Tatsächlich Weihnachten by Julia Williams

Autor:Julia Williams [Williams, Julia]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: MIRA Taschenbuch
veröffentlicht: 2015-10-25T16:00:00+00:00


DRITTER TEIL

TO SAVE ME FROM TEARS

EIN JAHR ZUVOR

24. DEZEMBER

Weihnachten, heißa juchhe, wir haben Weihnachten!“ hörte Noel, der in seinem Arbeitszimmer saß und im Netz surfte, Bubu, der Hund mit den Hausschuhen aus dem Spielzimmer singen. Ruby saß in eine Decke eingewickelt, den Daumen im Mund, auf dem Sofa und sah sich ihre Lieblingskinderserie im Fernsehen an. Jeden Moment würde der Krawall losgehen, denn Paige würde unbedingt den Schneemann sehen wollen. Es musste die hundertste Wiederholung sein. Irgendwann hatten sie sogar mal ein Video des Kinderfilms besessen, aber das war ewig lange her. James hatte die Kassette in den Rekorder geschoben, als er gerade laufen konnte, und seither war das Band nicht mehr zu gebrauchen.

Aus der Küche drangen ebenfalls Weihnachtslieder. Cat schälte das Gemüse für morgen, wobei sie gemütlich eine Tasse Kaffee mit seiner Mutter zusammen trank. Noel hatte seine Hilfe angeboten, aber sie hatte dankend abgelehnt … mit der Begründung, dass sie sehr gut zurechtkomme. Und während sie das sagte, hatte sie ihn mit einem Blick bedacht, als wäre er gerade unter einem Stein hervorgekrochen. Ein unbedeutender Wurm. Sie bestritt das natürlich immer vehement, aber manchmal hatte Noel wirklich das Gefühl, als hätten sich alle weiblichen Wesen gegen ihn verschworen. Im Büro wurde er immer weiter an den Rand gedrängt, und zu Hause schien er komplett nutzlos zu sein. Die einzige Sache, mit der Cat ihm ständig in den Ohren lag, war dieses dumme Regal im Spielzimmer, das er reparieren sollte. Aber irgendwie kam er nie dazu. Er konnte nicht wirklich sagen, woran es lag, er wusste nur, dass es ihn jedes Mal an seine Mutter erinnerte, wenn Cat ihn aufforderte, es endlich zu reparieren. Und je öfter sie ihn darum bat, desto mehr schwanden die Chancen, dass er es je tun würde.

Zu Weihnachten schien es sich immer noch zu verschlimmern. Manchmal kam Noel der Verdacht, dass Cat diese Sache mit der „Glücklichen Hausfrau“ zu Kopf gestiegen war. Es war fast so, als bildete sie sich ein, sie müsse sich an ihrem Alter Ego orientieren. Ja, manchmal überkam ihn das Gefühl, dass er, statt mit seiner wunderbaren, schönen, liebevollen Frau zusammenzuleben, mit dieser Kunstfigur vorliebnehmen musste, die ihm in Santa-Kostüm und mit schief sitzender Pudelmütze an sämtlichen Zeitungsständen von der Titelseite von Happy Homes entgegenlächelte. Die Listen mit Dingen, die für Weihnachten zu besorgen waren, hatten bereits im September herumgelegen, und seitdem war Cat regelmäßig einkaufen gegangen. Die Weihnachtskarten waren pünktlich am ersten Dezember zum Briefkasten getragen worden, die Geschenke lagen schon seit Ende November alle aufwendig verpackt oben auf dem Speicher versteckt. Den Festtagstruthahn hatte Cat sogar schon drei Monate vorher bei dem Bio-Metzger auf der Clapton Street bestellt. Spritzgebäck hatte sie in den Herbstferien gebacken, die Mince Pies im November vorbereitet, und in der letzten Woche hatte sie Würstchen im Schlafrock gemacht. Wer, um alles in der Welt, machte sich heutzutage noch die Arbeit mit Würstchen im Schlafrock, wenn man sie überall fertig kaufen konnte? Ich, hatte Cat eindeutig pikiert geantwortet. Das Einkommen, das Cat mit nach Hause



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