Tannie Maria und der Mechaniker des Teufels by Sally Andrew

Tannie Maria und der Mechaniker des Teufels by Sally Andrew

Autor:Sally Andrew [Andrew, Sally]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
ISBN: 9783037920909
Herausgeber: W1 E-Books
veröffentlicht: 2017-01-24T16:00:00+00:00


Als ich nach Hause kam, blinkte das rote Licht meines Anrufbeantworters. Ich wusste, dass es Henk war, deshalb rief ich ihn sofort zurück.

»Maria, wo warst du?«

»Bei meiner Gruppentherapie. Habe ich dir doch erzählt. Ist ein bisschen spät geworden.«

»Kann ich vorbeikommen?«

»Ja, gerne. Ich habe ein Stück von Pikkies Kürbiskuchen für dich aufgehoben.«

Ich schlug Sahne steif und hörte mir dabei Henks Nachrichten auf dem AB an, eine dringlicher als die andere:

»Maria, ruf mich bitte an, wenn du zurück bist.«

»Ich muss dich sehen.«

»Wo bist du?«

Henk kam ohne Kosie, was schon eine Botschaft an sich war.

Seine Augen funkelten. War er sauer? Er beugte sich vor und gab mir einen schnellen Kuss, dann stellte er eine gelbe Tüte auf den Küchentisch. Eine Plastiktüte vom Spar.

Ich holte tief Luft. »Wir hatten heute ein interessantes Treffen«, begann ich. »Ich würde gerne mit dir darüber reden.«

»Gut, aber ich brauche deinen Rat.« Henk holte drei verschiedene Senfsorten aus der Plastiktüte.

Nicht Wut funkelte in seinen Augen, sondern das Feuer der Aufregung. Jedoch nicht die Gleich-geht’s-ins-Bett-Aufregung.

»Senf?«, fragte ich.

Ich betrachtete die Gläser auf dem Tisch: eins von Colman’s, ein Dijonsenf und die Hausmarke vom Spar. Henks Schnurrbartenden zuckten, wie bei einem Hund auf der Fährte eines Hasen.

»Der Slimkat-Fall?«

»Ja. Kannst du mir vielleicht sagen, welcher Senf in der vergifteten Soße war?«

Er reihte die Sorten ordentlich nebeneinander auf, wie bei einer Gegenüberstellung.

»Ich hab den Senf ja nicht probiert, sondern nur an Slimkats Serviette gerochen.«

»Ja, aber du hast gemerkt, dass Knoblauch drin war und dass es ein anderer Senf war als der in der normalen Soße vom Sosatie-Stand.«

»Okay. Und was ist das Ziel des Versuchs?«, wollte ich wissen.

Ich stellte ein Stück Kürbiskuchen mit Schlagsahne vor Henk auf den Tisch, doch er würdigte es keines Blickes.

»Mach sie auf!«, wies er mich an. »Riech dran. Und dann sag mir, was du meinst.«

»Ich habe Pikkie se Pampoenpaai gemacht«, erklärte ich. »Er schmeckt auch kalt, aber ich kann ihn aufwärmen, wenn du willst.«

»Bitte, Maria!«

»Wie kommt es, dass ich dir auf einmal bei dem Fall helfen soll?«, fragte ich. »Wieso soll ich mich jetzt plötzlich nicht mehr aus den Angelegenheiten der Polizei heraushalten?«

»Ich hab mir Sorgen um deine Sicherheit gemacht, das weißt du genau. Aber an Senf zu schnuppern, ist nicht gefährlich. Und ich vertraue darauf, dass du der Gefahr aus dem Weg gehst.«

Ich dachte an alles, was ich an genau dem Abend schon überstanden hatte, aber jetzt war nicht der rechte Moment, davon zu erzählen.

»Ich möchte nur deinen fachmännischen Rat.«

»Na gut.« Ich setzte mich an den Tisch. »Und du isst deinen Kuchen.«

Henk nahm die Gabel in die Hand, ließ mich aber nicht aus den Augen.

Ich öffnete den Dijonsenf und schnüffelte daran. »Das ist der Senf von der Soße am Sosatie-Stand.«

Henk nickte. »Ja, das stimmt. Du hast recht.«

»Woher weißt du das? Hat der Besitzer dir das Rezept gegeben?«

»Ja«, erwiderte er. »Die nehmen Dijonsenf, aber keinen Knoblauch.«

Ich schnalzte mit der Zunge. »Mir wollten sie es nicht verraten. Bekomme ich das Rezept, wenn ich dir hierbei helfe?«

»Ja, kannst du haben. Aber jetzt guck erst mal, ob eine von diesen Senfsorten in der vergifteten Soße war.



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