Stuermische Leidenschaft [17.11.14] by Hannah Howell

Stuermische Leidenschaft [17.11.14] by Hannah Howell

Autor:Hannah Howell [Howell, Hannah]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historical
ISBN: 3955305678
Herausgeber: Edel:eBooks
veröffentlicht: 2014-10-16T22:00:00+00:00


Zehntes Kapitel

»Warum darf Jaime mitkommen und wir nicht?«, murmelte Manus. Rath nickte.

»Wir sind auch ganz bestimmt brav«, versprach Sibeal.

»Das glaube ich euch gern, aber es geht leider nicht«, sagte Alexander mit fester Stimme, während er Ailis in den Sattel half.

Ailis sah auf ihre Nichte und ihre Neffen hinunter. Die drei brannten förmlich darauf, endlich einmal aus Rathmor hinauszukommen. Sie hätte ihnen diesen Wunsch nur zu gern erfüllt, aber Alexander hatte Recht. Es war zu gefährlich. Sogar sie selbst fragte sich, ob es wohl klug war, sich hinauszuwagen, aber Alexander war nicht davon abzubringen. Fest entschlossen, vor Gott getraut zu werden, hatte er noch am selben Tag, als sie ihm von ihrer Schwangerschaft erzählt hatte, einige Kundschafter ausgesandt, um einen Priester zu suchen. Nach einer gut einwöchigen Suche waren sie fündig geworden, doch leider hatte sich der Mann bei einem seltsamen Unfall den Fuß gebrochen, weshalb sie sich nun zu ihm begeben mussten. Ailis benagte die Angelegenheit nicht, aber Alexander wollte nicht auf sie hören.

»Ich möchte wirklich, wirklich, wirklich gern mitkommen, Tante«, bettelte Sibeal.

»Es tut mir Leid, mein Schatz, aber ich muss dir deinen Wunsch abschlagen. Denk daran, da draußen laufen Leute herum, die dich deinem Vater wegnehmen wollen.« Barra tauchte hinter den Kindern auf, und sie lächelte ihn flüchtig an. »Ich bin sicher, wenn die Gefahr erst gebannt ist, lässt er euch nach Herzenslust draußen herumtoben.«

Sibeal umschlang die Hand ihres Vaters und starrte ihre Tante an. »Aber die Hühner ...«

»Was sagst du, mein Kind?« Ailis gewöhnte sich allmählich an Sibeals kryptische Aussagen, aber diese fand sie nun ganz besonders rätselhaft.

»Nimm dich nur gut in Acht vor den Hühnern.«

»Wird gemacht.« Ailis sah auffordernd zu Alexander hinüber. »Worauf warten wir noch?«

Die Gefolgsleute, die sich im Vorhof versammelt hatten, musterten Sibeal bereits argwöhnisch, deshalb wollte Ailis kein großes Aufhebens um die ungewöhnliche Gabe ihrer Nichte machen, obwohl sie nicht verstand, was die Kleine gemeint hatte. Es war bestimmt nicht ratsam, vor so vielen Zuhörern ein Streitgespräch über die Bedeutung dieser Aussage zu entfachen. Dennoch war Ailis zutiefst beunruhigt, als sie und Alexander in Begleitung einiger Wachen nun durch das Burgtor ritten. Als sie zum Abschied winkte, hatte Sibeals süßes Gesichtchen jenen konzentrierten, ernsten Ausdruck angenommen, der Ailis stets alarmierte. Kein Zweifel – die Kleine hatte eine ihrer Visionen gehabt und versucht, sie zu warnen. Ailis nahm sich vor, größte Vorsicht walten zu lassen.

Sie schlugen den Weg zu einem zehn Meilen entfernten kleinen Dorf ein, in dem der Pfarrer sich von seiner Verletzung erholte. Die Gruppe bestand nebst Alexander und ihr selbst aus Jaime, Angus und drei Bewaffneten. Ailis fragte sich, ob das wirklich ausreichte. Sibeals Vorahnungen konnten durchaus harmlose Zwischenfälle betreffen, aber auch größere mit weit reichenden Konsequenzen. Alexander hatte nicht allzu viele Männer mitnehmen wollen, um keine unnötige Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Zudem waren sieben Mann beweglicher als eine Gruppe von zwanzig Reitern, falls sie nach Rathmor zurückeilen oder flüchten und untertauchen mussten. Und ganz abgesehen davon mussten auch Rathmor und die Kinder beschützt werden. All das leuchtete Ailis durchaus ein.



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