Stadt, Mann, Kuss ... by Susan Mallery

Autor:Susan Mallery [Mallery, Susan]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Herausgeber: CORA Verlag GmbH und Co. KG
veröffentlicht: 2011-12-31T23:00:00+00:00

10. KAPITEL

Das verschwundene Geld ist anscheinend unsere Hauptsorge“, sagte Marsha von ihrem Platz am Kopf des Tisches. „Ich habe heute Morgen einen unerfreulichen Anruf vom Gouverneur bekommen. Das war wirklich keine Erfahrung, die ich wiederholen möchte.“ Sie seufzte. „Ich gebe dir keine Schuld, Robert, ich bin einfach nur frustriert.“

„Ich auch“, erwiderte er. „Sie haben eine Wirtschaftsprüferin angeheuert. Nächste Woche wird sie hier sein. In der Zwischenzeit haben wir bereits mit unserer eigenen Untersuchung begonnen. Eine Dreiviertelmillion zu verlieren ist schließlich kein Pappenstiel.“

Charity hörte die Sorge in seiner Stimme und hatte vollstes Verständnis dafür. Er war der Leiter des Finanzressorts, und das Geld war unter seiner Aufsicht verschwunden. Er musste außer sich sein. Sie wünschte, sie könnte ihm helfen, aber ihre Buchhaltungskenntnisse beschränkten sich auf einen einzigen Kurs, den sie seinerzeit im College belegt und nur mit Ach und Krach bestanden hatte. Mathematik war nicht gerade ihre Stärke.

Das Morgenmeeting hatte pünktlich begonnen, und die Teilnehmer arbeiteten sich durch eine beträchtliche Agenda. Charity genoss diese regelmäßige Lagebesprechung in dem Mikrokosmos Fool’s Gold. Normalerweise gingen sie die Themen eines nach dem anderen durch, aber seit dreißig Minuten rutschte Pia unruhig auf ihrem Stuhl herum.

Charity versuchte sie nicht zu beachten, aber es war schwierig, Pias eifrigen Gesichtsausdruck und ihren klopfenden Fuß zu ignorieren.

Marsha machte ein paar Notizen auf dem Block, der vor ihr lag, und schaute dann zu Pia rüber. „Ich nehme an, du versuchst nicht, mir mitzuteilen, dass du zur Toilette musst?“

„Nein.“

„Dann erzähl uns doch einfach von der offenbar aufregendsten Neuigkeit aller Zeiten.“

Pia grinste. „Ich kann warten, bis ich dran bin.“

„Vielleicht. Aber dann wirst du eine von uns dermaßen verärgern, dass sie überschnappt und dich umbringt. Schieß los, Pia.“

Pia räusperte sich. „Erinnert ihr euch noch an das Radrennen, das seine Sponsoren verloren hat und jetzt nach einem Veranstaltungsort sucht? Wir haben es bekommen! Ich habe mit den Vorsitzenden des Komitees gesprochen, und sie freuen sich riesig über die Möglichkeit, ihr Event in unserer Stadt zu veranstalten. Das Radrennen dauert nur einen Tag, aber es findet auch noch ein Golfturnier mit einigen VIPs statt. Wir sprechen von drei, vielleicht vier Nächten, die die Leute hierbleiben.“

Sie machte eine Pause, da die Ratsmitglieder anfingen, sich verschiedene Dinge zuzuraunen.

„Das ist ’ne riesige Sache“, meinte Gladys. „Vier Nächte? Das bringt ordentlich Geld in die Kasse.“

„Es wird ein logistischer Albtraum“, meinte Alice. „Ich brauche eine Mehrarbeitsgenehmigung und Geld, um ein paar zusätzliche Kräfte für die Bewältigung der Massen anzuheuern.“

„Lass mir eine Kalkulation zukommen“, sagte Marsha. „Pia, hast du einen vollständigen Bericht vorbereitet?“

„Ich habe es erst heute Morgen erfahren. Ich gebe ihn dir morgen. Der Großteil der Vorbereitungen ist schon getan. Wir haben letztes Jahr doch dieses Golfturnier veranstaltet, also kann ich das für den Entwurf nehmen. Später werde ich noch mit Josh sprechen, um ein Gefühl für das Rennen zu bekommen.“

Gladys zog eine Augenbraue hoch. „Ist das alles, wofür du ein Gefühl bekommen willst?“

„Nicht jede hier steht auf Josh“, konterte Pia.

„Nenn mir eine einzige.“

Die meisten Frauen kicherten. Charity strengte sich an, so auszusehen, als fände sie die Witzeleien lustig, ohne die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

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