Spiele nicht mit Männerherzen!: Heimatroman (German Edition) by Anna Martach

Spiele nicht mit Männerherzen!: Heimatroman (German Edition) by Anna Martach

Autor:Anna Martach [Martach, Anna]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: BookRix
veröffentlicht: 2017-04-16T22:00:00+00:00


13

»Ruhe bitte, ich möchte eine Rede halten«, sagte Matthias Limberger, der Bruder von Johannes, und klopfte an sein Weinglas. Das Stimmengewirr verstummte, alles blickte mit fröhlichem Lachen und leuchtenden Augen auf den bärtigen, älteren Mann, der sich von seinem Platz erhoben hatte.

Es hatten sich nur die engsten Verwandten eingefunden, und doch waren fast zwanzig Personen zusammengekommen, um die Hochzeit von Johannes Limberger und Johanna Kleinmann zu feiern. Die Gäste waren eingetroffen, während das Paar bei der Trauung war. Als die zwei Wagen mit dem Brautpaar und den beiden jungen Leuten zurückgekehrt waren, empfingen die Gäste sie mit herzlichen Glückwünschen.

Elisabeth ließ sich willig von Max ebenfalls durch das Spalier führen. Sie hatte ihn inzwischen als freundlich und rücksichtsvoll kennengelernt. Er hatte wenig gesprochen, sie jedoch unaufdringlich umsorgt. Es war für Elisabeth plötzlich selbstverständlich, sich von ihm am Arm führen zu lassen. Zumindest so lange, bis sie zwischen den Hochzeitsgästen Thomas entdeckte. Unwillkürlich wollte sie sich von Max lösen und zu dem anderen laufen. Doch der Bursch hatte seine Hand fest um die ihre geschlossen und sie mit sanftem Druck weitergeleitet.

Im Nachhinein war Elisabeth ihm dankbar für diese Geste. Fast hätte sie sich sonst blamiert.

Jetzt saßen sie nebeneinander an der Festtafel, und Max hatte ihr einige lustigen Geschichten vom Hof seines Vaters erzählt, der leidenschaftlich Schafe züchtete. Und das Mädchen hatte festgestellt, dass ihr der junge Mann plötzlich sehr gut gefiel. Er hatte Manieren, war unterhaltsam und ein aufmerksamer Begleiter. Insgeheim zog sie Vergleiche zu Thomas. Wie hätte er sich hier in diesem Kreis benommen?

»... und so wünsche ich dem Brautpaar ein langes glückliches Zusammenleben, auch wenn sich die zwei erst nach langem Überlegen entschließen konnten, ihre Güter zusammenzuwerfen«, sagte Matthias Limberger gerade und erntete allgemeines Schmunzeln. »Es ist für mich ein glücklicher Tag, da ich endlich meinen kleinen Bruder wieder in festen Händen weiß. Zwar in zarten, aber dennoch kräftigen Händen, wie ich betonen möchte. Und nun fehlt in diesem Hause nur noch ein glückliches Ereignis.« Er machte eine Kunstpause, und jeder warf einen amüsierten Blick auf das Brautpaar. Johanna errötete. »Nein, liebe Freunde, ich meine net womöglich die Geburt eines Stammhalters. Das wollen wir den beiden doch net noch zumuten. Schließlich ist das Paar schon in den fortgeschrittenen Jahren. Nein, ich meine eine Hochzeit unseres blonden Engels Elisabeth. Es wäre schön, wenn wir, so wie wir hier heute versammelt sind, bald das fröhliche Ereignis feiern könnten. Vielleicht zusammen mit dem feschen Burschen, der da an ihrer Seite sitzt? Die beiden schauen aus wie ein Traumpaar. Lasst euch also net zu lange Zeit. Und damit möchte ich meine Rede beenden. Lasst uns anstoßen auf das glückliche Paar!«

Matthias Limberger hob sein Glas, allgemeines Gläserklirren folgte, in dem es unterging, dass Elisabeth empört aufspringen wollte.

Max hielt ihren Arm eisern fest, und sie konnte sich nicht wehren, ohne einen Skandal zu provozieren.

»Ich weiß, dass du mich net willst, aber das musst du net allen hier auf der Hochzeit zeigen«, flüsterte er ihr zu. »Bleib sitzen und lächle, auch wenn es dir schwerfällt.«

»Aber die denken doch alle, wir haben was miteinander«, gab sie wütend zurück.



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