spicy lady 04 - X-mas in Texas by Lita Harris

Autor:Lita Harris [Harris, Lita]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-12-11T16:00:00+00:00

Am nächsten Morgen ging Carrie nach dem Frühstück hinüber zur großen Scheune und versuchte, sich einen Überblick zu verschaffen. Zwar waren die Umzugskisten ordentlich aufeinandergestapelt worden, nur standen sie so, dass sie die Aufkleber mit den Inventarlisten nicht entziffern konnte.

Das hatte sie sich etwas anders vorgestellt. Bevor sie ihre Wohnung auflöste, war sie noch ein letztes Mal durch ihre Lieblingsbuchläden gezogen und hatte ihre Kreditkarte zum Glühen gebracht. Ihr Augenmerk war dabei natürlich auf Bücher aus der Pionierzeit gerichtet und außerdem hatte sie einiges an Literatur zum Leben in den Südstaaten vor dem Sezessionskrieg gekauft. Ihre Protagonistin war auf einer Plantage in Louisiana aufgewachsen und Carrie wollte gerne in einen der Bildbände schauen, um sich auf die Atmosphäre der damaligen Zeit einzustimmen. In der gleichen Kiste war auch die Ausbeute ihrer Recherchen in San Francisco und Sacramento verpackt.

Während sie noch darüber nachdachte, ob sie auf gut Glück einige Kartons verschieben sollte, hörte sie Schritte hinter sich.

»Ist das etwa alles Ihr Kram?«

Cal. Ausgerechnet. Carrie holte tief Luft und drehte sich um.

»Allerdings«, sagte sie kühl.

Er schnaubte abfällig und konstatierte: »Hier kann das jedenfalls nicht bleiben. Ich habe gestern eine Ladung Kraftfutter bestellt und die Fuhre wird nächste Woche geliefert.«

»Yancy hat die Scheune als Zwischenlager ausgewählt. Das müssen Sie mit ihm klären, Cal.«

»Yance nutzt anscheinend nicht mehr seinen Kopf zum Denken«, murmelte er. Laut sagte er: »Schaffen Sie das Zeug bis Montag hier raus. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen.«

Carrie klappte buchstäblich das Kinn runter. Das ging jetzt entschieden zu weit. Was erlaubte sich dieser Flegel eigentlich? Während sie noch nach Worten rang, tönte die durchdringende Stimme von Mrs.Rogers:

»Caleb Walker, jetzt lass Miss Harper doch erstmal richtig ankommen. Was ist denn das für eine Art und Weise, sie so anzuraunzen.«

»Ich sag nur, wie’s ist«, erklärte Cal und machte auf dem Absatz kehrt.

»Nehmen Sie’s sich nicht zu Herzen, Kindchen, er meint es nicht so.«

›Oh doch, er meint jedes Wort so‹, wollte sie am liebsten sagen. Doch laut meinte sie nur: »Da werden Sie wohl recht haben, Mrs. Rogers.«

»Ich wollte Ihnen eine Kleinigkeit vorbeibringen. Einen Willkommensgruß«, erklärte die Hauswirtschafterin und Carrie bemerkte erst jetzt, dass sie eine flache, rechteckige Backform trug.

»Vielen Dank. Das ist sehr freundlich. Möchten sie für ein Weilchen mit rüberkommen?«

»Lassen Sie mal gut sein. Sie haben sicher zu arbeiten und ich muss den Lunch für die Männer vorbereiten.«

Sie drückte Carrie die Kuchenform mit den Worten: »Texas Sheet Cake, es gibt nichts Besseres, um die Sorgen zu vergessen«, in die Hand und marschierte über den Vorplatz hinüber zum Haupthaus.

Kurz darauf stand Carrie in der Küche und schnitt sich einen dicken Würfel von dem schokoladenfarbenen Blechkuchen ab. Dann nahm sie vorsichtig einen Bissen und spürte, wie die süße Masse in ihrem Mund schmolz. Genießerisch schloss sie die Augen und schmeckte die Aromen von Kakao und Pekan-Nüssen. Mrs. Roger hatte zu hundert Prozent recht, dachte sie und nahm einen zweiten Bissen. An die Kalorien, die dieser reichhaltige Kuchen enthielt, wollte sie lieber nicht denken. Außerdem würde sie ja gleich ihre Jogging-Sachen anziehen und Butter, Nüsse, Eier und Schokolade verbrennen.

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