spicy lady 03 - Wanderlust by Harris Lita

Autor:Harris, Lita [Harris, Lita]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-12-14T16:00:00+00:00

Lisa wachte auf, als ihr die Sonne ins Gesicht schien. Sie dehnte ihren Körper und streckte sich genüsslich in dem warmen Schlafsack.

War das wirklich letzte Nacht passiert, oder hatte sie nur einen besonders lebhaften Traum gehabt? Sie und Ryan – wie sie aneinandergekuschelt auf der kleinen Holzveranda standen und diesem unvergleichlichen Schauspiel zusahen … Sie hatte sich in seinem Arm so geborgen und sicher gefühlt und hatte sich gewünscht, dass dieser Augenblick nie vorbei sein möge. Wobei, als sie sich an seinen muskulösen Körper erinnerte, ihr das ein oder andere einfiel, was sie und Ryan Carpenter noch zusammen tun könnten.

Am liebsten hätte sie noch etwas länger vor sich hin geträumt. Es musste bereits später Vormittag sein, denn sie fühlte sich richtig faul und ausgeschlafen. Aber ihr Magen knurrte vernehmlich und so beschloss sie, sich für das Dinner zu revanchieren und Frühstück zu machen.

Kurze Zeit später hatte sie den Tisch gedeckt und stand nun grübelnd vor der einflammigen Kochplatte. Sie traute der Propangasflasche nicht, andererseits … ein Frühstück ohne heißen Kaffee, selbst wenn es nur ein klumpiges Instant-Gebräu war, denn etwas anderes hatte sie nicht vorgefunden, war keine Option.

Feste Schritte auf der Veranda rissen sie aus ihren Überlegungen und dann ging die Tür auf und Ryan kam herein. Er sah aus, als hätte er geduscht und sie merkte, wie sie bei dem Gedanken, dass er sich diesen Luxus gönnte, während sie mit der Waschschüssel und kaltem Wasser hatte vorliebnehmen müssen, ziemlich sauer wurde.

Sie baute sich vor ihm auf und fragte streng: »Wo ist die Dusche?«

Er blinzelte überrascht, lachte dann amüsiert, zeigte mit dem Finger über seine Schulter und sagte lapidar: »Dusche gibt es keine, nur eine große Wanne.«

»Wie bitte?« Wollte er sich über sie lustig machen? Doch dann begriff sie und sagte: »Ich glaube, ich verzichte.«

»Gute Wahl. Das Wasser ist eiskalt.«

»Na, dann war es ja ein gutes Training für den Yukon.«

Ryan, der inzwischen die Gasflamme zum Brennen gebracht hatte und den Wassertopf aufstellte, sagte: »Dafür gibt es kein Training. In dem kalten Wasser überlebt niemand lange.«

»Oh. Das wusste ich nicht.« Lisa kam sich mal wieder richtig dumm vor. Dabei hätte sie eigentlich von selbst darauf kommen können, dass in Alaska alles kalt war.

»Die Flüsse in der Moosehead-Region sind auch nicht ganz ungefährlich, denn sie können ziemlich eisig sein und dazu kommt dann noch die Strömung. Aber das werden wir nachher selbst merken, wenn wir einen Zulauf unterhalb des Long Pond überqueren.«

»Oh«, sagte Lisa wieder. »Können wir denn keine andere Route nehmen?«

»Leider nein«, sagte Ryan und brühte sich einen Kaffee auf. Dann machte er einen zweiten Becher fertig und reichte ihn Lisa. Im Anschluss goss er noch kochendes Wasser auf einige Brühwürfel und füllte die heiße Bouillon in eine der beiden Thermosflaschen. »Ich bin die Wegstrecke vor zwei Tagen abgelaufen und es gibt nur diese eine Furt. Alles andere wäre ein Umweg von einem halben Tag.« Als er ihre bedrückte Miene sah, lächelte er ihr beruhigend zu. »Keine Sorge, es wird schon nicht so schlimm werden.«

»Ja, ja, das sagst du immer«, murrte Lisa und merkte erst im Nachhinein, dass sie bei dem vertraulichen Du geblieben war.

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