Sometimes It Lasts – Cage und Eva by Glines Abbi

Sometimes It Lasts – Cage und Eva by Glines Abbi

Autor:Glines, Abbi [Glines, Abbi]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783492969550
Herausgeber: Piper
veröffentlicht: 2015-11-09T00:00:00+00:00


Ich war mir nicht sicher, wie lange mein Dad noch in seinem Ruhesessel sitzen und sich mit mir unterhalten konnte. Es ging nun schnell mit ihm bergab. An manchen Tagen schaffte er es nicht einmal mehr aus dem Bett. Und meinen Bauch konnte ich auch nur noch mit Mühe unter weiten Shirts verbergen. Ich hatte Jeremy gebeten, nach dem Abendessen noch mal zu mir herüberzukommen. Ich selbst bereitete keine Abendessen mehr zu, denn Daddy wurde nun hauptsächlich über eine Sonde ernährt, die ihm die Hospizschwester gelegt hatte.

An diesem Abend würde ich beiden erzählen, dass ich ein Kind erwartete. Ich hatte mir lange den Kopf zerbrochen, ob ich es Daddy erzählen sollte oder nicht. Ich wollte nicht, dass er sich um mich sorgte, andererseits wollte ich schon, dass er es wusste, dass er ein Enkelkind bekam, selbst wenn die Umstände nicht ideal waren.

Kurz klopfte es an der Fliegengittertür, dann trat Jeremy in die Küche. Er lächelte mich an, doch sein Lächeln erlosch, als er meine Miene sah. Ich wollte jetzt keinen Fehler machen. Am besten erzählte ich es ihm ja zuerst und schaute, was er darüber dachte. Ich brauchte eine zweite Meinung.

»Ich bin schwanger«, platzte es aus mir heraus, und dann schlug ich mir schockiert die Hand auf den Mund. So rundheraus hatte ich es eigentlich gar nicht sagen wollen.

Jeremy griff sich den nächstbesten Stuhl und nahm mit ungläubigem Gesichtsausdruck darauf Platz. Er löste den Blick nicht von mir, und ich hielt mir immer noch den Mund zu, weil ich Angst davor hatte, was mir ansonsten noch so entwischen könnte.

»Wie das?« Er wirkte entsetzt.

Ich ließ die Hände fallen und wrang sie nervös. »Cage. Ich weiß es schon seit ein paar Monaten. Ich … ich weiß bloß nicht, ob ich es Daddy erzählen soll. Ich möchte schon, dass er noch weiß, dass er Großvater wird, allerdings nur, wenn es ihn nicht zu sehr belastet. Was soll ich tun?« Ich hoffte, Jeremy hätte für mich einen weisen Rat parat.

Jeremy ließ den Kopf hängen und schüttelte ihn dann, während er die Nachricht verdaute. Allzu schonend hatte ich sie ihm ja nicht beigebracht. »Verdammt, Eva! Keine Ahnung. Ich meine, ich finde schon, dass er es wissen sollte, aber in der Verfassung, in der er gerade ist …?«

»Ich weiß.« Ich setzte mich ihm gegenüber auf einen Stuhl. »Ich weiß«, wiederholte ich.

Mehrere Minuten saßen wir schweigend da. Dann sah Jeremy mit entschlossenem Blick zu mir auf. »Er wird es wissen wollen. Und er verdient es auch, es zu wissen. Aber es wird ihm nicht gefallen, dass du da ganz allein durchmusst. Aber dafür gibt es eine Lösung. Heirate mich, Eva. Heirate mich, bevor dein Dad stirbt.«

Sprachlos sah ich ihn an, als hätte er den Verstand verloren, was ganz sicher auch der Fall war. Ihn heiraten? Was dachte er sich dabei? Wie konnte ich ihn heiraten?

»Was? Wie? Ich … also ich …« Ich schüttelte den Kopf und stand wieder auf. »Auf keinen Fall! Ich heirate dich doch nicht, nur damit du meine Probleme in Ordnung bringen kannst. Das ist überhaupt nicht okay.



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