Schattenlicht - Tarakona by J. T. Sabo

Schattenlicht - Tarakona by J. T. Sabo

Autor:J. T. Sabo [Sabo, J. T.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2017-07-10T22:00:00+00:00


Kapitel 32

Hartron half Rebecca zurück auf ihren Schimmel. Schweigend ritten sie nebeneinander her.

»Danke!«, sagte er nach einer Weile leise.

»Wofür?«

»Für deine Hilfe. Wärst du nicht gewesen, würde ich jetzt höchstwahrscheinlich nicht mehr leben.«

»Es war mir ein Vergnügen, auch einmal etwas für Euch zu tun.«

Er musste lächeln. »Es wäre schön, wenn du weiterhin das Du verwendest, so wie vorhin.«

Rebecca drehte sich zu ihm um. »Das ist dir aufgefallen?«

Ihre Entrüstung ließ ihn breit lächeln. »Ja, das ist mir aufgefallen. Auch wenn ich ansonsten etwas abwesend war, ist das zu mir durchgedrungen.«

Rebecca schüttelte den Kopf. »Wunderbar! Dass ich dich durchgerüttelt und geohrfeigt habe, hast du nicht im Mindesten bemerkt, aber diese Kleinigkeit schon.«

Er lachte. »O doch, das habe ich. Die Wange schmerzt noch immer. Es war mir nur nicht möglich, darauf zu reagieren.«

»Tut mir leid. Ich wollte dir nicht wehtun.«

Er winkte ab. Sie schien erstaunlich gefasst, trotz des Grauens, das sich eben abgespielt hatte. Ihre Beherrschtheit war bemerkenswert. Aber Rebecca überraschte ihn ständig. Man konnte leicht vergessen, dass sie bis vor Kurzem ein völlig behütetes Leben geführt hatte.

»Was meinst du, wie lange brauchen wir noch, um aus diesem schrecklichen Wald herauszukommen?«

»Ungefähr einen halben Tag, dann dürften wir es geschafft haben.«

»Noch so lange!« Rebecca verzog missmutig das Gesicht, schließlich bot sie ihm an: »Falls du die Kunst des Schlafens im Sattel beherrschst, ich führe dir gerne deinen Rappen.«

»Danke! Ich beherrsche die Kunst zwar, ziehe es aber vor, wach zu bleiben«, lehnte er ab.

»Dann erzähl mir von dir.«

Er streifte Rebecca mit einem schnellen Blick. »Da gibt es nicht viel zu erzählen.«

Rebecca runzelte die Stirn. »Überhaupt nichts? Das kann ich mir nicht vorstellen.«

Er zuckte die Schultern. »Was möchtest du wissen?«

Ein kleines Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht. Sein Herz pochte schneller.

»Wie war deine Kindheit? Wie stellst du dir deine Zukunft vor?« Erwartungsvoll blickte Rebecca ihn an.

Was sollte er ihr erzählen? Es gab nicht viel von Interesse. Er spürte ihre Enttäuschung, also fing er leise zu sprechen an: »An meine Eltern kann ich mich kaum erinnern, nur dass es eine glückliche und harmonische Zeit war. Was sich mit ihrem Tod schlagartig änderte.

Danach zog mich Skandis auf, ab diesem Zeitpunkt herrschte Kälte und Schmerz. Ich glaube, ich hätte diese Zeit niemals überstanden, wenn Rudok nicht gewesen wäre. Er war damals zwanzig Jahre alt und stand seit dreizehn Jahren in Skandis Diensten. Er hat sich meiner angenommen, warum kann ich dir nicht sagen. Vielleicht, weil er wusste, was es hieß, so jung unter Skandis Fittiche zu geraten.

Von Anfang an sorgte er für meinen Schutz. Oft hat er die Schuld auf sich genommen, bei Dingen, die ich angestellt hatte. Selbstverständlich konnte er mich nicht immer vor Skandis schützen. Wenn der Herrscher mich mal wieder halb totgeprügelt hatte, pflegte er mich gesund und übernahm zusätzlich meine Aufgaben.

Meine militärische Ausbildung begann mit fünf, weil Skandis es so wollte. Mehr gibt es nicht über meine Kindheit zu erzählen.«

»Deine Kindheit ist viel trauriger verlaufen als meine, trotz dessen auch ich meine Mutter früh verloren habe. Mein Vater gab mir viel Liebe und Geborgenheit. Er war stets ein sicherer Hafen für mich.



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