Sascha - Das Ende der Unschuld by Andy Claus

Sascha - Das Ende der Unschuld by Andy Claus

Autor:Andy Claus
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
ISBN: 9783934825260
Herausgeber: Himmelstürmer Verlag
veröffentlicht: 2003-09-01T22:00:00+00:00


„Erschlagen?“ Marc bekam große Augen.

„Du meinst, der Typ ist hinüber? So richtig echt? Er wird nie wieder einen hochkriegen?“

Sascha war nach seinem Besuch in Frankfurt sofort heim gefahren und hatte Marc ohne zögern erzählt, was er erlebt hatte. Jetzt saßen sie im Lokal, das zur Zeit noch immer weitaus gemütlicher als die Wohnung war und er konnte Marcs Äußerungen überhaupt nicht komisch finden.

„Ja, mit allem drum und dran. Und es war wirklich kein schöner Anblick.“

Marc grinste breit.

„Da könnte man doch tatsächlich wieder anfangen, an so was wie Gerechtigkeit zu glauben. Der Schöpfer da oben, der unser Leben auf dem großen Himmels-Computer schreibt, scheint manchmal tatsächlich so was wie Humor zu haben. Wie viel Kies hast du denn ... geerbt?“

„Unsere Ausbesserungsarbeiten sind gesichert.“

„Na fein, vielleicht hilft dem Zuhälterschwein diese gute Tat und er muss nur noch zwei Ewigkeiten in der Hölle schmoren. Du bist sicher, im Haus sind keine Spuren mehr von dir?“

„Ich glaube nicht. Ich habe versucht, an alles zu denken und falls nicht noch Fingerabdrücke aus der Zeit da sind, als ich dort wohnte ... ach Mist, wenn die Bullen mich damals nicht erkennungsdienstlich behandelt und vorsorglich eine Akte über mich angelegt hätten, bevor sie mich heimbrachten, müsste ich keine Angst haben. Eigentlich hätten sie das doch gar nicht gedurft, oder? Ich hatte nichts angestellt.“

„Mit hätte und eigentlich kommst du nicht weiter. Wollen wir doch einfach mal das Beste hoffen. Außerdem hast du ihn schließlich nicht umgebracht.“

„Nein, aber ich habe ihn beklaut.“

„Sagen wir so, er schuldete dir noch etwas. Und jetzt sollten wir uns Wichtigerem widmen. Morgen fangen wir an, die Aufträge der behördlichen Quälgeister zu erledigen. Mit dem Restgeld renovieren wir endlich die Wohnung zu Ende und wenn wir sparsam sind, springen bestimmt noch ein paar Betten für uns raus. Die Schlafsäcke auf dem Boden werden auf die Dauer doch ziemlich hart.“

Es verging eine knappe Woche, bis alles so weit in Ordnung war. Sascha hatte mit Jimmy und dessen Auto das nötige Material besorgt und Jimmys Installateurfreund Achim baute die zwei Toiletten wieder ein. Obwohl allem Anschein nach wenigstens vorerst keine Frau in dem Laden arbeiten würde, musste vorschriftsmäßig auch für weibliches Personal ein Örtchen eingerichtet werden, deshalb wurde auf die rechte Tür ein weibliches Symbol geklebt.

Die Duschkabine war jetzt noch kleiner, aber sie würde ihren Zweck weiterhin erfüllen können. Auch die Bierleitung wurde wie gefordert ersetzt. Nachdem alles erledigt war, rief Sascha ziemlich kaltschnäuzig die zuständigen Dienststellen an und forderte arrogant die Abnahme, um den Laden wieder öffnen zu können.

Er führte die Männer durch das ordnungsgemäß von Fehlern befreite Lokal und diese konnten guten Gewissens ihren Stempel nebst Unterschrift auf die Freigabe setzen. Hinterher meinte Marc grinsend:

„Da hast du Glück gehabt. So wie du mit denen umgegangen bist, hätten sie sich auch weigern können.“

„Wieso das denn? Geht es darum, die gesetzlichen Bestimmungen zu erfüllen oder denen willenlos in den Arsch zu kriechen?“

„Ihnen in den Arsch zu kriechen, Prinzessin. Das hat Tradition in Deutschland. Was dachtest du denn?“

Nachdem sich herumgesprochen hatte, dass der Laden neuerlich geöffnet war, lief das Geschäft bald wieder wie vorher.



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