078 by Das Ende der Blutgötter

078 by Das Ende der Blutgötter

Autor:Das Ende der Blutgötter [Blutgötter, Das Ende der]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-11-21T17:54:47+00:00


Mike regte sich neben ihn und wollte etwas sagen, aber Triadi schnitt ihm mit einer herrischen Geste das Wort ab. Seine Augen blitzten warnend auf.

»Sie müssen jeden Augenblick kommen«, sagte er. Seine Stimme war zu einem leisen, hastigen Flüstern herabgesunken. Trotzdem hatte Damona den Eindruck, daß man die Worte in der gesamten Halle hören mußte.

Sie preßte sich enger gegen den feuchten, kalten Stein in ihrem Rücken, streichelte mit einer unbewußten Geste die schlanke Klinge an ihrem Gürtel und starrte an Triadi vorbei auf den Hallenboden herunter. Sie befanden sich auf einer schmalen, steinernen Empore, die in zehn Meter Höhe rings um die Halle führte – ein kaum meter-breiter Wehrgang mit einer steinernen Brüstung, der in früheren Zeiten dazu gedient haben mochte, Eindringlinge, die sich den Weg bis in die Eingangshalle Yor-Marathaars freigekämpft hatten, abzuwehren.

In früheren Zeiten?

Damona lächelte schmerzhaft. Zu keinem anderen Zweck waren sie hier. Nur, daß die Feinde sich diesmal ihren Weg bis hierher nicht mühsam hatten freikämpfen müssen. Einer der Wachtposten hatte Triadi und die anderen alarmiert, als auf dem Boden der Eingangshalle das schon bekannte blaue Leuchten aufgetaucht war. Bisher war weder ein Spinnenpolyp noch eine andere, von den Moordrohr ausgeschickte Bestie aufgetaucht, aber allein der Anblick der gleißenden, von grellen Blitzen durchzuckten Halbkugel elektrischen Feuers, die direkt aus dem steinernen Hallenboden erwachsen zu sein schien, reichte aus, um Damona einen eisigen Schauer über den Rücken zu jagen. Aber sie zwang sich, das Phänomen genauer zu studieren.

Das Leuchten erinnerte sie an die Lichtschilde, die die Moordrohr zu tragen pflegten, wenn sie ihre Bluttümpel verließen und in ihren eigentlichen Körpern agierten. Es war noch nicht allzulange her, daß Damona einem der Ungeheuer Auge in Auge gegenübergestanden hatte. Selbst da hatte sie das Monstrum nur undeutlich erkennen können, doch selbst dieser kurze Blick hatte gereicht, sie an den Rand des Wahnsinns zu treiben. Hätten die Blutgötter es in Yor-Marathaar mit normalen menschlichen Gegnern zu tun, so hätten sie den Kampf wahrscheinlich allein dadurch entscheiden können, daß sie in ihren wirklichen Körpern auftraten. Der Anblick mußte einen Normal-sterblichen in den Wahnsinn treiben.

»Jetzt«, murmelte Triadi.

Damona beugte sich neugierig vor und spähte über seine Schulter hinweg in die Halle hinab. Unter der gleißenden Lichtkuppel begannen sich die Umrisse mehrerer großer Körper abzuzeichnen. Ein helles Knistern durchschnitt die Luft, dann schob sich etwas Dunkles, Haariges und Schlangenähnliches aus der Lichtglocke ins Freie und tastete mißtrauisch umher.

Damona spannte sich. Excalibur begann in ihrer Hand zu vibrieren. Der Dämonenkiller schien die Nähe des Erzfeindes zu spüren, als wäre er ein lebendiges Wesen, und nicht bloß eine magische Waffe.

Triadi schob sie mit einer sanften Bewegung zurück und spannte seinen Bogen. Auf der anderen Seite des Rundganges legte Waarlam ebenfalls ein Geschoß auf die Sehne. Die tödlichen Stahlspitzen deu-teten genau auf die flimmernde Lichtkugel. Aber noch schossen sie nicht.

Damona und Mike verfolgten mit angehaltenem Atem, was weiter geschah. Der riesige, haarige Leib eines Khl-aan schob sich aus dem Lichtvorhang, krabbelte auf seinen zerbrechlich aussehenden Beinen über den Hallenboden und blieb reglos hocken. Ein zweites Monstrum folgte ihm,



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